Mittwoch, 31. Dezember 2008
Azacytidin für MDS zugelassen
Die Zulassung beruht auf den Daten der AZA-001-Studie, in der 358 Patienten mit Hochrisiko-MDS Azacytidin oder ein konventionelles Therapieschema erhielten. Azacytidin verlängerte das Gesamtüberleben im Vergleich zur Kontrollgruppe von 15 auf 24,4 Monate und verdoppelte nahezu den Anteil der Patienten, die zwei Jahre überlebten.
Quelle:
Presseinformation Celgene vom 23.12.2008
Lenalidomid und Thalidomid auf Sonderrezept
Quelle:
Pressemitteilung Celgene vom 8. Dezember 2008
Mittwoch, 10. Dezember 2008
Malaria: neuer Imfpstoff senkt Erkrankungsrate bei Kindern
RTS,S bezeichnet das Antigen, AS01E das Adjuvanssystem.
RTS,S AS01E wurde nun bei 894 Kindern im Alter von 5 bis 17 Monaten getestet. Während der 8 monatigen Nachbeobachtung reduzierte die Impfung das Auftreten von Malaria um 56 %. Das neue Adjuvanssystem AS01E war dem in vorherigen Studien eingesetzten Adjuvanssystem AS02D überlegen.
Diese Studie dient der Vorbereitung einer großen multizentrische Feldstudie, die voraussichtlich im Frühjahr 2009 in verschiedenen afrikanischen Ländern starten wird.
Der Impfstoff wurde von GlaxoSmithKline Biologicals entwickelt. Das klinische Studienprogramm erfolgt in Zusammenarbeit mit der Malaria Vaccine Initiative (MVI) und mit Unterstützung der Bill & Melinda Gates Foundation.
Quellen:
Bejon P, et al. Efficacy of RTS,S/ASO1E Vaccine against Malaria in children 5 to 17 months of age. N Engl J Med 2008;359:2521-32.
Mitteilung GSK vom 10. Dezember 2008
Montag, 1. Dezember 2008
EXTREME-Studie: Cetuximab bei Kopf-Hals-Tumoren
Nach den Ergebnissen dieser Studie steht mit Cetuximab erstmals seit langer Zeit eine neue Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich zur Verfügung.
Quelle:
Vermorken JB, et al. Platinum-based chemotherapy plus cetuximab in head and neck cancer. N Engl J Med 2008;359:1116-1127.
EMEA lässt Cetuximab zur Erstlinien-Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren
Cetuximab ist jetzt in Europa in Kombination mit Platin-basierter Chemotherapie für die Erstlinientherapie bei Patienten mit rezidivierenden und/oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses zugelassen. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der EXTREME-Studie, die in diesem Therapieumfeld erstmals seit 30 Jahren einen signifikanten Vorteil beim Gesamtüberleben zeigte. Cetuximab ist bereits in Kombination mit Strahlentherapie für lokal fortgeschrittene Kopf-Hals-Tumoren zugelassen.
Quelle:
Pressemitteilung MerckSerono
Freitag, 28. November 2008
Anglizismen-Unsinn 2: Finalisierte Fassung
Anglizismen-Unsinn: Rezente Publikation
Mittwoch, 26. November 2008
Depressive haben höheres Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko
Mehr als 1 000 Patienten mit koronarer Herzerkrankung wurden durchschnittlich fünf Jahre lang beobachtet. Patienten, die initial depressiv waren, wiesen nach fünf Jahren ein um 50 % erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und eine höhere Sterblichkeit auf. Dies war vor allem auf die geringere körperliche Aktivität der depressiven Patienten zurückzuführen. Daher könnten Interventionen, die die körperliche Aktivität depressiver Herzpatienten verbessern, geeignet sein, dem erhöhten kardiovaskulären Risiko und der höheren Sterblichkeit entgegenzuwirken.
Quelle:
Neubewertung der Empfehlung für die HPV-Impfung gefordert
Die Prüfung durch die STIKO erfolgte zu einem Zeitpunkt als die Daten aus den entscheidenden Studien noch gar nicht vorlagen. Besonders relevante Daten sind bis heute nicht veröffentlicht worden. In eigenen Recherchen fanden die unterzeichnenden Wissenschaftler Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit deutlich niedriger liegen kann als bisher angenommen. Einige der Zahlen, welche die STIKO ihrer Entscheidung zu Grunde gelegt hatte, seien zudem überhaupt nicht nachvollziehbar. Die Wissenschaftler fordern eine Überprüfung der Empfehlung der STIKO unter Berücksichtigung der aktuellen Daten. Der neuen Bewertung sollte explizit zu entnehmen sein, auf Grundlage welcher Daten die STIKO die Wirksamkeit der Impfung beurteilt.
Die Wissenschaftler wenden sich entschieden dagegen, dass bei Mädchen und Frauen mit falschen Informationen zum Risiko des Gebärmutterhalskrebs Angst und Schuldgefühle erzeugt werden. Ebenso wenig sei es hinzunehmen, dass mit unrealistischen Hochrechnungen falsche Erwartungen an den Impfstoff geweckt werden.
Die Stellungnahme wurde von den folgenden Wissenschaftlern unterzeichnet:
- Prof. Martina Dören, Prof. Wolf-Dieter Ludwig (Charité, Berlin)
- Prof. Rolf Rosenbrock (WZB, Berlin)
- Dr. Ansgar Gerhardus, Prof. Claudia Hornberg, Prof. Oliver Razum (Universität Bielefeld)
- Prof. Petra Kolip, Corinna Schach, Prof. Norbert Schmacke (Universität Bremen)
- Prof. Jürgen Windeler (MDS, Essen)
- Prof. Ferdinand M. Gerlach (Universität Frankfurt)
- Prof. Michael M. Kochen (Universität Göttingen)
- Prof. Ingrid Mühlhauser (Universität Hamburg)
http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag3/downloads.html heruntergeladen werden.
Quelle:
http://idw-online.de/pages/de/news290934
Dienstag, 25. November 2008
Telcagepant: Phase-III-Studie zeigt Wirksamkeit und Verträglichkeit
Telcagepant 300 mg war wirksamer als Plazebo und vergleichbar wirksam wie Zolmitriptan.
Telcagepant wirkt im Gegensatz zu den Triptanen nicht vasokonstriktorisch. Der genaue Mechanismus seiner Wirkung ist jedoch noch nicht bekannt.
Quellen:
Ho T, Ferrari M, Dodick DW, Galet V, et al. Efficacy and tolerability of MK-0974 (telcagepant), a new oral antagonist of calcitonin gene-related peptide receptor, compared with zolmitriptan for acute migraine: a randomised, placebo-controlled, parallel-treatment trial. Lancet Published Online November 25, 2008, DOI:10.1016/S0140-6736(08)61626-8.
Edvinsson L. CGRP-receptor antagonism in migraine treatment. Lancet. Published Online
November 25, 2008 DOI:10.1016/S0140-6736(08)61710-9
Montag, 24. November 2008
Tapentadol von FDA zugelassen
Es ist ein Agonist am µ-Opioid-Rezeptor und ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der in der analgetischen Wirkung Oxycodon oder Morphin vergleichbar sein soll, jedoch weniger gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Obstipation auslösen soll. Als Nebenwirkungen angegeben werden Übelkeit, Benommenheit, Erbrechen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Ausserdem wird auf das Risiko einer Atemdepression und das Missbrauchspotential hingewiesen.
