Mittwoch, 29. Februar 2012

CSE-Hemmer: FDA ordnet Änderungen der Fachinformation an

Die Food and Drug Administration (FDA) hat verschiedene Änderungen in den Fachinformationen der CSE-Hemmer angeordnet.

  • Bei der Einnahme von CSE-Hemmern kann es zu Diabetes mellitus und erhöhten Blutzuckerspiegeln kommen. In Metaanalysen wurde ein erhöhtes Risiko (9%–13%) für einen Diabetes mellitus bei Einnahme von CSE-Hemmern gezeigt.
  • Reveribler Gedächtnisverlust und Verwirrtheit sind in seltenen Fällen möglich. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass CSE-Hemmer zu einem signifikanten kognitiven Abbau führen.
  • Eine Routineüberwachung von Leberenzymen wie der Alaninaminotransferase ist nicht mehr länger erforderlich. Nach wie vor wird eine Untersuchung der Leberwerte vor Therapiebeginn und bei klinischer Notwendigkeit empfohlen. Schwere Leberschäden bei Patienten, die CSE-Hemmer nehmen, sind sehr selten und können durch ein Routinemonitoring nicht vermieden werden.
  • Lovastatin ist nun kontraindiziert bei gleichzeitiger Gabe starker CYP3A4-Inhibitoren wie Itraconazol und Erythromycin, um das Risiko der Rhabdomyolyse zu reduzieren. Darüber hinaus ist die gleichzeitige Gabe einiger anderer Arzneimittel untersagt und es werden Dosisbegrenzungen empfohlen, um das Risiko von Muskelschäden zu begrenzen.
Quelle:
FDA Drug Safety Communication vom 28. Februar 2012

Dienstag, 28. Februar 2012

Aliskiren: Rote-Hand-Brief zur Kombi mit ACE-Hemmern und ARB

Der Hersteller von Aliskiren weist in einem Rote-Hand-Brief auf neue Gegenanzeigen und Warnhinweise bei der Anwendung Aliskiren-haltiger Arzneimittel in Kombination ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) hin.

Der Hersteller macht auf neue Empfehlungen zur Verschreibung von Aliskiren-haltigen Arzneimitteln aufmerksam, die sich aus einer weiteren Überprüfung der Daten aus der ALTITUDE-Studie ergeben haben:
Aliskiren-haltige Arzneimittel sind in Kombination mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) kontraindiziert bei Patienten mit Diabetes mellitus (Typ I oder Typ II) oder Nierenfunktionsstörungen (GFR < 60 ml/min/1,73 qm).
Für alle anderen Patienten wird die Anwendung von Aliskiren-haltigen Arzneimitteln in Kombination mit ACE-Hemmern oder ARB nicht empfohlen.
Im Rote-Hand-Brief werden nähere Hinweise zu Routinekontrollen gegeben, die für alle Patienten empfohlen werden, die Aliskiren-haltige Arzneimittel einnehmen.

Quelle:
AkDÄ Drug Safety Mail vom 27. Februar 2012

Sonntag, 26. Februar 2012

Rote-Hand-Brief zu Interaktionen mit Boceprevir

Der Hersteller von Boceprevir (Victrelis)  informiert in einem Rote-Hand-Brief über Interaktionen mit Ritonavir-geboosterten HIV-Proteasehemmern (siehe auch med | pharm | text -Blog).

Der Hersteller informiert in einem Rote-Hand-Brief über Studienergebnisse zu Wechselwirkungen von Boceprevir mit den Ritonavir(Rtv)-geboosterten HIV-Proteaseinhibitoren Atazanavir, Darunavir und Lopinavir. Aufgrund dieser pharmakokinetischen Daten wird empfohlen, Boceprevir nicht gleichzeitig mit Darunavir/Rtv oder Lopinavir/Rtv anzuwenden. Für Fälle, in denen die gleichzeitige Anwendung von Boceprevir und Atazanavir/Rtv als notwendig erachtet wird, werden besondere Empfehlungen gegeben.

