Montag, 31. März 2008

ONTARGET: Telmisartan vergleichbar gut wie ACE-Hemmer

ONTARGET (Ongoing Telmisartan Alone and in Combination with Ramipril Global Endpoint Trial (NCT00153101 [ClinicalTrials.gov] ) ist die vierte große Studie, in der ein Angiotensin-Rezeptorantagonist (Telmisartan) mit einem ACE-Hemmer (Ramipril) verglichen wurde. In die Studie wurden Patienten mit koronaren, peripheren oder zerebrovaskulären Erkrankugnen oder Diabetes mellitus mit Endorganschäden aufgenommen. Randomisiert erhielten sie 10 mg Ramipril (n = 8576), 80 mg Telmisartan (8542) oder beide Substanzen (n = 8502). Primärer Endpunkt war kardiovaskulärer Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz.
Nach 56 Monaten war der primäre Endpunkt bei 1423 Patienten (16,7%) in der Telmisartan-Gruppe und 1412 Patienten (16,5%) in der Ramipril-Gruppe und bei 1386 Patienten (16,3 %) in der Kombinationsgruppe aufgetreten. Die Wirksamkeit der drei Therapieregime unterschied sich also nicht.
In der Telmisartan-Gruppe wurde seltener Husten und Angioödem beobachtet. In der Kombinationsgruppe kam es häufiger zu Synkopen, Hypotonie-Symptomen und Nierenfunktionsstörungen.

Fazit:
Die Wirksamkeit von ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorantagonist war bei dieser Patientenpopulation vergleichbar. Eine Kombination hatte keinen zusätzlichen Effekt. Die Verträglichkeit von Angiotensin-Rezeptorantagonist allein ist besser als die von ACE-Hemmer allein, die Verträglichkeit der Kombination ist schlechter.

Quellen:
http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMoa0801317?query=TOC
http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMe0801925?query=TOC

Freitag, 28. März 2008

Dabigatran zugelassen

Wie Boehringer Ingelheim mitteilt, hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA den direkten oralen Thrombin-Hemmers Dabigatran (Pradaxa®) für die Prävention von venösen Thromboembolien bei Patienten, die sich einer Hüftgelenkstransplantation oder einem entsprechendem Eingriff am Kniegelenk unterziehen, zugelassen. Die Markteinführung wird in den nächsten Wochen erwartet.



Quelle:
http://www.boehringer-ingelheim.de/presse/detail.jsp?paramOid=20722
Siehe auch www.medpharm-text.de


Mittwoch, 26. März 2008

NICE empfiehlt Aufnahme von Rimonabant in NHS-Richtlinie

Das National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) in Großbritannien hat die Anwendung von Rimonabant (Acomplia) in England und Wales für die zugelassene Indikation empfohlen: zusätzlich zu Diät und Bewegung, zur Behandlung von adipösen oder übergewichtigen Erwachsenen, die auf Medikamente zur Gewichtsabnahme, die bisher von NICE geprüft wurden, entweder nicht angesprochen haben, diese nicht vertragen haben oder bei denen diese kontraindiziert waren.

Quelle:
http://www.nice.org.uk/guidance/index.jsp?action=folder&o=40049

Dienstag, 25. März 2008

Leberschäden durch Natalizumab

Nach der amerikanischen FDA warnt nun auch die EMEA vor Leberschäden bei Behandlung mit Natalizumab (Tysabri). Der europäischen Behörde liegen bislang 29 Berichte zu Leberschäden vor, zwei Drittel davon werden als schwerwiegend eingestuft. Die toxischen Wirkungen an der Leber sind in einigen Fällen schon nach der ersten Gabe von Natalizumab aufgetreten. Natalizumab wird zur Behandlung der multiplen Sklerose eingesetzt und normalerweise alle vier Wochen infundiert. Die Leberwerte der mit Natalizumab behandelten Patienten müssen regelmäßig kontrolliert werden, die Patienten entsprechend aufgeklärt werden, damit sie im Verdachtsfall (z. B. Gelbfärbung der Haut) sofort ihren Arzt aufsuchen.