Quelle:
http://www.fda.gov/bbs/topics/NEWS/2008/NEW01916.html
Zunehmende Bedrohung durch Acinetobacter baumannii
A. baumannii kann in der Umgebung gefunden werden, im Erdboden, in Nahrungsmitteln und in Fisch. Er kann auch die Haut von Gesunden kolonisieren. Die Infektionen treten in der Regel bei hospitalisierten Patienten auf, er kann aber auch ambulante Infektionen auslösen. Häufig sind A.-baumannii-Infektionen bei Katastrophen- und Kriegsopfern, also immer dann, wenn eine hohe Zahl von Verletzten anfällt und bei deren Versorgung Hygienemaßnahmen vernachlässigt werden.
Quelle:
Karageorgopoulos DE, Falagas ME. Current control and treatment of multidrug-resistant Acinetobacter baumannii infections. Lancet Infect Dis 2008; 8: 751–62.
Samstag, 22. November 2008
Fentanyl-Pflaster: EMEA empfiehlt Ruhen der Zulassung
Da die Ursache für den Defekt bisher nicht gefunden wurde, empfiehlt die EMEA jetzt, die Zulassung ruhen zu lassen. Bis zum September 2008 waren dem Hersteller 13 Fälle von Überdosierungen oder Atemwegsdepressionen gemeldet worden, die alle ohne große Folgen verliefen.
Quelle:
http://www.emea.europa.eu/humandocs/PDFs/EPAR/ionsys/61385208en.pdf
Kardiovaskuläre Erkrankungen: Kein Nutzen von Vitamin C und Vitamin E
Erneut ergab sich für die Zugabe von Vitamin C und E kein Nutzen für kardiovaskuläre Erkrankungen. Dies ergab nun eine randomisierte, kontrollierte Studie mit 14641 männlichen Ärzten im mittleren Alter von 64 Jahren, die täglich 400 I.E. und/oder 500 mg Vitamin C oder keines der beiden Vitamine einnahmen. Die Probanden hatten ein relativ niedriges kardiovaskuläres Risiko. Während einer Nachbeobachtungszeit von 8 Jahren wurden 1.245 kardiovaskuläre Ereignisse beobachtet. Die Häufigkeit zwischen den drei Gruppen unterschied sich nicht. In der Vitamin-E-Gruppe kam es allerdings zur einer Verdopplung des Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall, die absoluten Zahlen waren allerdings mit 39 vs. 23 Fälle gering.
Quelle:
Sesso HD, et al. Vitamins E and C in the prevention of cardiovascular disease in men: The Physicians’ Health Study II randomized controlled trial. JAMA 2008 300:2123-2133.
Freitag, 21. November 2008
Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - November 2008
- Romiplostim (Nplate) von Amgen zur Behandlung der chronischen idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP) bei Erwachsenen als Orphan Drug.
- Aliskiren/Hydrochlorothiazid (Rasilez HCT) von Novartis zur Behandlung der Hypertonie bei Erwachsenen.
- Tocilizumab (RoActemra), Interleukin-6-Hemmer von Roche, in Kombination mit Methotrexat zur Behandlung von Erwachsenen mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis, die auf eine vorhergehende Therapie mit mindestens einem DMARD oder TNF-Hemmer unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Tocilizumab kann bei Patienten, die Methotrexat nicht vertragen oder bei denen eine weitere Behandlung nicht sinnvoll ist, auch als Monotherapie gegeben werden.
- Ustekinumab (Stelara)von Janssen-Cilag zur Behandlung der schweren Plaque-Psoriasis, die auf andere systemische Therapien nicht angesprochen hat.
- Agomelatin (Valdoxan/Thymanax) von Servier zur Behandlung der Major Depression bei Erwachsenenen.
- Ceftobiprolmedocaril (Zevtera), Breitspektrum-Cephalosporin von Janssen-Cilag zur Behandlung von komplizierten Haut- und Weichgewebeinfektionen.
Nicht empfohlen wurde:
- Ixabepilon (Ixempra), Epothilon von Bristol-Myers Squibb, das zur Behandlung von metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom vorgesehen war.
Quelle:
http://list.emea.europa.eu/mailman/listinfo/press
Gefitinib bei NSCLC vergleichbar wirksam wie Docetaxel
Quelle:
Kim ES, Hirsh V, Mok T, Sodniski MA, et al. Gefitinib versus docetaxel in previously treated non-small-cell lung cancer (INTEREST): a randomised phase III trial. Lancet 2008;372:1809-18.
Dienstag, 18. November 2008
Thromboembolien durch Bevacizumab
Das Risiko war bei Patienten mit Kolorektalkarzinom mit 19,1 Prozent am höchsten, bei Patienten mit Nierenkarzinom mit 3,0 Prozent am niedrigsten.
Quelle:
Wu, S, et al. JAMA. 2008;300[19]:2277-2285.
Montag, 17. November 2008
DART: Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie
und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zentrales Ziel der Strategie ist, Resistenzen gegen Antibiotika zu reduzieren.
Insbesondere der nicht sachgerechte Einsatz von Antibiotika und die inkonsequente Anwendung von Empfehlungen zur Prävention von Infektionen sind für die zunehmende Resistenzentwicklungverantwortlich. DART definiert im Gesundheitssektor 10 Ziele und 42 Aktionen. Die Maßnahmen zur Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen sollen zukünftig auf eine verbesserte wissenschaftliche Grundlage gestellt werden.
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2008/11/2008-11-12-antibiotika-resistenzen-eindaemmen.html
Antibiotika-Resistenzstrategie zum Runterladen
Freitag, 14. November 2008
Dronedaron senkt Dauer des Krankenhausaufenthalts
Quelle:
Pressemitteilung sanofi-aventis
Donnerstag, 13. November 2008
EPIC: Körpergewicht, Taillenumfang und Sterblichkeitsrisiko in Europa
Das Bauchfett ist nicht nur ein Energiespeicher, es produziert auch Botenstoffe, die die Entwicklung chronischer Erkrankungen fördern. Dies erklärt zum Teil, warum auch schlanke Menschen mit einem niedrigen BMI, aber großem Taillenumfang ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben. In der EPIC-Studie hatten Schlanke mit viel Körperfett im Bauchraum ein ebenso großes Risiko wie stark Übergewichtige. Als Ursache für den beobachteten Zusammenhang zwischen niedrigerem BMI und erhöhtem Sterblichkeitsrisiko kommt auch ein durch Alterungsprozesse oder unerkannte Krankheiten bedingter Verlust der Muskelmasse in Frage, die im Vergleich zum Fettgewebe schwerer ist. Menschen, die Gewicht verlieren, bauen oft mehr Muskeln ab als Fett.
Grundlage der Untersuchung bilden die Daten von 359.387 Teilnehmern der prospektiven EPIC-Studie aus 9 europäischen Ländern. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer zum Zeitpunkt der ersten Datenerhebung lag bei 51,5 Jahren. 65,4 Prozent der Teilnehmer waren Frauen. Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 9,7 Jahren starben 14.723 Studienteilnehmer. Teilnehmer mit einem hohen BMI starben im Vergleich zu Teilnehmern mit mittlerem BMI häufiger an Krebs- oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Studienteilnehmer mit einem niedrigen BMI starben hingegen häufiger an Erkrankungen der Atmungsorgane.
Quelle:
Pischon T, H. Boeing H, et al. General and abdominal adiposity and risk of death in europe. N Engl J Med 2008;359:2105-20.