Quelle:
Drug Safety Mail vom 23. Februar 2012

Dienstag, 21. Februar 2012

Vandetanib von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat Vandetanib für die Behandlung von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom zugelassen.
Vandetanib (Caprelsa, AstraZeneca) ist ein Proteinkinasehemmer, der aktiv ist gegen das RET-Protoonkogen (Rearranged during Transfection), den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGFR) und den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR). Es ist zur Behandlung von Patienten mit aggressivem und symptomatischen medullären Schilddrüsenkarzinom zugelassen, das nicht resektabel und lokal fortgeschritten oder metastasiert ist. Bei Patienten ohne bekannte RET-Mutation ist mit einer geringeren Wirksamkeit zu rechnen.
In den klinischen Studien wurde durch Vandetanib das progressionsfreie Überleben der Patienten im Vergleich zu Plazebo verlängert. Häufigste unerwünschte Wirkungen waren Nasopharyngitis, Bronchitis, obere Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfektionen, verminderter Appetit, Hypokalzämie, Schlafstörungen, Depression, Kopfschmerzen, Parästhesien, Geschmacksstörungen, Benommenheit, Sehstörungen, Hornhautveränderungen, Verlängerung des QT-Intervalls, Bluthochdruck, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Hautausschlag und andere Hautreaktionen, Nagelerkrankungen, Proteinurie, Nephrolithiasis, Asthenie, Fatigue, Schmerzen und Ödeme. Als Teil der Zulassung wird ein Pharmakovigilanzprogramm implementiert.

Montag, 20. Februar 2012

Vemurafenib von der EU-Kommission zugelassen

Die Europäische Kommission hat Vemurafenib (Zelboraf, Roche) für die Behandlung von Patienten mit inoperablem oder metastasiertem Melanoms zugelassen, das eine BRAF-V600-Mutation aufweist.


Vemurafenib (Zelboraf, Roche) ist ein Proteinkinaseinhibitor, der die BRAF Serin-Threonin-Kinase hemmt, die in Position 600 mutiert ist (BRAF V600E). Diese Mutation führt zu konstitutiv aktivierten BRAF-Proteinen, die eine Zellproliferation ohne Wachstumsfaktoren auslösen.
Vemurafenib kann die Überlebenszeit von Patienten mit entsprechend mutierten Melanomen verlängern. Häufigste Nebenwirkungen sind Rash, Arthralgie, Fatigue, Photosensitivitätsreaktionen, Übelkeit, Alopezie und Juckreiz. Als Teil der Zulassung wird ein Pharmakovigilanz-Plan implementiert.

Samstag, 18. Februar 2012

Aprotinin: EMA empfiehlt Zulassungsstopp aufzuheben

Die Sicherheitsüberprüfung von Aprotinin durch die EMA hat ergeben, dass der Nutzen des Antifibrinolytikums seine Risiken überwiegt und deshalb der vorübergehende Entzug der Zulassung aufgehoben werden kann.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

Aliskiren: EMA empfiehlt neue Kontraindikationen und Warnhinweise

Die Kombination von Aliskiren mit ACE-Hemmern und Angiotensinrezeptorantagonisten wird nicht länger empfohlen. Sie ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Nierenerkrankungen kontraindiziert.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäische Zulassungsbehörde (EMA) kam nach Überprüfung der Daten zu Aliskiren (Rasilez, Novartis) zu dem Schluss, dass eine Kombination mit ACE-Hemmern und Angiotensinrezeptorblockern bei Diabetikern und Nierenkranken wegen der erhöhten Risikos von Nebenwirkungen wie Hypotension, Schlaganfall, Hyperkaliämie und Nierenfunktionsstörungen kontraindziert ist und dass die Kombination für alle anderen Patienten nicht empfohlen wird.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

PEG-Interferon alfa-2b und Ribavirin: EMA empfiehlt Zulassungserweiterung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 13. bis 16. Februar 2012 empfohlen, die Zulassung von PEG-Interferon alfa-2b (PegIntron, ViraferonPeg, Schering-Plough) und von Ribavirin (Rebetol, Schering-Plough) auf die Dreifachkombination mit Boceprevir für die Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis C zu erweitern.