Quellen:
http://www.emea.europa.eu/humandocs/PDFs/EPAR/tysabri/PR_Tysabri_13948908en.pdf
http://www.fda.gov/medwatch/safety/2008/safety08.htm#Tysabri

Donnerstag, 20. März 2008

Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - März 2008

Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EMEA hat in seinem Treffen vom 17. bis 19. März 2008 u. a. für folgende Substanzen eine Erweiterung der Zulassung empfohlen:
  • Tenofovir (Viread, Gilead), bisher in Kombination mit anderen HIV-Therapeutika für die Behandlung von HIV-Infizierten zugelassen, kann nun auch für die Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis B eingesetzt werden.
  • Ibritumomab Tiutexan (Zevalin, Schering) ist nun auch für die Konsolidierungstherapie nach Remissionsinduktion bei vorher unbehandelten Patienten mit follikulärem Lymphom zugelassen. Bislang war Zevalin für die Behandlung erwachsener Patienten mit erneutem oder refraktärem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom in Kombination mit Rituximab zugelassen.

Quelle:
http://www.emea.europa.eu/htms/human/opinion/opinion.htm

Dienstag, 18. März 2008

Kein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern durch Bisphosphonate

Die Bisphosphonate Etidronsäure und Alendronsäure erhöhten das Risiko für Vorhofflimmern und –flattern nicht. Dies ergab eine Bevölkerungs-basierte Fallkontrollstudie in Dänemark mit 13.586 Patienten mit Vorhofflimmern und –flattern und 68.054 Kontrollpersonen. Bei den Patienten mit Herzrhythmusstörungen verwendeten 3,2 % Bisphosphonate, in der Kontrollgruppe waren es 2,9 %. Etidronsäure und Alendronsäure wurden in beiden Gruppen in nahezu gleicher Einnahmehäufigkeit verwendet.

Quelle:
Sørensen HT, et al. Use of bisphosphonates among women and risk of atrial fibrillation and flutter: population based case-control study. BMJ 2008;Online first. doi:10.1136/bmj.39507.551644.BE
http://bmj.com/cgi/content/abstract/bmj.39507.551644.BEv1?papetoc

Sonntag, 16. März 2008

Interleukin-5-Hemmer Mepolizumab bei hypereosinophilem Syndrom

Der Interleukin-5-Hemmer Mepolizumab (GSK) erwies sich in der Behandlung des von Patienten mit Eosinophilie, die kein FIP1L1-PDGFRA-Fusionsgen trugen, als wirksam.

Das hypereosinophile Syndrom besteht aus einer Gruppe heterogener Erkrankungen, die durch eine anhaltende Eosinophilie im Blut und entsprechende Endorganschäden charakterisiert sind. Die Ursachen sind unbekannt. Die derzeitige Therapie besteht in Langzeit-Glucocorticoid-Behandlung. Weil Interleukin-5 eine zentrale Rolle bei der Eosinophilen-Bildung und vermutlich auch bei der Erkrankung spielt, erschien eine IL-5-Hemmung zur Behandlung der Erkrankung sinnvoll. Mepolizumab ist ein humanisierter monoklonaler Interleukin-5-Antikörper mit einer Halbwertszeit von etwa 19 Tagen, der freies IL-5 bindet.

In der randomisierten, Plazebo-kontrollierten, multizentrischen Doppelblind-Studie in 26 Zentren wurden zwischen März 2004 und März 2006 43 Patienten alle vier Wochen mit Mepolizumab und 42 Patienten mit Plazebo über insgesamt 36 Wochen behandelt. Primärer Endpunkt war die Reduktion des Prednison-Äquivalents auf 10 mg oder weniger über mindestens 8 Wochen. Dieser Endpunkt wurde von 84 % der Patienten in der Mepolizumab-Gruppe und von 43 % der Patienten in der Plazebo-Gruppe erreicht (p <>

Quelle:
Rothenberg ME, et al. Treatment of patients with the hypereosinophilic syndrome with mepolizumab. N Engl J Med. 2008;

http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMoa070812?query=TOC
Wechsler, ME. Editorial: Combating the Eosinophil with Anti-Interleukin-5 Therapy. N Engl J Med. 2008;
http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMe0800524?query=TOC

Freitag, 14. März 2008

Absorbierbarer Everolimus-Stent: erste Daten

Ein bioabsorbierbarer Stent mit Everolimus zeigte in einer kleinen Studie (ABSORB-Studie) vielversprechende Ergebnisse. Der Stent wurde 29 Patienten mit instabiler Angina pectoris implantiert. Nach einem Jahr war keine Stentthrombose aufgetreten. Bei einem Patienten kam es an anderer Stelle zu einem Myokardinfarkt, er erhielt an der neuen Läsion einen Paclitaxel-Stent.
Der BVS-Stent besteht aus bioabsorbierbarem Polylactat, das mit einer rascher resorbierbaren Polylactat-Schicht mit Everolimus überzogen ist.
Durch die "Verdauung" des Stents im Gefäß verspricht man sich die Vermeidung von späten Stentthrombosen durch den Fremdkörper.

