Freitag, 24. Juni 2022
Captmatinib von der EU-Kommission zugelassen
Dienstag, 21. Juni 2022
Linzagolix Cholin von der EU-Kommission zugelassen
Mittwoch, 8. Juni 2022
Mosunetuzamb von der EU-Kommission zugelassen
Freitag, 3. Juni 2022
Ciltacabtagen autoleucel von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 25. Mai 2022 Ciltacabtagen autoleucel (Carvytki, Janssen-Cilag) für die CAR-T-Zell-Therapie erwachsener Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom zugelassen, die zuvor bereits mindestens drei Therapien erhalten haben, darunter einen Immunmodulator, einen Proteasom-Inhibitor sowie einen anti-CD38-Antikörper, und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression zeigten.
Ciltacabtagen autoleucel ist ein genetisch modifiziertes, auf autologen Zellen basierendes Produkt, das T-Zellen enthält, die ex vivo mit einem replikationsinkompetenten lentiviralen Vektor transduziert wurden, der für einen chimären Antigenrezeptor (CAR) gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA, B-Cell maturation Antigen) kodiert. Dieser CAR enthält zwei Einzeldomänen-Antikörper, die mit einer co- stimulatorischen 4-1BB-Domäne und einer CD3-zeta-Signaldomäne verbunden sind.
Dieser CAR identifiziert und eliminiert Zellen, die BCMA exprimieren. BCMA wird hauptsächlich auf der Oberfläche von Zellen der B-Linie des malignen multiplen Myeloms sowie von B-Zellen und Plasmazellen im Spätstadium exprimiert.
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Polatuzumab Vedotin: Zulassung von der EU-Kommission erweitert
Die EU-Kommission hat die Zulassung von Polatuzumab Vedotin (Polivy Roche) erweitert, es kann nun in Kombination mit Rituximab , Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison (Polivy + R-CHP) als Erstlinien-Therapie zur Behandlung erwachsener Patienten mit diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom eingesetzt werden.
Am 16. Januar 2020 war Polatuzumab Vedotinin Kombination mit Bendamustin und Rituximab bedingt für die parenterale Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem/refraktärer diffusem großen B-Zell-Lymphom zugelassen worden, wenn sie keine Kandidaten für eine Stammzelltransplantation sind.
Polatuzumab Vedotin ist ein Antikörper-Konjugat, in dem der gegen CD79b gerichtete Antikörper Polatuzumuab mit dem Antimitotikum Monomethylauristatin E (MMAE) konjugiert ist. Nach Bindung an den CD79b-Rezeptor wird MMAE an die B-Zellen abgegeben und kann dort seine toxische Wirkung entfalten.
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EPAR der EMA
Freitag, 20. Mai 2022
Daridorexant von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 29. April 2022 Daridorexant (Quviviq, Idorsia) zur Behandlung von Erwachsenen mit Schlafstörungen (Insomnie) zugelassen, deren Symptome seit mindestens 3 Monaten anhalten und eine beträchtliche Auswirkung auf die Tagesaktivität haben.
Daridorexant ist ein dualer Orexin-Rezeptor-Antagonist, der mit gleicher Potenz auf Orexin-1- und Orexin-2-Rezeptoren wirkt. Die Orexin-Neuropeptide (Orexin A und Orexin B) wirken auf die Orexin-Rezeptoren und fördern die Wachheit.Daridorexant antagonisiert die Aktivierung der Orexin-Rezeptoren durch die Orexin-Neuropeptide, verringert somit die Wachheit und erleichtert das Einschlafen, ohne das Verhältnis der Schlafphasen zu verändern.
Die Wirksamkeit von Daridorexant wurde in zwei multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Parallelgruppen-Studien der Phase III, Studie 1 und Studie 2, mit identischem Studiendesign beurteilt.
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Relugolix von der EU-Kommission für die Behandlung von Prostatakarzinom zugelassen
Relugolix war bereits im Juli 2021 in Kombination mit Estradiol und Norethisteronacetat zur oralen Behandlung von Frauen im gebärfähigen Alter zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen zugelassen worden.