Mittwoch, 12. November 2008
Amgen Foundation startet Forschungsprogramm in Höhe von 2,5 Mio. USD für Studierende in Europa
Die Amgen Foundation und die University of Cambridge gaben am 10. November 2008 bekannt, dass sie in Kooperation mit zwei weiteren renommierten europäischen Universitäten das zweijährige, mit 2,5 Mio. USD dotierte Programm Amgen Scholars Europe starten werden. Dieses Programm wird mehr als 100 sorgfältig ausgewählten Studierenden in ganz Europa die Gelegenheit bieten, ein praxisorientiertes Sommerforschungsprogramm an drei Spitzenuniversitäten und unter der Leitung hochkarätiger Wissenschaftler zu absolvieren.
Neben Cambridge nehmen auch das "Karolinska Institutet" in Schweden sowie die Ludwig-Maximilians-Universität München in Deutschland an dem Programm teil. Für die erste Programmphase, die bis 2010 läuft, werden alle drei Universitätspartner Fördermittel für die Veranstaltung des Sommerforschungsprogramms erhalten. Die Auswahl der Studierenden von
Hochschulen und Universitäten erfolgt in ganz Europa. Cambridge übernimmt zudem die Funktion als Koordinationszentrum für Europa und wird eine wichtige Rolle als Programmkoordinator, technische Aufsicht und Anlaufstelle für Studierende spielen. Darüber hinaus wird diese Universität Gastgeber des ersten Amgen Scholars European Symposiums im September 2009 sein.
Nähere Informationen über Amgen Scholars, u.a. zu den Aufnahmekriterien und dem Bewerbungsverfahren unter
http://www.amgenscholars.eu
Losartan: Indikationserweiterung zur Reduktion des Schlaganfallrisikos
Rote-Hand-Brief zu MabThera® (Rituximab)]
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2008/20081106.pdf
Montag, 10. November 2008
SEARCH: Kein Nutzen von Folsäure
Randomisiert erhielten sie täglich 2 mg Folsäure und 1 mg Vitamin B12 über 6,7 Jahre. Primärer Endpunkt war die Zahl von schweren kardiovaskulären Ereignissen (nichttödlicher Herzinfarkt, Revaskularisation oder kardiovaskulärer Tod). Es kam zwar zur Senkung des Homocystein-Spiegels um etwa 30 %, eine Wirkung auf kardiovaskuläre Ereignisse konnte jedoch nicht gesehen werden.
Darüber hinaus wurden auch keine erhöhten Raten von Krebs oder anderen Nebenwirkungen gesehen. Dies ist für einige Länder wichtig, in denen Lebensmittel mit Folsäure angereichert werden, um Neuralrohrdefekten vorzubeugen.
Rory Collins präsentierte den anderen Teil der SEARCH-Studie, in dem die Wirkung von 80 mg (n = 6031) versus 20 mg Simvastatin (n = 6033) bei den Patienten untersucht wurde. Durch die höhere Simvastatin-Dosis wurde die LDL-Cholesterol-Konzentration um 14 mg/dl stärker verringert. Hieraus lässt sich im Kontext mit anderen Studiendaten ableiten, dass es zu einer um 6 bis 7 % stärkeren Reduktion des Risikos für schwere kardiovaskuläre Ereignisse kommt.
Unter der höheren Simvastatin-Dosis wurden mehr Myopathie-Fälle beobachtet als unter 20 mg (53 vs. 3).
Rosuvastatin verringert kardiovaskuläre Ereignisse bei normalem LDL
Der CSE-Hemmer Rosuvastatin verringerte das relative Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall, instabile Angina pectoris, Revaskularisation oder kardiovaskulären Tod) signifikant um 44 % /HR 0,56, (0,46-0,69, p < 0,00001). Dies bedeutet eine NNT für Rosuvastatin von 95 Patients über 2 Jahre und 31 Patienten über 4 Jahre, um einen primären Endpunkt zu vermeiden.
Auch die Einzelendpunkte wurden signifikant reduziert:
- Nichttödlicher Herzinfarkt (0,12 vs. 0,33 Ereignisse pro 100 Patientenjahre, HR 0,35, 95% KI 0,22-0.,8, p <>
- Nichttödlicher Schlaganfall (0,16 vs. 0,31 Ereignisse pro 100 Patientenjahre, HR 0,52, 95% KI 0,33-0,80, p = 0,003)
- Revaskularisation (0,38 vs. 0,71 Ereignisse pro 100 Patientenjahre, HR 0,54, 95% KI 0,41-0,72, p <>
- Gesamtsterblichkeit (1,0 vs. 1,25 Ereignisse pro 100 Patientenjahre, HR 0,80, 95% KI 0,67-0,97, p = 0,02).
Dies ergab die JUPITER-Studie (Justification for the Use of Statins in Prevention: An Intervention Trial Evaluating Rosuvastatin, in der 17802 Patienten randomisiert mit Rosuvastatin (n = 8901) oder Plazebo (n = 8901) behandelt wurden. Etwa 41 % der Patienten litten an einem metabolischen Syndrom.
Die Studie wird als "Meilenstein-Studie" angesehen, die zu einer Änderung von entsprechenden Leitlinien führen könnte.
Quellen:
Ridker PM, Danielson E, Fonseca FA, et al., on behalf of the JUPITER Study Group. Rosuvastatin to prevent vascular events in men and women with elevated C-reactive protein. N Engl J Med 2008;359:2195-207.
Donnerstag, 6. November 2008
Rimonabant: klinische Studien eingestellt
Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund kürzlicher Aufforderungen verschiedener nationaler Gesundheitsbehörden getroffen. Infolgedessen ist die Durchführbarkeit des globalen, klinischen Studienprogramms gefährdet.
Quelle:
Pressemitteilung Sanofi-aventis vom 5. November 2008
Mittwoch, 5. November 2008
Asthma: Kein Zusatznutzen für feste Kombinationen - sagt das IQWiG
Efalizumab (Raptiva) und progressive multifokale Leukenzephalopathie
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzte teilt mit: Der Hersteller von Raptiva® (Efalizumab) informiert in einer Mitteilung über den Fall einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) bei einem Patienten, der Raptiva® etwa vier Jahre lang als Monotherapie erhalten hat.
Freitag, 31. Oktober 2008
Prix Galien International für Gardasil
Weitere Informationen unter www.prix-galien.de
Dienstag, 28. Oktober 2008
Maraviroc: erhöhte Wirksamkeit bei bislang unbehandelten HIV-Patienten
Quelle:
Saag M, et al. Reanalysis of the MERIT Study with the enhanced trofile assay. ICAAC/IDSA 2008, 25.- 28. Oktober 2008, Washington DC, H1232a.