Quelle:

Orniston JA, et al.A bioabsorbable everolimus-eluting coronary stent system for patients with single de-novo coronary artery lesions (ABSORB): a prospective open-label trial. Lancet 2008;371:899-907.
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673608604158/abstract

Hepatotoxische Wirkungen von Darunavir

Die amerikanische FDA und die Firma Tibotec weisen auf eine Änderung der Fachinformation von Darunavir (Prezista) hin, die nun eine Warnung vor hepatotoxischen Wirkungen enthält.
In klinischen Studien und nach der Markteinführung wurden bei Patienten, die Darunavir plus Ritonavir erhielten, Arzneimittel-induzierte Hepatitiden beobachtet. In klinischen Studien lag die Häufigkeit dieser Nebenwirkung bei 0,5 % (n = 3036).
Inzwischen sind einige Todesfälle berichtet worden. Betroffen waren vor allem Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion, die eine Vielzahl von Medikamenten einnahmen und/oder unter Hepatitis B oder C litten. Ein kausaler Zusammenhang mit der Einnahme von Darunavir konnte nicht festgestellt werden.

Quelle:
http://www.fda.gov/medwatch/safety/2008/prezista_DHCP.pdf

Information zu Infektionen mit Noroviren

Unter www.bzga.de stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Informationen zum Thema „Noroviren“ bereit. Das Norovirus zählt zu den häufigsten Erregern von infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen. Im Winter und Frühjahr treten vermehrt Norovirus-Infektionen auf. Deswegen informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) über die Ansteckungswege und allgemeine Verhaltensregeln.
Die Krankheit beginnt meist nach einer Inkubationszeit von 10 bis 50 Stunden. Meist kommt es zu stakrer Übelkeit und heftigem Erbrechen, Bauchkrämpfen, Durchfällen und Kreislaufbeschwerden. Fieber tritt selten auf. Normalerweise sind die Beschwerden nach 12 bis 60 Stunden abgeklungen. Die Erkrankung ist zwar unangenehm, aber bei gesunden Menschen nicht lebensbedrohlich. Gefahren bestehen besonders für kleine Kinder und alte Menschen, wenn durch Erbrechen und Durchfall viel Flüssigkeit und Salze verloren gehen.
Das „A und O“, um sich und andere gegen eine Ansteckung zu schützen, ist die Vermeidung des direkten Kontakts zu Erkrankten und das gründliche Händewaschen. Das Virus wird entweder durch direkten Kontakt mit dem Erkrankten, mit Stuhl oder Erbrochenem oder indirekt durch das Berühren verschmutzter Flächen wie Türklinken, WC’s oder Waschbecken übertragen. Da Viren noch über Tage, im Einzelfall auch über Wochen, mit dem Stuhl ausgeschieden werden können, sollen diese Hygienemaßnahmen auch dann eingehalten werden, wenn die Symptome bei dem Erkrankten bereits abgeklungen sind.
Eine Impfung gegen die Norovirus-Infektion gibt es bislang nicht. Nach durchgemachter Infektion scheint es nur zu einer kurz dauernden Immunität von wenigen Monaten zu kommen. Danach ist eine neue Infektion möglich.

www.bzga.de

Mittwoch, 12. März 2008

MRSA-Screening bei der Krankenhaus-Aufnahme – eher nicht sinnvoll

Ein MRSA-Screening bei Patienten, die ins Krankenhaus aufgenommen werden, kann die Häufigkeit von nosokomialen Infektionen nicht senken. Dies ergab eine Studie in Genf auf zwölf chirurgischen Stationen der Universitätsklinik. Bei 10.193 Patienten wurde ein Screening durchgeführt, bei 515 Patienten (5,1 %) wurde MRSA nachgewiesen. Allerdings gabe es im Zeitraum des Screenings 1,11 MRSA-Infektionen pro 1.000 Patientenjahre, die Rate lag damit sogar höher als im Kontrolzeitraum ohne Screening, wo sie 0,91 pro 1.000 Patientenjahre betrug.

Der Grund für dieses Ergebnis ist nicht ganz klar. Im Moment sollte das Screening nach Meinung der Autoren auf Patienten beschränkt werden, die sich elektiven Eingriffen mit einem hohen Risiko für MRSA-Infektionen unterziehen.