Rimegepant von der EU-Kommission zugelassen
Freitag, 13. Mai 2022
Difelikalin von der EU-Kommission zugelassen
Inebilizumab von der EU-Kommission zugelassen
Freitag, 22. April 2022
Enfortumab Vedotin von der EU-Kommission zugelassen
Dienstag, 12. April 2022
Lisocaptagen maraleucel von der EU-Kommission zugelassen
Tebentafusp von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 1. April 2022 Tebentafusp (Kimmtrak, Immunocore) in Monotherapie zur Behandlung von HLA-A*02:01-positiven Erwachsenen mit inoperablem oder metastasiertem uvealem Melanom zugelassen.
Tebentafusp ist ein bispezifisches Fusionsprotein, das aus einem T-Zell-Rezeptor (TCR; Steuerdomäne) besteht, der mit einem Antikörperfragment fusioniert ist, das an CD3 (Differenzierungsgruppe 3; Effektordomäne) bindet. Das TCR-Ende bindet mit hoher Affinität an ein gp100-Peptid, das auf der Zelloberfläche von Tumorzellen des uvealen Melanoms vom humanen Leukozyten-Antigen-A*02:01 (HLA-A*02:01) präsentiert wird. Die Effektordomäne bindet an den CD3-Rezeptor der polyklonalen T-Zellen.
Bei Bindung der TCR-Steuerdomäne von Tebentafusp an Uveamelanomzellen und der CD3-Effektordomäne an polyklonale T-Zellen wird eine immunologische Synapse gebildet. Diese immunologische Synapse führt zur Umleitung und Aktivierung polyklonaler T-Zellen, und zwar unabhängig von deren ursprünglichen TCR-Spezifität.
Tebentafusp-aktivierte polyklonale T-Zellen setzen inflammatorische Zytokine und zytolytische Proteine frei, was zur direkten Lyse von Tumorzellen des Uveamelanoms führt.
Quelle.
Dienstag, 29. März 2022
Tixagevimab/Cilgavimab von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 25. März 2022 Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld, AstraZeneca) zur Präexpositionsprophylaxe von COVID-19 bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit einem KG von mindestens 40 kg zugelassen.
Tixagevimab und Cilgavimab sind zwei neutralisierende monoklonale Antikörpern, die an zwei verschiedenen Stellen des Spike-Proteins des SARS-CoV-2-Virus binden. Dadurch wird verhindert, dass das Virus in die menschlichen Zellen eindringt und sich vermehrt.
In einer klinischen Studie erhielten über 5.000 Probanden, die zuvor noch nicht an COIVD-19 erkrankt und/oder nicht geimpft waren, zwei Injektionen mit 150 mg Tixagevimab und 150 mg Cilgavimab oder Placebo. Durch die Antikörper sank das Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion um 77%. Die Dauer des Infektionsschutzes durch die Antikörper-Gabe wird auf mindestens sechs Monate geschätzt.
Quelle
Info der EMA
Samstag, 26. Februar 2022
Tepotinib von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 16. Februar 2022 Tepotinib (Tepmetko, Merck) als orale Monotherapie bei erwachsenen Patienten mit einem fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) mit Veränderungen zugelassen, die zu METex14-Skipping (Exon-14-Skipping im mesenchymal-epithelialen Transitionsfaktor-Gen) führen, und die eine systemische Therapie nach Platin-basierter Chemotherapie und/oder einer Behandlung mit Immuntherapie benötigen.
Tepotinib ist ein reversibler kleinmolekularer Adenosintriphosphat-(ATP-)kompetitiver MET-Inhibitor des Typs I. Tepotinib hemmt dosisabhängig die MET-Phosphorylierung und die MET-abhängige nachgelagerte Signaltransduktion über Signalwege der Phosphatidylinositol3-Kinase/Proteinkinase B (PI3K/Akt) und der mitogenaktivierten Proteinkinase/extrazellulären signalregulierten Kinase (MAPK/ERK).