Montag, 27. Oktober 2008
Neue Antibiotika gegen Infektionen durch MRSA
- Oritavancin
- Telavancin
- Iclaprim
- Ceftarolin
- Ceftobiprol
- PTK0796
- NXL103
ICAAC/IDSA 2008, Washington 26. Oktober 2008
Sonntag, 26. Oktober 2008
Erfolgreiche Impfung gegen Rota-Viren
In einer großen nationalen Vergleichsstudie wurden nun die Effekte einer Impfung mit dem oralen Impfstoff Rotateq untersucht Versicherungsdaten von 33.135 geimpften und 27.954 nicht geimpften Kindern in der Rota-Virus-Saison 2007 und 2008 (1. Januar bis 30. Mai) wurden analysiert. Die Ergebnisse waren überzeugend:
• Die Rota-Virus-Impfung verringerte die Inzidenz von Krankenhausaufnahmen und Behandlungen in der Notfallambulanz signifikant um 100 % (0,0 vs. 3,7 Ereignisse pro 1.000 Patientenjahre)
• Die Rota-Virus-Impfung senkte damit die Kosten für die Behandlung im Krankenhaus und in der Notfallambulanz ebenfalls signifikant um 100 % (0,0 vs. 12021 US-Dollar pro 1.000 Patientenjahre)
• Die Rota-Virus-Impfung verringerte Arztbesuche signifikant um 96 % (0,1 vs. 3,4 Arztbesuche pro 1.000 Patientenjahre)
Dies spiegelt sich auch in den Daten eines großen nationalen Referenzlabors aus den Jahren vor und nach der Impfstoffeinführung wider. In der Prävakzine-Periode (2004, 2005 und 2006) wurden pro Jahr 26 % auf Rota-Viren positive Test durchgeführt, in der Postvakzine-Periode 2008 waren es nur noch 7,8 % positive Tests. Dies bedeutet eine signifikante Verringerung um 76,2 % (p < 0,001). Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass die Impfung eine Herden-Immunität auslöst, denn die gesamt Reduktion war größer als man aufgrund der Impfungsraten erwarten konnte. Positive Rota-Virus-Tests waren in allen Altersgruppen verringert, also auch bei den Kindern, die für eine Impfung zu alt waren.
Quellen:
Mast C, et al. Post-licensure effectiveness of RotaTeq in preventing gastroenteritis in the US. ICAAC/IDSA 2008, Washington, 25. Oktober 2008, Poster G1-433
Lieberman J, et al. Decline in rotavirus cases in the U.S. after licensure of al live, orale rotavirus vaccine. ICAAC/IDSA 2008, Washington, 25. Oktober 2008, Poster G1-437
Samstag, 25. Oktober 2008
Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - Oktober 2008
- Eszopiclon (Lunivia, Sepracor Pharmaceuticals Ltd), für die Behandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen wie Einschlafstörungen, nächtliches Aufwachen oder zur frühes Aufwachen (http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/opinion/Lunivia_54602208en.pdf).
- Azacytidin (Vidaza, Celgene Europe Ltd) zur Behandlung des myelodysplastischen Syndrom und der akuten myeloischen Leukäme bei Erwachsenen, bei deinen keine Stammzelltransplantation möglich ist (http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/opinion/Vidaza_52877208en.pdf).
- Epoetin alfa (Binocrit - Sandoz GmbH, Abseamed -Medice Arzneimittel Pütter GmbH&Co. KG, Epoetin Alfa Hexal -Hexal Biotech Forschungs GmbH) , zur Steigerung der Ausbeute von autologem Blut.
- Cetuximab (Erbitux, Merck KGaA) zur Behandlung von Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich in Kombination mit Platin-basierter Chemotherapie bei rezidivierender oder metastatischer Erkrankung.
- Darunavir (Prezista, Tibotec) zur Behandlung der HIV-Infektion bei vorbehandelten Patienten.
- Peginterferon alfa-2a (Pegasys, Roche) in Kombination mit Ribavirin zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Hepatitis C, die auf eine vorhergende Behandlung mit Interferon alfa plus Ribavirin nicht angesprochen haben.
Quellen:
http://www.emea.europa.eu/htms/human/opinion/opinion.htm
http://www.emea.europa.eu/humandocs/PDFs/EPAR/alli/4937708en.pdf
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Rimonabant zurück gezogen
Psychiatrische Störungen waren bereits in den Phase-III-Studien beschrieben worden, wurden jedoch m.E. immer bis zu einem gewissen Grad "bagatellisiert". Aufgrund des Wirkungsmechanismus der Substanz sind diese unerwünschten Wirkungen auch nicht ganz "unerwartet".
Quellen:
http://en.sanofi-aventis.com/binaries/20081023_emea_en_tcm28-22429.pdf
http://www.emea.europa.eu/humandocs/Humans/EPAR/acomplia/acomplia.htm
http://www.emea.europa.eu/humandocs/PDFs/EPAR/acomplia/53777708en.pdf
Donnerstag, 16. Oktober 2008
GERMAP 2008
Dienstag, 14. Oktober 2008
Rivaroxaban von der EU zugelassen
Quelle:
http://www.viva.vita.bayerhealthcare.de/index.php?id=109&tx_ttnews[tt_news]=12728&cHash=2a48e8df40
Telcagepant: CGRP-Hemmer bei Migräne
Das Neuropeptid CGRP spielt eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie der Migräne. Bei Migräneattacken bindet es an und aktiviert CGRP-Rezeptoren und vermittelt so Schmerzimpulse.
Telcagepant hemmt die Bindung von CGRP an die Rezeptoren und soll so die Auslösung von Schmerzimpulsen verhindern.
Quelle:
http://www.merck.com/newsroom/press_releases/research_and_development/2008_0906.html
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Tamoxifen-Chemoprävention: Frühere Diagnose von Rezeptor-negativem Brustkrebs
Quelle
Shen Y, Costantino JP, Qin J. Tamoxifen chemoprevention treatment and time to first diagnosis of estrogen receptor-negative breast cancer. J Natl Cancer Inst 2008;100:1448 – 1453.
Dienstag, 7. Oktober 2008
Taranabant: Entwicklung eingestellt
Quelle:
http://www.merck.com/newsroom/press_releases/research_and_development/2008_1002.html
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Kein erhöhtes ALS-Risiko durch CSE-Hemmer
http://www.fda.gov/bbs/topics/NEWS/2008/NEW01892.html
http://www3.interscience.wiley.com/journal/121395851/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0
Montag, 29. September 2008
Rote-Hand-Brief zu Ionsys (Fentanyl)
http://www.akdae.de/20/40/20080928.pdf
Donnerstag, 25. September 2008
Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - September 2008
- Brinzolamid/Timolol (Azarga, Alcon Laboratories) zur Senkung des intraokulären Druckues bei Erwachsenen mit Glaukom oder okulärer Hypertension, bei denen mit einer Monotherapie der intraokuläre Druck unzureichend gesenkt werden kann.
- Sapropterin-Dihydrochlorid (Kuvan, Merck KGaA) zur Behandlung der Hyperphenylalaninämie bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren und mit Phenylketonurie (PKU). Sapropterin-Dihydrochlorid ist auch indiziert für die Behandlung der Hyperphenylalaninämia (HPA) bei Erwachsenen und Kindern mit Tetrahydrobiopterin (BH4)-Mangel
- Caspofungin (Cancidas, MSD Merck Sharp & Dohme) für Kinder ab 12 Monaten
http://www.emea.europa.eu/htms/human/opinion/opinion.htm
http://www.emea.europa.eu/humandocs/Humans/EPAR/cancidas/50283008en.pdf
Dienstag, 23. September 2008
Epileptologie im Elfenbeinturm?
Vielleicht passt zu dieser Elfenbeinturmpolitik (oder Arroganz?) der Hinweis von Richard von Weizsäcker in einem Symposium der Stiftung Michael bei diesem Kongress, dass diese schreckliche Krankheit möglicherweise nicht genügend öffentliche Aufmerksamkeit erfahre.
Vielleicht wären die finanziellen Zuflüsse an die Gesellschaft weit höher, wenn offener über die Krankheit gesprochen würde, wenn mehr darüber geschrieben würde... Schon viele Gesellschaften haben den hohen Wert einer guten Zusammenarbeit mit Fachjournalisten erkannt - irgendwann wird vielleicht auch die International League against Epilesy (ILEA) aufwachen?
Nicht zu verstehen ist, dass Wissenschaftler nicht möchten, dass über ihre Ergebnisse geschrieben wird. Häufig leben sie vom Geld der Allgemeinheit, also von Steuergeldern. Dann hat die Allgemeinheit auch ein Recht darauf zu erfahren, welche Ergebnisse diese Forschungen haben.