PEG-Interferon alfa-2b (PegIntron, ViraferonPeg, Schering-Plough) und Ribavirin sollen in einer Dreifachkombination mit Boceprevir für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit kompensierter chronischer Hepatitis C eingesetzt werden können, deren Erkrankung bislang unbehandelt war oder die nicht erfolgreich behandelt wurden.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012 zu PegIntron
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012 zu Rebetol

Adalimumab: EMA empfiehlt Zulassungserweiterung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 13. bis 16. Februar 2012 empfohlen, die Zulassung von Adalimumab (Humira, Abbott) für die Behandlung von Patienten mit Colitis ulcerosa zu erweitern.

Adalimumab soll für die Behandlung von mäßig schwerer bis schwerer Colitits ulcerosa bei erwachsenen Patienten eingesetzt werden, die auf eine konventionelle Therapie mit Glucocorticoiden, Mercaptopurin oder Azathioprin nicht ausreichend ansprechen, diese nicht vertragen oder wegen Kontraindikationen nicht anwenden können.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

Exenatid: EMA empfiehlt Zulassungserweiterung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 13. bis 16. Februar 2012 empfohlen, die Zulassung von Exenatid (Byetta, Lilly) zu erweitern, es soll nun zusätzlich zu Insulin mit oder ohne Metformin bzw. Pioglitazon bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt werden, bei denen keine adäquate Kontrolle des Blutzuckers erreicht werden konnte.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

Mifepriston: FDA erweitert Zulassung für endogenes Cushing-Syndrom

Die Food and Drug Administration (FDA) ha die Zulassung der Abtreibungspille Mifepriston erweitert zur Behandlung von Hyperglykämien bei Erwachsenen mit endogenem Cushing-Syndrom.

Mifepriston (Korlym, Corcept) ist ein synthetischer Progesteronantagonist, der von der FDA als erste verfügbare Therapie für Patienten mit endogenem Cushing-Syndrom zugelassen wurde. Mifepriston hemmt die Bindung von Cortisol an seinen Rezeptor und verringert dadurch Wirkungen hoher Cortisolkonzentrationen, wie z. B. die Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Wirksamkeit und Verträglichkeit von Mifepriston wurden in einer Studie an 50 Patienten mit endogenem Cushing-Syndrom untersucht. Darüber hinaus wurden verschiedene Sicherheitsuntersuchungen und Wechselwirkungsstudien durchgeführt.

Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 17. Februar 2012

Freitag, 17. Februar 2012

Pyramax: EMA empfiehlt bedingte Zulassung bei Malaria

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 13. bis 16. Februar 2012 empfohlen, die fixe Kombination aus Pyronaridintetraphosphat und Artesunat (Pyramax) für Patienten mit akuter unkomplizierter Malaria zuzulassen.
Pyronaridintetraphosphat und Artesunat (Pyramax, Shin Poong Pharmaceutical) wirkt gegen wichtige Malariaerreger wie P. falciparum und P. vivax. Artesunat ist ein Schizontid, Pyronaridin hemmt die Bildung von ß-Hämatin und verhindert so, dass der Parasit Häm neutralisieren kann, was für ihn toxisch ist. Die Zulassung gilt nur für außereuropäische Länder.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

Pixantron: EMA empfiehlt bedingte Zulassung bei Non-Hodgkin-Lymphom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 13. bis 16. Februar 2012 empfohlen, Pixantronmaleat (Pixuvri) für Patienten mit mehrfachen Rückfällen von aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) als Monotherapie zuzulassen.

Pixantronmaleat (Pixuvri, CTI Life Sciences) ist ein so genannter Major Groove Binder an der DNS, der sich durch seine molekulare Aza-Anthracenedion-Struktur von Anthracyclinen und anderen verwandten Zytostatika unterscheidet. In der chemischen Struktur ähnelt es Mitoxantron.  Pixantronmaleat soll in Monotherapie für Erwachsene mit mehrfachen Rückfällen von oder mit refraktärmen Non-Hodgkin-B-Zell-Lymphom eingesetzt werden. Es soll nur von entsprechend erfahrenen Ärzten eingesetzt werden, die die Möglichkeiten zur adäquaten Überwachung der Therapie haben. Als Teil der Zulassung ist ein Pharmakovigilanzprogramm zu implentieren.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

Meningokokkenimpfstoff: EMA empfiehlt Zulassung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 13. bis 16. Februar 2012 empfohlen, Nimenrix zuzulassen.