Quelle:
Harbarth S, et al.
Universal Screening for Methcillin-resistent Staphylococcus aureus at hospital admission and nosocomial infections in surgical patients. JAMA 2008;299:1149-57.
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/short/299/10/1149
ISRCTN06603006

Es ist nie zu spät..


für einen Aromatasehemmer wie Letrozol, denn die Therapie kann Rezidive eines Mammakarzinoms auch dann noch verhindern, wenn sie verspätet begonnen wird. Dies ergab die jetzt von Paul Goss, Boston (rechts, Foto: sh) et al . publizierte Nachbeobachtung der MA.17-Studie.

In der MA.17-Studie waren 5.187 Frauen mit hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom mit Letrozol oder Placebo behandelt worden. Die Studie wurde im Oktober 2003 abgebrochen, weil eine Zwischenauswertung nach 2,8 Jahren ergeben hatte, dass mit Letrozol nur 132 Frauen, mit Plazebo dagegen 207 Frauen ein Rezidiv erlitten hatten. Durch Letrozol wurde das rezidivfreie Überleben nach vier Jahren von 87 auf 93 % erhöht. Die Frauen im Plazebo-Arm konnten dann eine Letrozol-Behandlung beginnen, dafür entschieden sich 1.579 Patientinnen. Die nun publizierten Daten der Nachbeobachtung zeigen, dass die Rate der Rezidive von 4,9 % (Gruppe, die keine weitere Therapie wünschte) durch weitere Letrozol-Behandlung auf 2,0 % gesenkt wurde. Auch das Letalitätsrisiko und das Risiko, an einem Karzinom der anderen Brust zu erkranken, wurden verringert. Die verspätete Letrozol-Therapie verbessert unter Berücksichtigung eines gewissen Selektionsbias das krankheitsfreie Überleben nach 5,3 Jahren um 63 % und senkt das Risiko von Fernmetastasen um 61 %.

Nach fünf Jahren Tamoxifen wirkt eine weitere Therapie mit Letrozol weiterhin günstig und bessert die krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben. Diese Wirkung ist unabhängig vom Alter der Frau.

Bezahlt wird der Vorteil mit einer höheren Rate an Osteoporose.

Quellen:
Goss PE, et al . Late extended adjuvant treatment with letrozole improves outcome in women with early-stage breast cancer who complete 5 years of tamoxifen. J Clin Oncol 2008, 26: Published Ahead of Print on March 10, 2008 as 10.1200/JCO.2007.11.6798
http://jco.ascopubs.org/cgi/doi/10.1200/JCO.2007.11.6798

Muss HB et al. Efficacy, toxicity, and quality of life in older women with early-stage breast cancer treated with letrozole or placebo after 5 years of tamoxifen: ncic ctg intergroup trial MA.17. J Clin Oncol 2008, 26:
Published Ahead of Print on March 10, 2008 as 10.1200/JCO.2007.12.6334
http://jco.ascopubs.org/cgi/doi/10.1200/JCO.2007.12.6334

Samstag, 8. März 2008

Brivaracetam - neues Antiepileptikum in klinischer Prüfung

Brivaracetam ist ein neues Antiepileptikum, das sich von Levetiracetam ableitet.
Es wirkt ebenfals als Ligand am synaptischen Vesikelprotein 2A (SV2A-Ligand). Darüber hinaus hemmt es neurale spannungsabhängige Natriumkanäle



In allen Tiermodellen hatte Brivaracetam eine stärkere antikonvulsive Aktivität als Levetiracetam.
Drei Phase-III-Studien mit rund 1.300 Patienten sollen nun weitere Daten zu Wirkungen und Verträglichkeit der neuen Substanz liefern.

Quellen:
Pressemitteilung der Firma UCB vom 5. März 2008
Dannhardt G, Kiefer W. Neue Antiepileptika in der Entwicklung. Pharm. Unserer Zeit 2007;36:306.