Freitag, 19. September 2008
MS-Atlas veröffentlicht
www.atlasofms.org.
Quelle:
Thomson AJ et al. World Congress on Treatment and Research in Multiple Sclerosis, September 17–20, 2008, Montréal, Canada, P423
Samstag, 13. September 2008
Epothilone wirken bei Taxanresistenz
In klinischer Entwicklung befinden sich zum Beispiel
- Ixabepilon (Bristol Myers Squibb): Halbsynthetisches Epothilon-B-Derivat, das sich in Phase III bei Mammakarzinom befindet
- Patupilon (Novartis): Epothilon B, in Phase III bei Ovarialkarzinom und anderen soliden Tumoren
- Sagopilon (BayerSchering): Synthetisches Epothilon-D-Derivat, in Phase II bei Brustkrebs und anderen soliden Tumoren
- KOS-1584 (Kosan Biosciences): Synthetisches Epothilon-D-Derivat, in Phase II bei soliden Tumoren
Satellitensymposium BMS beim ESMO, Stockholm, 12.9.2008
Montag, 8. September 2008
Progressive multifokale Leukenzephalopathie nach Rituximab
Die PML ist eine seltene, demyelinisierende ZNS-Erkrankung, die meist tödlich verläuft oder zu schweren Behinderungen führt. Eine Therapie der PML existiert bislang nicht.
In der letzten Zeit haben Fälle von PML nach Therapie mit Natalizumab (Tysabri®) oder Rituximab Aufsehen erregt. Wie in dem beschriebenen Fall wurden Patienten, die nach Therapie mit Rituximab eine PML entwickelten, in der Regel auch mit anderen immunsuppressiven Zytostatika behandelt. Daher kann der Kausalzusammenhang mit Rituximab im Einzelfall nicht als gesichert eingestuft werden. Während bei Natalizumab vermutet wird, dass die Hemmung der Migration von Lymphozyten in das ZNS zur Entwicklung einer PML beiträgt, ist der Mechanismus, über den Rituximab zur Reaktivierung von JC-Viren führen könnte, bislang unklar.
Quelle:
http://www.akdae.de/20/20/Archiv/2008/20080905.html
Fünf Todesfälle durch Botulinumtoxin?
"Dem BfArM liegen seit der erstmaligen Zulassung von Botulinumtoxin etwa 210 Berichte über Verdachtsfälle unerwünschter Wirkungen jeglicher Art und aller Schweregrade vor. Unter den Berichten über schwerwiegende Wirkungen sind auch fünf Berichte, in denen ein tödlicher Verlauf beschrieben wird. Die Patienten erhielten Botulinumtoxin wegen Bewegungsstörungen aufgrund schwerer Erkrankungen, z.B. ZNS-bedingte Muskelkrämpfe oder Bewegungsstörungen. In keinem dieser Fälle ist ein ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung von Botulinumtoxin sicher erwiesen. Berichte über schwerwiegende oder gar tödlich verlaufene Nebenwirkungen nach Anwendung von Botulinumtoxin zu kosmetischen Zwecken liegen dem BfArM nicht vor. "
Quelle:
http://www.bfarm.de/cln_029/nn_424276/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/botulinumtoxin.html__nnn=true
FDA: Arzneimittel unter Beobachtung
Zur Liste
Quelle:
Pressemitteilung der FDA
Freitag, 5. September 2008
Lacosamid zugelassen
Lacosamid steht als orale und intravenöse Darreichungsform zur Verfügung.
Mittwoch, 3. September 2008
Krebs, Ernährung und körperliche Aktivität
Im Zentrum des Berichts steht eine wissenschaftliche systematische Bewertung der veröffentlichten Literatur, die von Expertengruppen nach vordefinierten Kriterien beurteilt wurde. Hieraus wurden entsprechende Empfehlungen abgeleitet.
Die Empfehlungen entsprechen weitgehend denen zur Prävention von Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bieten also dem „Nutzer“ vielfältige Vorteile. Deshalb fasste Dr. Hillary Powell, Sheffield (UK), sie wie folgt zusammen: „ Eat, drink, be happy and healthy – but follow these recommendations”.
Der 517 Seiten umfassende Bericht ist online verfügbar unter
www.dietandcancerreport.org oder kann unter dieser Adresse als Druckverson bestellt werden.
Kenntnisse über Krebs
Risikofaktoren für Krebs werden häufig falsch eingeschätzt. So glauben die meisten Menschen, dass die Umweltverschmutzung das Krebsrisiko erhöht, tatsächlich spielt sie aber nur eine untergeordnete Rolle. Übergewicht sehen relativ wenig Befragte als Risikofaktor an, obwohl es nachgewiesen ein wichtiger Risikofaktor für Krebs ist. Dies spiegelt eine häufiges Verhaltensphänomen wider: der Mensch akzeptiert eher solche Risikofaktoren, die er nicht direkt kontrollieren kann – wie Umweltverschmutzung – als solche, an denen er selbst beteiligt ist wie Adipositas.
Quellen:
www.uicc.org/
www.cancervic.org.au/uicc
Montag, 1. September 2008
Etravirin zugelassen
Mehr zu Etravirin in diesem Blog.
Quelle:
Pressemitteilung der Firma Janssen-Cilag GmbH vom 1. 9. 08
Tabak tötet
Sir Richard Peto formulierte beim Weltkrebskongress in Genf am 28. August 2008 drei Kernbotschaften zum Tabakkonsum:
- Das Risiko ist hoch, mehr als die Hälfte der Konsumenten stirbt an den Folgen
- 25 Prozent sterben im mittleren Alter zwischen 35 und 69 Jahren und verlieren damit wertvolle Lebenszeit
- Aufgabe des Rauchens wirkt
Keine andere Intervention hatte bislang derart nützliche Folgen auf die Prävention verschiedener Erkrankungen, wie die Kontrolle des Tabakkonsums.
Mittwoch, 20. August 2008
Zoledronsäure verhindert Knochenverlust durch endokrine Behandlung
404 Frauen dieser Studie wurden prospektiv in eine Substudie eingeschlossen, in der die Knochenmineraldichte nach 6, 12, 36 und 60 Monaten gemessen wurden. Primärer Endpunkt der Substudie war die Knochenmineraldichte nach 12 Monaten. Bei den 199 Frauen, die die endokrine Therapie allein erhielten war die Knochendichte im Vergleich zum Ausgangswert signifikant niedriger, als bei den 205 Frauen, die zusätzlich Zoledronsäure erhielten. Nach 5 Jahren Therapie waren die Knochenmineralwerte in der Zoledronsäure-Gruppe sogar höher als die Ausgangswerte.
Quelle:
Gnant M, et al. Adjuvant endocrine therapy plus zoledronic acid in premenopausal women with early-stage breast cancer: 5-year follow-up of the ABCSG-12 bone-mineral density substudy. Lancet Oncology, Early Online Publication 20. 8. 2008
http://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470204508702043/abstract?isEOP=true
Sonntag, 17. August 2008
Partielle Mondfinsternis
Mittwoch, 6. August 2008
Carbapenem Doripenem zugelassen
Es wirkt in vitro gegen gramnegative Erreger vergleichbar gut wie Meropenem und gegen grampositive Bakterien vergleichbar gut wie Imipenem. Die Aktivität gegen den Problemkeim Pseudomonas aeruginosa ist besser, das Risiko für eine Resistenzentwicklung geringer als bei den bisher verfügbaren Carbapenemen. Eine hohe Aktivität zeigt Doripenem gegen Acinetobacter baumannii und gegen Erreger, die Beta-Lactamasen mit erweitertem Spektrum (ESBL) produzieren.