Tepotinib zeigte eine ausgeprägte antitumorale Aktivität in Tumoren mit onkogener Aktivierung von MET, wie METex14-Skipping-Veränderungen.
Die Wirksamkeit von Tepotinib wurde in einer einarmigen, offenen, multizentrischen Studie (VISION) an erwachsenen Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) mit METex14-Skipping-Veränderungen beurteilt (n = 275).
Quelle:
Finerenon von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 16. Februar 2022 Finerenon (Kerendia, Bayer) zur oralen Behandlung einer chronischen Nierenerkrankung (Stadium 3 und 4 mit Albuminurie) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen zugelassen.
Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff 20-valent von der EU-Kommission zugelassen
Mittwoch, 16. Februar 2022
Voxelotor von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 14. Februar 2022 Voxelotor (Oxbryta, Global Blood Ther.) für die orale Behandlung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von 12 Jahren mit hämolytischer Anämie infolge Sichelzellkrankheit als Monotherapie oder in Kombination mit Hydroxycarbamid zugelassen.
Anifrolumab von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 14. Februar 2022 Anifrolumab (Saphnelo, AstraZeneca) ist als Add-on-Therapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit moderatem bis schwerem, aktivem Autoantikörper-positivem systemischem Lupus erythematodes (SLE) zugelassen, die bereits eine Standardtherapie erhalten.
Anifrolumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der mit hoher Spezifität und Affinität an die Untereinheit 1 des Typ-I-Interferonrezeptors (IFNAR1) bindet. Diese Bindung hemmt die Typ-I-IFN-Signaltransduktion und blockiert so die biologische Aktivität von Typ-I-Interferonen.
Anifrolumab induziert außerdem die Internalisierung von IFNAR1 und reduziert so die IFNAR1-Anzahl auf der Zelloberfläche, die für die Rezeptorbindung zur Verfügung steht.
Die Blockade der rezeptorvermittelten Typ-I-IFN-Signaltransduktion hemmt die Expression des Interferon-stimulierten Gens sowie die nachgelagerten inflammatorischen und immunologischen Prozesse. Die Hemmung des Typ-I-IFN blockiert die Plasmazelldifferenzierung und normalisiert die Untergruppen der peripheren T-Zellen, wodurch das Gleichgewicht zwischen adaptiver und angeborener Immunität, das bei SLE fehlreguliert ist, wiederhergestellt wird.
Sicherheit und Wirksamkeit von Anifrolumab wurde in zwei multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien über einen Behandlungszeitraum von jeweils 52 Wochen untersucht (TULIP 1und TULIP 2).
Quelle
Somatrogon von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 14. Februar 2022 Somatrogon (Ngenla, Pfizer) als Orphan Drug für die subkutane Behandlung von Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 3 Jahren mit Wachstumsstörung durch unzureichende Ausschüttung von Wachstumshormon zugelassen.
Somatrogon ist ein Glykoprotein, das aus der Aminosäurensequenz des hGH mit einer Kopie des C-terminalen Peptids (CTP) aus der β-Kette des humanen Choriongonadotropins (hCG) am N-Terminus und zwei Kopien des CTP (Tandemkopien) am C-Terminus besteht. Die Glykosylierung und CTP-Domänen sind für die Halbwertszeit von Somatrogon verantwortlich, wodurch eine wöchentliche Gabe ermöglicht wird.
Somatrogon bindet an den Rezeptor des Wachstumshormons (GH) und initiiert eine Signaltransduktionskaskade, die zu Veränderungen von Wachstum und Stoffwechsel führt. In Übereinstimmung mit der GH-Signalgebung führt die Bindung von Somatrogon zur Aktivierung des STAT5b-Signalwegs und erhöht die Serumkonzentration von IGF-1.