Der konjugierte Meningokokkenimpfstoff Nimenrix (GSK) soll bei Personen ab 12 Jahren zur Impfung gegen invasive Meningokokkenerkrankungen durch Neissera mengitidis Gruppe A, C, W135 und Y eingesetzt werden. Häufigste unerwünschte Wirkungen waren Rötung, Schmerz und Schwellungen.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 17. Februar 2012

Donnerstag, 16. Februar 2012

Orlistat: EMA bestätigt positives Nutzen-Risiko-Verhältnis

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis von Orlistat bestätigt.

Der CHMP hatte das Risiko von sehr seltenen Lebererkrankungen und anderen Nebenwirkungen durch Orlistat überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass es keinen eindeutigen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für schwere Leberschäden durch Orlistat gibt. Es ist auch kein Mechanismus bekannt, über den Orlistat diese Lebererkrankungen auslösen könnte. Der Nutzen von Orlistat überwiegt die Risiken bei seiner Anwendung. Die Fachinformationen aller Orlistat-haltigen Produkte sollen jedoch einheitlich einen Hinweis auf die Möglichkeit sehr seltener Leberschädigungen enthalten.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 16. Februar 2012

Lapatinib beim metastasiertes Mammakarzinom: Zulassungsantrag zurück gezogen

GlaxoSmithKline hat seinen Zulassungsantrag für eine Erweiterung der Indikation von Lapatinib (Tyverb) in Kombination mit Paclitaxel für die Behandlung von Frauen mit metastasiertem Mammakarzinom und Überexpression von Her2 zurück gezogen.
Lapatinib wurde im Juni 2008 für die Behandlung von Frauen mit Her2-positivem Mammakarzinom
  • In Kombination mit Capecitabin bei Patienten mit fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung, die nach vorangegangener Therapie, die Anthracycline und Taxane sowie in der metastasierten Situation Trastuzumab einschloss, progredient verläuft
  • In Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor bei postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positiver metastasierter Erkrankung, die derzeit nicht für eine Chemotherapie vorgesehen sind.
Die Firma begründet die Rücknahme ihres Antrags mit der Beurteilung des CHMPs, dass das Fehlen einer Studie im Vergleich zu einer anderen Substanz keine Bewertung von Lapatinib ermöglicht.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 16. Februar 2012

Fluad für Kinder: Zulassungsantrag zurück gezogen

Novartis hat seinen Antrag auf Zulassung des Grippeimpfstoffs Fluad für Kinder zurück gezogen.
 Die Firma begründet die Rücknahme ihres Antrags damit, dass sie die vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) geforderten Daten nicht in der dafür vorgesehene Zeit vorlegen kann.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 16. Februar 2011

Dienstag, 14. Februar 2012

Escitalopram: Stufenplanverfahren eingeleitet

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat ein Stufenplanverfahren (Stufe II) zu Escitalopram-haltigen Arzneimitteln eingeleitet und bezieht sich dabei auf den Bewertungsbericht der Pharmakoviglianz-Arbeitsgruppe der EMA vom Dezember 2011 und den Rote-Hand-Brief zu Cipralex® vom 13.12.2011.
Die Pharmakovigilanz-Arbeitsgruppe der EMA und das BfArM halten es für erforderlich, Fach- und Gebrauchsinformationen Escitalopram-haltiger Arzneimittel wegen einer dosisabhängingen Verlängerung der QT-Zeit zu ändern und zu ergänzen.

Quelle:
BfArM, 14. Februar 2012

Boceprevir kann mit HIV-Medikation interagieren

Die Food and Drug Administration (FDA) und die EMA weisen darauf hin, dass es bei der gleichzeitigen Behandlung mit Boceprevir (Victrelis) und Ritonavir-geboosterten Proteasehemmern (Atazanavir, Lopinavir, Darunavir) zu Wechselwirkungen kommen kann, die die Wirksamkeit der Medikamente verringern.