Quelle:
Pressekonferenz Janssen-Cilag in Düsseldorf, 6. August 2008.
Dienstag, 29. Juli 2008
EMEA: Einschränkungen für Moxifloxacin und Norfloxacin
In oraler Form wird Moxifloxacin zur Behandlung von akuter bakterieller Sinusitis, akutrn Exazerbation einer chronischen Bronchitis sowie bei ambulant erworbener Lungenentzündung (ausgenommen schwere Formen) eingesetzt.
Bei Sinusitis und Bronchitis stuft die EMEA orales Moxifloxacin zum Reservemittel zurück. Es sollte nur noch verordnet werden, wenn andere Antibiotika nicht eingesetzt werden können oder nicht wirken. Bei der ambulant erworbenen Pneumonie kann Moxifloxacin dann eingesetzt werden, wenn andere Antibiotika nicht eingesetzt werden dürfen.
Norfloxacin ist eines der am längsten eingesetzten Fluorchinolone, das bereits Mitte der 80er-Jahre als Barazan in den Handel eingeführt wurde. Die belgische Behörde bat die CHMP um eine Nutzen-Risiko-Bewertung, für die mangels neuerer Studien überwiegend ältere Untersuchungen aus den 80er-Jahren herangezogen werden mussten – mit dem Ergebnis, dass es für die Indikation komplizierte Pyelonephritis kaum Wirkungsnachweise gibt. Pharmakokinetische Daten deuten auf eine kürzere Wirkung hin als bei vergleichbaren neueren Fluorchinolonen. Das CHMP sieht deshalb ein negatives Nutzen-Schadenverhältnis und rät vom Einsatz des Medikamentes bei der komplizierten Pyelonephritis ab.
Quellen:
http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/38292708en.pdf
http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/38026008en.pdf
Neue Impfempfehlungen veröffentlicht
Quelle:
Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts vom 28. Juli 2008
www.rki.de > Infektionsschutz > Impfen
Obst und Gemüse verhindern Diabetes mellitus Typ 2
Damit wird wieder einmal die alte Erfahrung - nunmehr mit der Messung des Vitamin-C-Spiegels im Plasma - bestätigt, dass Obst und Gemüse gesund sind.
Quelle:
Harding AH, et al. Plasma Vitamin C Level, Fruit and Vegetable Consumption, and the Risk of New-Onset Type 2 Diabetes Mellitus. The European Prospective Investigation of Cancer–Norfolk Prospective Study. Arch Intern Med 2008;168:1493-99.
http://archinte.ama-assn.org/cgi/content/abstract/168/14/1493?etoc
Freitag, 25. Juli 2008
Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - Juli 2008
- Rivaroxaban (Xarelto) von Bayer zur Prophylaxe venöser Thromboembolien bei Erwachsenen, die sich einer elektiven Knie- oder Hüftgelenkersatzoperation unterziehen. (siehe auch http://medpharmtext.blogspot.com/search?q=Rivaroxaban)
- Humanes Fibrinogen/Thrombin (Evicel) von Omrix als Fibrinkleber in der Chirurgie.
- Zoledronsäure (Aclasta) von Novartis zur Behandlung von Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern mit erhöhtem Frakturrisiko, einschließlich von Patienten mit frischem Oberschenkelhalsbruch ohne schweres Trauma. Bisher ist Aclasta für die Behandlung von postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko und zur Behandlung der Paget-Krankheit zugelassen.
- Bortezomib (Velcade) von Ortho-Biotech (Janssen-Cilag) in Kombination mit Melphalan und Prednison zur Behandlung von Patienten mit noch nicht behandeltem multiplem Myelom, bei denen keine Hochdosis-Chemotherapie mit Knochenmarktransplantation möglich ist. Bisher ist Bortezomib in Monotherapie für die Behandlung des progressiven multiplen Myeloms bei Patienten zugelassen, die schon mindestens eine Vortherapie und eine Knochenmarktransplantation erhalten haben oder bei denen keine Knochenmarktransplantation möglich ist.
- Adalimumab (Humira) von Abbott zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis bei Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren, die auf ein oder mehrere DMARDs unzureichend ansprechen. Adalimum ist bisher für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis, der Psoriasis-Arthritis, des Morbus Bechterew und des Morbus Crohn zugelassen.
http://www.emea.europa.eu/htms/human/opinion/opinion.htm
http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/38806408en.pdf
Freitag, 18. Juli 2008
COMET: Etanercept verbessert Remissionsrate bei RA
In der COMET-Studie wurden Wirkungen und Verträglichkeit der Kombination aus Etanercept (Enbrel®) und Methotrexat im Vergleich zu einer Monotherapie mit Methotrexat bei 542 Patienten im Frühstadium der RA untersucht. Über 12 Monate wurden sie mit Etanercept (50 mg/Woche) plus Methotrexat (7,5 bis 50 mg pro Woche) (n = 274) oder Methotrexat allein (n = 268) behandelt.
In Woche 52 erreichten signifikant mehr Patienten der Etanercept-plus-Methotrexat-Gruppe eine Remission (DAS 28 < 2,6) als mit Methotrexat allein. Die Wirkung von Etanercept setzte rasch ein. Auch im ACR-Ansprechen, konnten mit der Kombination signifikant (p < 0,001) bessere Ergebnisse erzielt werden. Die radiologische Progression hatte sich in der Kombinationsgruppe ebenfalls signifikant verlangsamt.
Quelle:
Emery P, et al. Comparison of methotrexate monotherapy with a combination of methotrexate and etanercept in active, early, moderate to severe rheumatoid arthritis (COMET): a randomised, double-blind, parallel treatment trial. Lancet 2008;
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673608610004/abstract?isEOP=true
Rote-Hand-Brief zu Humira®
Quelle:
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2008/20080716.pdf
Dienstag, 15. Juli 2008
Rote-Hand-Brief zu Avastin
Quelle:
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2008/20080711.pdf
Rote-Hand-Brief zu Exjade
Deferasirox, ein oral wirksamer Chelatbildner mit hoher Selektivität für dreiwertiges Eisen, ist zugelassen zur Behandlung der chronischen Eisenüberladung auf Grund häufiger Transfusionen oder wenn die Gabe von Deferoxamin kontraindiziert oder unangemessen ist.
Quelle:
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2008/20080710.pdf
Sonntag, 13. Juli 2008
Tocilizumab bei RA: Neue Daten vom EULAR
RADIATE-Studie (Rheumatoid arthritis study in anti-TNF failures): In der doppelblinden Studie wurden 498 Patienten mit mäßig schwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis, die auf einen oder mehrere TNF-Hemmer nicht ausreichend angesprochen hatten, randomisiert 24 Wochen lang zusätzlich zu Methotrexat mit Tocilizumab 4 mg/kg KG (n = 163), 8 mg/kg KG (n = 175) oder Plazebo (n = 160) behandelt. Das ACR-Ansprechen in Woche 24 in beiden Tocilizumab-Gruppen signifikant besser als in der Kontrollgruppe. Es war unabhängig von der Vortherapie. Eine Remission mit einem DAS28 < 2,6 erreichten etwa 30 % der Patienten. Bei den Nebenwirkungen traten im Vergleich zu früheren Studien keine neuen Aspekte auf. Bei den mit Tocilizumab behandelten Patienten wurden etwas mehr Infektionen gesehen.