IGF-1 steigt während der Behandlung mit Somatrogon dosisabhängig an und hat so seinen Anteil an der klinischen Wirkung. Als Ergebnis werden durch GH und IGF-1 Stoffwechselveränderungen und Längenwachstum stimuliert und die Wachstumsgeschwindigkeit bei Kindern mit GHD gesteigert.
Sicherheit und Wirksamkeit von Somatrogon für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 3 Jahren mit GHD wurden in zwei multizentrischen, randomisierten, unverblindeten, kontrollierten klinischen Studien untersucht.
Quelle
Freitag, 11. Februar 2022
Nirmatrelvir/Ritonavir von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 28. Januar 2022 Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid, Pfizer) für die orale Behandlung von COVID‑19 bei Erwachsenen zugelassen, die keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr benötigen und ein erhöhtes Risiko haben, einen schweren COVID-19-Verlauf zu entwickeln.
Die empfohlene Dosierung beträgt 300 mg Nirmatrelvir (zwei 150-mg-Tabletten) und 100 mg Ritonavir (eine 100-mg-Tablette) zur gleichzeitigen Einnahme alle 12 Stunden über einen Zeitraum von 5 Tagen. Paxlovid sollte so schnell wie möglich nach der Diagnose von COVID‑19 und innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn angewendet werden. Es wird empfohlen, die 5-tägige Behandlung abzuschließen, auch wenn der Patient nach Beginn der Behandlung mit Paxlovid aufgrund einer schweren oder kritischen COVID‑19-Erkrankung hospitalisiert werden muss.
Nirmatrelvir ist eine Proteasehemmer, der die SARS-CoV-2-Hauptprotease inhibiert, die auch als 3C-ähnliche Protease (3CLpro) oder nsp5-Protease bezeichnet wird. Die Proteasehemmunng verhindert die Verarbeitung von Polyproteinvorläufern und verhindert so die Virusreplikation.
Ritonavir dient wie in zahlreichen anderen Kombinationen mit Virustatika als Booster, es hemmt den CYP3A-vermittelten Metabolismus von Nirmatrelvir und sorgt so für eine höhere Plasmakonzentration.
Quelle:
Info der EMA
Eptinezumab von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 24. Januar 2022 Eptinezumab (Vyepti, Lundbeck) als Infusion zur Migräneprophylaxe bei Erwachsenen mit mindestens 4 Migränetagen pro Monat zugelassen.
Eptinezumab ist wie Erenumab, Galcanezumab und Fremanezumab einen monoklonaler Antikörper, der an das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) bindet. Während dies bislang verfügbaren Substanzen subkutan per Fertigpen oder -spritze appliziert werden können, wird Eptinezumab infundiert. Die Applikation erfolgt alle drei Monate und dauert etwa 30 Minuten.
Eptinezumab wurde in zwei placebokontrollierten Studien zur präventiven Behandlung von Migräne untersucht: PROMISE 1 wurde an Patienten mit episodischer Migräne (n = 888) und PROMISE 2 an Patienten mit chronischer Migräne (n = 1 072) durchgeführt.
Quelle
Info der EMA
Avacopan von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 11. Januar 2022 Avacopan (Tavneos) in Kombination mit einem Rituximab- oder Cyclophosphamid-Dosierungsschema zur Behandlung erwachsener Patienten mit schwerer aktiver Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) oder mikroskopischer Polyangiitis (MPA) als Orphan Drug zugelassen.
Avacopan ist ein selektiver Komplement-5a-Rezeptor-Antagonist (C5aR1 oder CD88), der die Interaktion zwischen C5aR1 und dem Anaphylatoxin C5a kompetitiv hemmt. Die spezifische und selektive Blockierung von C5aR1 durch Avacopan reduziert die proinflammatorischen Wirkungen von C5a, zu denen die Aktivierung, Migration und Adhärenz der Neutrophilen an die Entzündungsherde in kleinen Blutgefäßen, Retraktion der vaskulären Endothelzellen und Permeabilität gehören.
