Freitag, 29. Mai 2009

Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - Mai 2009

Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 26. bis 29. Mai 2009 positive Empfehlungen für die Zulassungen folgender Substanzen ausgesprochen:

* Everolimus (Afinitor, Novartis) zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, das bei oder nach Behandlung mit einer antiangiogenetischen Therapie fortschreitet.
* Plerixafor (Mozobil, Genzyme) in Kombination mit Granulocyten-Kolonie-stimulierendem Faktor (G-CSF) zu Verstärkunge der Mobilisierung von hämatopoetischen Stammzellen zur Sammlung und autologen Transplantation bei Patienten mit Lymphom oder multiplem Myelom mit schlechter Zellmobilisierung.
* Tolvaptan (Samsca, Otsuka) zur Behandlung der Hyponatriämie aufgrund einer unzureichenden ADH-Sekretion (SIADH).

Empfehlungen für Indikationserweiterungen:
* Pemetrexed (Alimta, Eli Lilly) zusätzlich als Monotherapie-Erhaltungstherapie von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, bei denen die Behandlung nach einer Platin-haltigen Chemotherapie nicht sofort fortschritt.
* Sildenafil (Revatio, Pfizer) zusätzlich zur Behandlung von Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) WHO-Klasse II.

Quelle:
http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/33058009en.pdf



Montag, 25. Mai 2009

Rote-Hand-Brief zu Tarceva®

Die Roche Pharma AG macht in einem Rote-Hand-Brief vm 25. Mai 2009 auf ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Perforationen bei der Behandlung mit Erlotinib (Tarceva®) aufmerkam. Zusätzlich wird über Fälle von bullösen und schuppenden Hautkrankheiten sowie von Augenkrankheiten (Hornhautgeschwüren, Hornhautperforationen) berichtet.

Quelle:
Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2009/20090525.pdf

Freitag, 22. Mai 2009

Diabetes mellitus: Intensive Glucosekontrolle verringert kardiovaskuläres Risiko

Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 kann eine intensive Glucosekontrolle das Risiko für Herzinfarkt und koronare Herzkrankheit (KHK) senken. Das Schlaganfallrisiko und die Sterblichkeit werden nicht beeinflusst. Dies ergab eine Metaanalyse der Daten von fünf randomisierten Studien, in denen eine intensive Glucosekontrolle mit Standardtherapie bei rund 33.000 Erwachsenen verglichen wurde. Nach fast 5 Jahren war der mittlere HbA1c-Wert in der intensiv behandelten Gruppe mit 6,6 % niedriger als in der Standardtherapiegruppe mit 7,5 %.
In den einzelnen Studien konnte kein Nutzen der intensiven Therapie belegt werden, die kombinierte Auswertung zeigte jedoch eine signifikante Senkung der nichttödlichen Herzinfarkte (OR 0,83) und der KHK (OR 0,85).

Quelle:
Ray KK, et al. Effect of intensive control of glucose on cardiovascular outcomes and death in patients with diabetes mellitus: a meta-analysis of randomised controlled trials. Lancet 2009;373:1765-1772

Dienstag, 12. Mai 2009

H1N1-Informationen

Im Internet finden sich zahlreiche sehr informative Seiten zur Schweinegrippe H1N1, z. B.

Robert-Koch-Institut: http://www.rki.de/cln_116/nn_205760/DE/Content/InfAZ/I/Influenza/IPV/IPV__Node.html?__nnn=true
WHO: http://www.who.int/csr/disease/swineflu/en/index.html
EDC: http://ecdc.europa.eu/
CDC: http://www.pandemicflu.gov/
Lancet: http://www.thelancet.com/H1N1-flu.
New England Journal of Medicine: http://h1n1.nejm.org/

FDA: beschleunigte Zulassung von Bevacizumab bei Glioblastom

Die FDA hat den Angiogenesehemmer Bevacizumab (Avastin) für die Behandlung von Patienten mit Glioblastoma multiforme zugelassen, wenn der Tumor trotz Behandlung mit Standardtherapie fortschreitet. In zwei Studien hatten etwa 25 % der Patienten auf eine Behandlung mit Bevacizumab angesprochen, das Ansprechen hält im Mittel vier Monate an.

Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 8. Mai 2009

Mittwoch, 6. Mai 2009

Rheumatoide Arthrtitis: Wann zu Rituximab wechseln?

Eine prospektive Kohortenstude mit 318 RA-Patienten ergab, dass Rituximab besonders gut bei den Patienten wirkte, bei denen eine vorherige Behandlung mit einem TNF-Blocker nicht ausreichend wirkte. Dann besserte sich der DAS28 mit Rituximab signifikant stärker als mit einem alternativ eingesetzten TNF-Blocker. Wurde aus anderen Gründen vom TNF-Blocker auf Rituximab gewechselt, waren beide Therapien vergleichbar wirksam.
Die Ergebnisse waren unabängig von der Zahl der vorher unwirksamen TNF-Blocker-Therapien, dem Typ des TNF-Blocker oder der Begleitbehandlung mit DMARDs.

Quelle:
Finckh A, et al. Which subgroup of rheumatoid arthritis patients benefits from switching to rituximab versus alternative anti-TNF agents after previous failure to anti-TNF agent? Ann Rheum Dis. Published Online First: 4 May 2009. doi:10.1136/ard.2008.105064

Temozolomid verlängert Gesamtüberleben bei Glioblastom

Die 5-Jahres-Analyse der Daten einer Phase-III-Studie der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC) und des National Cancer Institute of Canada Clinical Trials Group (NCIC) zeigten, dass Glioblastom-Patienten, die zusätzlich zur Radiotherapie mit Temozolomid behandelt wurden, ein signifikant besseres Gesamtüberleben hatten.
Nach 5 jahren waren in der bestrahlten Gruppe 97 % der Patienten, in der Gruppe mit Bestrahlung plus Temozolomid 89 % der Patienten verstorben. Ein Nutzen von Temozolomid konnte in allen Subgruppen nachgewiesen werden. Die Methylierung des MGMT-Promoters war der beste Prädiktor für eine gutes Ansprechen auf eine Temozolomid-Behandlung.

Quelle:
Stupp R, et al. Effects of radiotherapy with concomitant and adjuvant temozolomide versus radiotherapy alone on survival in glioblastoma in a randomised phase III study: 5-year analysis of the EORTC-NCIC trial. Lancet Oncology 2009;10:459-466