Lacosamid von der FDA als neuer Wirkstoff anerkannt

Die FDA hat den NDA-Antrag (New Drug Application) für Lacosamid zur Zusatztherapie in der Behandlung fokaler Anfälle bei Erwachsenen mit Epilepsie angenommen.
Näheres zu Lacosamid in diesem Blog: http://medpharmtext.blogspot.com/search/label/Lacosamid

Quelle:
Pressemitteilung der UCB Pharma vom 3. März 2008

Pemetrexed beim NSCLC

Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EMEA hat die Zulassung von Pemetrexed (Alimta) für die Erstlinientherapie des fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) empfohlen, und zwar insbesondere den Einsatz in Kombination mit Cisplatin bei Patienten mit Nicht-Plattenepithelkarzinomen.
Die Empfehlung basiert auf den Ergebnissen einer Phase-III-Studie, in der Pemetrexed plus Cisplatin und Gemcitabin plus Cisplatin randomisiert in der Erstlinientherapie bei 1.725 Patienten mit NSCLC verglichen wurden.
Quelle:
Pressemitteilung der Firma Lilly, Bad Homburg vom 5. März 2008

Montag, 3. März 2008

Desvenlafaxin von der FDA zugelassen

Die FDA hat am 29. Februar 2008 Desvenlafaxin (Pristiq, Wyeth) zur Behandlung von Major Depressionen zugelassen. Desvenlafaxin ist ein Metabolit des Serotonin-Noradrenalin-Hemmers Venlafaxin. Es unterscheidet sich nur durch eine fehlende Methylgruppe am Phenyl-Rest, der nun eine Hydroyl-Gruppe statt einer Methoxy-Gruppe trägt.




Vorteil von Desvenlafaxin sei, dass es sofort in der therapeutischen Dosis eingesetzt werden kann und keine Initialdosis erforderlich ist.
Kritiker weisen darauf hin, dass Desvenlafaxin nicht wirksamer als Venlafaxin ist und nur zur "Umsatzerhaltung" in den Markt eingeführt wurde - also ein klassisches Mee-too ist.

Desvenlafaxin soll darüber hinaus bei Frauen in der Menopause zur Behandlung von Hitzewallungen eingesetzt werden. Hier liegen aber noch nicht genügend Daten für eine Zulassung vor.

Quelle:
http://www.nytimes.com/2008/03/01/business/01wyeth.html?_r=1&ex=1362200400&en=fe7b8de4e78ea9f7&ei=5088&partner=rssnyt&emc=rss&oref=slogin

Samstag, 1. März 2008

Phase-III-Studie mit Everolimus (RAD001) bei Nierenzellkarzinom aufgrund positiver Zwischenergebnisse frühzeitig gestoppt

Eine unabhängige Kommission hat nach der Zwischenauswertung die internationale RECORD-1-Studie (Renal cell cancer treatment with oral RAD001 given daily) für Everolimus (RAD001) frühzeitig gestoppt. Es zeigte sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt unter Everolimus ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom in der Zweitlinientherapie im Vergleich zu Plazebo.
In der doppelblinden Phase-III-Studie erhielten mehr als 400 Patienten in 12 Ländern nach Versagen der Tyrosinkinaseinhibitoren Sunitinib (Sutent®) oder Sorafenib (Nexavar®) oder nach Versagen des VEGF-Inhibitors Bevacizumab (Avastin®) oder Interferon 10mg Everolimus täglich oral.
Primärer Endpunkt der Studie ist das progressionsfreie Überleben.
Die Kommission beendete die in 12 Ländern bei über 400 Patienten durchgeführte Studie, weil der primäre Endpunkt erreicht war. Everolimus wird nun auch den Patienten der Plazebo-Gruppe angeboten.
Everolimus ist ein oraler Hemmer von mTOR, ein Protein, das als zentraler Regulator der Tumorzellteilung, des Tumorzellstoffwechsels und des Gefäßwachstums fungiert.
Die Studie soll auf der Jahrestagung der American Society of Oncology (ASCO) im Mai vorgestellt werden.
Quelle:
Pressemitteilung Novartis Pharma vom 28. Februar 2008

FDA: Rilonacept als Orphan Drug zugelassen

Die amerikanische FDA hat am 27. Februar 2008 als Orphan Drug den Interleukin-1-Blocker Rilonacept (Arcalyst) für die Langzeitbehandlung des FCAS (Familiary Cold Autoinflammatory Syndrom) und des MWS (Muckle-Wells-Syndrom zugelassen.

Das FCAS wird auch als familiäre Kälteurtikaria bezeichnet, es ist eine autosomal dominant vererbte entzündliche Erkrankung, die durch Episoden mit Fieber, Ausschlag und Gelenkschmerzen nach Kälteexposition einhergeht.

Das MWS ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung, die durch Innenohrschwerhörigkeit, rezidivierend auftretendes urtikarielles Exanthem und eine systemische Amyloidose gekennzeichnet ist.

Quelle:
http://www.fda.gov/bbs/topics/NEWS/2008/NEW01801.html