AMBITION-Studie (Actemra versus methotrexate double blind investigate trial in monotherapy): In der AMBITION-Studie wurde Tocilizumab im Vergleich zu Methotrexat bei Patienten, die noch kein Methotrexat erhalten hatten, untersucht. Patienten mit mäßig schwerer oder schwerer rheumatoider Arthritis, die schon mindestens drei Monate dauerte, wurden über 24 Wochen randomisiert mit Methotrexat 7,5 - 20 mg/Woche (n = 284) oder Tocilizumab 8 mg/kg KG alle vier Wochen (n = 288) behandelt. Beim ACR-20-Ansprechen war Tocilizumab in Monotherapie signifikant besser wirksam als Methotrexat. 33,6 % der Patienten in der Tocilizumab-Gruppe erreichten in Woche 24 eine Remission, in der Methotrexat-Gruppe waren es 12,1 %. Während es mit Methotrexat zwei bis drei Monate dauerte, bis die Patienten optimal ansprachen, zeigte sich mit Tocilizumab schon nach zwei Wochen Therapie eine deutliche Wirkung.
Tocilizumab ist in Japan bereits zugelassen. In Europa soll es 2009 als Roactemra in den Handel kommen.
Quelle:
Pressekonferenz: „Tocilizumab – Innovative Zytokin-Hemmung bei rheumatoider Arthritis. Aktuelle Informationen vom EULAR-Kongress 2008“, veranstaltet von Roche Pharma AG/Chugai Pharma Marketing Ltd., Köln, 1. Juli 2008
Donnerstag, 10. Juli 2008
Plaque-Psoriasis: Neue Dosierung von Etanercept zugelassen
Quellen:
http://www.wyeth.de/News_Presse/Aktuelle_Pressemitteilungen.aspx
Mittwoch, 9. Juli 2008
FDA: schärfere Warnhinweise bei Fluorchinolonen wegen Sehnenrupturen
Die FDA fordert Patienten auf, auf Schmerzen und Schwellungen im Bereich der großen Sehnen (insbesondere der Achillessehne) zu achten und bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung die Behandlung sofort zu beenden und mit dem Arzt Kontakt aufzunehmen.
Das Risiko für eine Tendinitis ist erhöht bei Patienten über 60 Jahren, bei Behandlung mit Glucocorticoiden sowie nach Organtransplantationen.
Quellen:
http://www.fda.gov/bbs/topics/NEWS/2008/NEW01858.html
http://www.fda.gov/cder/drug/infopage/fluoroquinolones/default.htm
Freitag, 4. Juli 2008
Rote-Hand-Brief zu Lenalidomid (Revlimid®)
Quelle:
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2008/20080626.pdf
Freitag, 27. Juni 2008
EMEA: Neue Warnhinweise bei Etoricoxib
Quelle:
http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/32917708en.pdf
EMEA: Neue Warnungen und Kontraindikationen für Mutterkornalkaloid-haltige Dopaminagonisten
Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocryptin, Lisurid und Pergolid.
Die schon lange bekannte Nebenwirkung, die Entwicklung einer Fibrose, wird nun vom Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) nach neuen Daten anders bewertet: bei Dauertherapie können sich Fibrosen lange vor dem Auftreten von entsprechenden Symptomen entwickeln. Darauf sollte in der Produktinformation hingewiesen werden. Die Auflagen für die verschiedenen Substanzen sind unterschiedlich.
Cabergolin und Pergolid: sie sind auch bisher schon kontraindiziert bei Patienten mit Herzklappenproblemen und für die Zweilinientherapie von Parkinsonpatienten vorgesehen. Hier muss aufgenommen werden, dass der Patient vor und während der Therapie auf Zeichen einer Fibrose untersucht werden muss. Außerdem wird unter Nebenwirkungen aufgenommen, dass die die kardiale Fibrose häufig auftritt. Die maximal empfohlene Dosis wird auf 3 mg/Tag reduziert.
Bromocriptin und Dihydroergocryptin: Aufnahme der Kontraindikation: Patienten mit Klappenproblemen
Bromocriptin: Die maximal empfohlene Dosis wird auf 30 mg/Tag reduziert.
Bromocriptin, Lisurid und Dihydroergocryptin: Aufnahme einer Warnung vor dem Risiko einer Fibrose bei Patienten, die hohe Dosen über lange Zeit nehmen
Quelle:
http://www.emea.europa.eu/pdfs/general/direct/pr/31905408en
Donnerstag, 26. Juni 2008
EMEA empfiehlt Einschränkungen von Epoetin bei Krebspatienten
Quelle:
http://www.emea.europa.eu/pdfs
Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - Juni 2008
- Etravirin (Intelence) von Janssen-Cilag in Kombination mit einem geboosteten Proteaseinhibitor and anderen antiretroviral wirkenden Substanzen für die Behandlung der HIV-Infektion bei vorbehandelten Erwachsenen (mehr zu Etravirin in diesem Blog)
- Lacosamid (Vimpat) von UCB Pharma, als Zusatztherapie bei Krampfanfällen mit oder oder sekundäre Generalisierung bei Patienten mit Epilepsie im Alter ab 16 Jahren (mehr zu Lacosamid in diesem Blog)
- Duloxetin (Cymbalta) von Lilly und Boehringer Ingelheim GmbH zur Behandlung von generalisierten Angsterkrankungen. Bisher ist Duloxetin für die Behandlung von schweren Depressionen und diabetischre Neuropathie zugelassen.
- Bosentan (Tracleer) von Actelion zur Behandlung von Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie Klasse II. Bisher ist Bosentan für Patienten mit PAH Klasse III zugelassen.
Quellen:
http://www.emea.europa.eu/htms/human/opinion/opinion.htm
http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/32726508en.pdf
Mittwoch, 25. Juni 2008
USA: neue Leitlinien zur antithrombotischen Therapie
- Jedes Allgemeinkrankhaus sollte Maßnahmen zur Prävention von venösen Thromboembolien entwickeln
- Chirurgische Patienten mit niedrigem Risiko sollten möglichst rasch und häufig gehen, dies ist besser als eine medikamentöse Prophylaxe
- Alle Patienten mit schwerer Verletzung sollten eine Routine-Prophylaxe erhalten
Quelle:
Antithrombotic and Thrombolytic Therapy, 8th Ed: ACCP Guidelines. Chest 2008;133:Number 6 Suppl, Juni: http://www.chestjournal.org/content/vol133/6_suppl/
Pharmazeutische Betreuung hilft Hypertonikern
In einer großen randomisierten Studie wurden drei Betreuungsverfahren für Hypertoniker untersucht:
- Normale Betreuung
- Blutdruckmessung zu Hause plus Web-basiertes Training
- Pharmazeutische Betreuung plus Web-basiertes Training
Die Apotheker betreuten die Patienten telefonisch oder über das Web und erstellten Medikationspläne.
730 vorwiegende weiße Patienten im mittleren Alter von 59 Jahren wurden über 12 Monate so behandelt.
In den Gruppen mit normaler Betreuung und Blutdruckmessung zu Hause erreichten nur etwa 30 bis 35 % den Zielblutdruck. In der durch Apotheker betreuten Gruppe waren es immerhin 56 %, eine signifikante Besserung.