Avacopan blockiert die durch C5a induzierte CD11b-Aktivierung (Integrin α-M) auf den Neutrophilen, die aus Proben von Avacopan-Patienten stammen. CD11b erleichtert die Adhärenz der Neutrophilen an die Oberflächen der vaskulären Endothelzellen, eine der Phasen des vaskulitischen Prozesses.
Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in der Phase-3-Studie ADVOCATE untersucht.
Quelle:
Info der EMA
Lonapegsomatropin von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 11. Januar 2022 Lonapegsomatropin (Lonapegsomatropin Ascendis Pharma) als Orphan Drug zur parenteralen Behandlung von Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen von 3 bis 18 Jahren aufgrund unzureichender Sekretion des endogenen Wachstumshormons (Wachstumshormonmangel [GHD]) zugelassen.
Lonapegsomatropin ist ein lang wirkendes Prodrug von Somatropin. Lonapegsomatropin besteht aus Somatropin, das über einen patentierten TransCon-Linker vorübergehend mit einem Methoxypolyethylenglykol-Träger (4 x 10 kDa mPEG) konjugiert ist. Der Träger verzögert die renale Ausscheidung und die rezeptorvermittelte Elimination.
Nach subkutaner Gabe setzt Lonapegsomatropin durch selbsttätige Spaltung des TransCon-Linkers das vollständig wirksame Somatropin frei. Dieses Somatropin (191 Aminosäuren) hat bei einmal wöchentlicher subkutaner Injektion dieselbe Wirkungsweise und Verteilung wie täglich verabreichtes Somatropin.
Quelle:
Dienstag, 18. Januar 2022
Glucarpidase von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 11. Januar 2022 Glucarpidase (Voraxaze, SERB SAS) als Orphan Drug zur Verringerung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentrationen bei Erwachsenen und Kindern (im Alter ab 28 Tagen) mit verzögerter Ausscheidung von Methotrexat, oder wenn das Risiko einer Methotrexat-Toxizität besteht, zugelassen.
Glucarpidase ist ein rekombinantes bakterielles Enzym, das den carboxyterminalen Glutamatrest von Folsäure und strukturell verwandten Molekülen wie Methotrexat (MTX) hydrolysiert. Glucarpidase wandelt MTX in seine inaktiven Metaboliten DAMPA und Glutamat um. Da sowohl DAMPA als auch Glutamat über die Leber metabolisiert werden, bietet Glucarpidase einen alternativen Pfad für die Elimination von MTX bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung während einer MTX-Hochdosistherapie.
Aufgrund ihrer erheblichen Molekülgröße passiert Glucarpidase nicht die Zellmembran und hebt daher die intrazellulären antineoplastischen Wirkungen des hochdosierten MTX nicht auf.
Die Wirksamkeit von Glucarpidase wurde in vier offenen, multizentrischen, einarmigen Compassionate-Use-Studien bei Patienten mit verzögerter MTX-Elimination aufgrund von Nierenfunktionsstörungen untersucht.
Quelle:
Mittwoch, 12. Januar 2022
Tecovirimat von der EU-Kommission zugelassen
Die EU-Kommission hat am 6. Januar 2022 Tecovirimat (Tecovirimat SIGA) unter "außergewöhnlichen Umständen" zur oralen Behandlung von Pocken, Affenpocken und Kuhpocken bei Erwachsenen und Kindern ab einem Körpergewicht von mindestens 13 kg zugelassen.
Das Virostatikum Tecovirimat hemmt die Aktivität des VP37-Proteins des Orthopoxvirus, das in allen Mitgliedern der Gattung Orthopoxvirus von einem hoch konservierten Gen kodiert wird. Tecovirimat blockiert die Interaktion von VP37 mit der zellulären Rab9-GTPase und TIP47, was die Bildung von austrittskompetenten umhüllten Virionen verhindert, die für die Verbreitung des Virus von Zelle zu Zelle und über große Entfernungen erforderlich sind.