Ein Interaktionsstudie zeigte,dass bei gleichzeitiger Einnahme von Boceprevir (Victrelis) in Kombination mit Atazanavir (Reyataz) oder Darunavir (Prezista) oder mit Kaletra (Lopinavir/Ritonavir) die Serumspiegel der HIV-Medikamente und von Boceprevir verringert waren. Hinweise auf diese Interaktion werden in die Fachinformation von Boceprevir aufgenommen.

In der EU werden Ärzte und Apotheker in den nächsten Tagen über die weiteren Empfehlungen des Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) informiert werden.

Quellen:
FDA-Sicherheitsinformation vom 9. Februar 2012
Pressemitteilung der EMA vom 16. Februar 2012
Rote-Hand-Brief vom 23.Februar 2012

Mittwoch, 8. Februar 2012

Protonenpumpenhemmer: erhöhtes Risiko von Clostridium-assoziierter Diarrhö

Die Food and Drug Administration (FDA) weist darauf hin, dass die Anwendung von Protonenpumpenhemmern (PPIs) mit einem erhöhten Risiko für eine Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) einhergehen kann.


Patienten, die PPIs einnehmen, sollte bei anhaltendem Durchfall an eine CDAD gedacht werden. Die FDA prüft derzeit, ob das Risiko für eine CDAD bei Einnahme von H2-Blockern ebenfalls erhöht ist.

Quelle:
 FDA Sicherheitshinweis vom 8. Februar 2012

Donnerstag, 2. Februar 2012

Exenatid mit verzögerter Freisetzung von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Exenatid mit verzögerter Freisetzung (Bydureon, Lilly) am 27. Januar 2012 zugelassen.

Bydureon wurde bereits im Juli 2011 von der EMA für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 in Kombination mit
• Metformin
• Sulfonylharnstoff
• Thiazolidindionen
• Metformin und Sulfonylharnstoff
• Metformin und Thiazolidindionen
zugelassen, bei denen mit der maximal verträglichen Dosis dieser oralen Therapien
eine angemessene Blutzuckerkontrolle nicht erreicht werden konnte.

Die empfohlene Dosis beträgt 2 mg Exenatid einmal wöchentlich.

Quellen:
FDA-Label
EMA-Epar



Mittwoch, 1. Februar 2012

Ivacaftor von der FDA bei zystischer Fibrose zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Ivacaftor (Kalydeco, Vertex) für die Behandlung einer speziellen Form der zystischen Fibrose zugelassen.

Ivacaftor (Kalydeco, Vertex) ist für die Behandlung von Patienten ab 6 Jahren mit zystischer Fibrose zugelassen, die eine spezifische G551D-Mutation im Cystic Fibrosis Transmembrane Regulator (CFTR)-Gen aufweisen.


Ivacaftor soll die CFTR-Kanäle auf der Zelloberfläche länger offen halten, um den Transport der Chloridionen durch die Zellmembran bei Menschen mit Durchlassmutationen zu verbessern. Eine Mukoviszidose wird durch fehlerhafte oder fehlende CFTR-Proteine (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) aufgrund von Mutationen des CFTR-Gens hervorgerufen. Fehlen CFTR-Proteine kommt es zu einem gestörten Salz- und Wassertransport durch Zellmembranen u. a. in der Lunge. Dies führt zur Ansammlung von unnormal zähem, klebrigem Schleim, der chronische Lungeninfektionen und eine fortschreitende Lungenschädigung hervorrufen kann. Bei Mukoviszidosepatienten mit einer Durchlassfunktionsstörung sind zwar CFTR-Proteine an der Zelloberfläche vorhanden, diese funktionieren jedoch nicht richtig. Die häufigste Form dieser Durchlassfunktionsstörung wird durch die G551D-Mutation verursacht. Etwa vier Prozent aller Mukoviszidosepatienten, d. h. rund 1.000 Menschen in Europa, sind vermutlich von dieser Mutation betroffen.

Quelle:
FDA-Pressemitteilung vom 31. Januar 2012