Quelle
Green BB et al. Effectiveness of home blood pressure monitoring, web communication, and pharmacist care on hypertension control. A randomized controlled trial. JAMA 2008; 299:2857-2867
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/299/24/2857?etoc
Record2-Studie: Rivaroxaban verhindert Thromboembolien nach Hüftgelenksersatz
Eine Behandlung mit oralem Rivaroxaban über 31 bis 39 Tage verhindert thromboembolische Ereignisse nach Hüftgelenksersatz signifikant besser als eine subkutane Gabe von Enoxaparin über 10 bis 14 Tage. Dies ergab die randomisierte, multizentrische Record2-Studie (Regulation of coagulation in orthopedic surgery to prevent deep-vein thrombosis and pulmonary embolism) mit 2.509 Patienten.
Rivaroxaban (vorgesehener Handelsname Xarelto®, http://www.medpharm-text.de/service.html) ist ein oral applizierbarer Faktor-Xa-Inhibitor, Enoxaparin ein niedermolekulares Heparin.
2509 Patienten nach Hüftgelenksersatz wurden randomisiert mit 10 mg Rivaroxaban täglich oral über 31 bis 39 Tage (n = 1.252) oder mit 40 mg Enoxaparin täglich subkutan über 10 bis 14 Tage (n = 1.257) behandelt. Endpunkt war eine Kombination aus tiefer Venenthrombose, nicht tödlicher Lungenembolie und Gesamtsterblichkeit bis zu den Tagen 30 bis 42.
In die Analyse wurden die Daten von 864 Patienten der Rivaroxaban-Gruppe und von 869 Patienten der Enoxaparin-Gruppe einbezogen. Der primäre Endpunkt trat unter Rivaroxaban bei 17 Patienten (2,0 %), in der Enoxaparin-Gruppe bei 81 Patienten (9,3 %) auf, was einer absoluten Risikoreduktion um 7,3 Prozentpunkte entspricht.
Blutungen traten in beiden Gruppen vergleichbar häufig auf.
Quelle
Samstag, 21. Juni 2008
Laquinimod bei multipler Sklerose
In einer randomisierten Phase-II-Studie in 51 Zentren aus neun Ländern wurden 720 Patienten mit schubförmiger remittierender multipler Sklerose (RRMS) über 24 Wochen entweder mit 0,3 mg oder 0,6 mg Laquinimod oder Plazebo behandelt. Die kumulative Zahl der Gadolinium-markierten Läsionen wurde in der Kernspintomografie von 4,2 (im Placebo-Arm) auf 2,6 gesenkt, was einer Reduktion um 40 % entspricht. Das weist auf eine Wirkung hin, belegt sie aber nicht.
Bei einem Patienten kam es unter der Therapie zu einem Budd-Chiari Syndrom. Der Patient hatte allerdings eine genetische Prädisposition (Heterozygotie auf Faktor V Leiden).
Eine bessere Bewertung dürfte frühestens nach Vorliegen der Phase-III-Studie möglich sein, die im Oktober 2007 begonnen wurde.
Quelle:
Comi G, et al. Effect of laquinimod on MRI-monitored disease activity in patients with relapsing-remitting multiple sclerosis:a multicentre, randomised, double-blind, placebo-controlled phase IIb study. Lancet 2008; 371:2085-2092.
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673608609186/abstract
Siehe auch http://www.medpharm-text.de/service.html
Mittwoch, 18. Juni 2008
FDA: Warnhinweise zu Antipsychotika bei Demenzkranken
2005 hatte eine Meta-Analyse von 17 randomisierten klinischen Studien ergeben, dass atypische Neuroleptika das Sterberisiko im Vergleich zu Plazebo um 60 bis 70 % erhöhen. Deshalb wurde eine entsprechende Warnung in die Fachinfo der Atypika aufgenommen. In vielen Fällen wurden deshalb vermehrt ältere konventionelle Antipsychotika eingesetzt.
Gill et al. (Annals of Internal Medicine 2007; 146: 775-786) hatten in einer retrospektiven Kohortenstudie gezeigt , dass der Einsatz von atypischen Antipsychotika im Vergleich zu keiner Therapie das Sterberisiko erhöht – und zwar bereits ab dem 30. Tag nach Beginn der Therapie. In einer weiteren retrospektiven Kohortenstudie hatten Schneeweiss et al. (CMAJ 2007; 176: 627-632) konventionelle und atypische Neuroleptika direkt verglichen. Sie konnten zeigten, dass das Sterberisiko unter den konventionellen Antipsychotika mindestens so hoch ist wie bei den atypischen Antipsychotika. Jedoch kann aus diesen Daten nicht der Schluss gezogen werden, dass konventionelle Antipsychotika gefährlicher sind als Atypika.
Beide Substanzgruppen haben für diese Behandlung keine Zulassung. Allerdings gibt es zur Behandlung von Psychosen bei Demenzpatienten derzeit keine von der FDA zugelassenen Medikamente.
Quellen
http://www.fda.gov/cder/drug/InfoSheets/HCP/antipsychotics_conventional.htm
http://www.fda.gov/bbs/topics/NEWS/2008/NEW01851.html
http://www.annals.org/cgi/reprint/146/11/775.pdf
http://www.cmaj.ca/cgi/reprint/176/5/627.pdf
Montag, 16. Juni 2008
Ab 50 nur systolischen Blutdruck messen
Um die Therapie und Überwachung der Patienten zu vereinfachen, schlagen die Experten deshalb vor, bei diesen Patienten nur noch den systolischen Blutdruck zu messen.
Paracetamol wird ab April 2009 teilweise rezeptpflichtig
Quelle:
www.abda.de
Samstag, 14. Juni 2008
Bexaroten: keine Wirkung bei NSCLC
In der randomisierten Phase-III-Studie SPIRIT II (Studies providing investigational research in Targretin) wurde offen untersucht, ob Bexaroten zusätzlich zu einer Standardtherapie aus Carboplatin und Paclitaxel bei nicht chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC das Gesamtüberleben verlängert.
In der multizentrischen Studie wurden in jeder Gruppe 306 Patienten randomisiert mit mindestens vier Zyklen Paclitaxel/Carboplatin ohne oder mit Bexaroten (400 mg/m² KOF täglich) behandelt. Wegen der Nebenwirkungen auf den Fettstoffwechsel erhielten die Patienten der Bexaroten-Gruppe zusätzlich Lipidsenker.
Im primären Endpunkt, dem Gesamtüberleben, zeigte sich zwischen den beiden Gruppen kein statistisch signifikanter Unterschied. Im Median überlebten die Patienten 8,5 Monate im Bexaroten-Arm und 9,2 Monate im Kontrollarm mit einer geschätzten Zwei-Jahres-Überlebensrate von 12,4% im Bexaroten- und von 16,3% im Kontrollarm.
Interessanterweise war das Gesamtüberleben bei Patienten mit starker Hypertriglyzeridämie signifikant länger als bei den Patienten mit wenig erhöhten Triglyzeridspiegeln (12,4 versus 6,6 Monate, p = 0,0001)und den Patienten im Kontrollarm (12,4 versus 9,2 Monate, p = 0,014).
Patienten mit ausgeprägter Hypertriglyzeridämie litten auch häufiger unter Hautausschlägen und Hypothyreoidismus als Patienten mit mäßiger Hypertriglyzeridämie.
Ob die Triglyzeridspiegel im Serum als Biomarker dienen können, um Patienten mit besonders gutem Ansprechen auf den Retinoidrezeptor-Modulator zu identifizieren, muss noch geklärt werden.
Quelle
Blumenschein GR, et al. Phase-III-trial comparing carboplatin, paclitaxel, and bexarotene with carboplatin and paclitaxel in chemotherapy-naive patients with advanced or metastatic non-small-cell lung cancer: SPIRIT II. J Clin Oncol 2008;26:1879-1885.