Freitag, 31. August 2018

Ulipristalacetat - EU-Kommission erweitert Indikation

Ulipristalacetat (Gedeon Richter) kann nun auch zur oralenIntervall-Therapie mittlerer bis starker Symptome durch Gebärmutter-Myome bei erwachsenen Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter eingesetzt werden, die für die eine Operation nicht infrage kommen.

Quelle
EPAR der EMA

Vestronidase alfa von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 27. August 2018 Vestronidase alfa (Mepsevii,Ultragenyx) zur parenteralen Behandlung nicht-neurologischer Krankheitsanzeichen der Mukopolysaccharidose VII (MPS VII; Sly-Syndrom) zugelassen.

Vestronidase alfa ist eine rekombinante Form der humanen Beta-Glukuronidase (rhGUS) und wird mittels rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters hergestellt.
Mukopolysaccharidose VII ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die durch den Mangel an Beta-Glukuronidase (GUS) gekennzeichnet ist. Dieser führt zur Ansammlung von Glykosaminoglykanen
(GAGs) in Zellen im gesamten Körper und dadurch zu Gewebe- und Organschäden in mehreren
Körpersystemen.
Vestronidase alfa ist zur Bereitstellung von exogenem GUS-Enzym zur Aufnahme in zelluläre Lysosomen und zum anschließenden Abbau von GAG-Einlagerungen in betroffenen Geweben bestimmt.
Das klinische Programm für Vestronidase alfa umfasste 23 nicht vorbehandelte Patienten mit MPS VII im Alter von 5 Monaten bis 25 Jahren aus 4 klinischen Studien, die über eine Dauer von bis zu 132 Wochen alle zwei Wochen Vestronidase alfa in Dosierungen von bis zu 4 mg/kg erhalten hatten.
Neunzehn Patienten waren jünger als 18 Jahre.

Quelle
EPAR der EMA

Axicabtagen-Ciloleucel von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 27. August 2018 Axicabtagen-Ciloleucel (Yescarta, Kite) zugelassen. Die Immuntherapie wird zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder
refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und primär mediastinalem großzelligem
B-Zell-Lymphom (PMBCL) nach zwei oder mehr systemischen Therapien angewendet.

Axicabtagen-Ciloleucel ist eine gegen CD19 gerichtete Immuntherapie mit genetisch modifizierten autologen T-Zellen. Zur Herstellung werden körpereigene T-Zellen des Patienten entnommen und ex vivo mittels retroviraler Transduktion modifiziert, um einen chimären Antigenrezeptor (CAR) zu exprimieren, der ein variables Maus-Anti-CD19-Einzelkettenfragment (scFv) umfasst, das mit den CD28- und CD3-zeta-kostimulatorischen Domänen verbunden ist. Die lebensfähigen Anti-CD19 CAR-positiven T-Zellen werden expandiert und dem Patienten zurück infundiert, wo sie die CD19-exprimierenden Zielzellen erkennen und eliminieren können.
Axicabtagen-Ciloleucel bindet an CD19-exprimierende Krebszellen und normale B-Zellen. Nach der  Bindung der Anti-CD19-CAR-T-Zellen an die CD19-exprimierenden Zielzellen aktivieren die kostimulierenden Domänen CD28 und CD3-zeta nachgeschaltete Signalkaskaden, die bei den T-Zellen zu Aktivierung, Proliferation, Erlangung von Effektorfunktionen und Sekretion von inflammatorischen Zytokinen und Chemokinen führen. Diese Abfolge von Ereignissen führt zur Apoptose und Nekrose der CD19-exprimierenden Zielzellen.

Quelle
EPAR der EMA

Tisagenlecleucel von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 27. August 2018 Tisagenlecleucel (Kymriah, Novartis) zugelassen. Es wird angewendet zur Behandlung von:
- Kindern, Jugendlichen und jungen erwachsenen Patienten im Alter bis zu 25 Jahren mit refraktärer oder rezidivierter (Rezidiv nach Transplantation oder zweites oder späteres Rezidiv) akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (ALL).
- erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach zwei oder mehr Linien einer systemischen Therapie.

Bei Tisagenlecleucel handelt es sich um autologe T-Zellen, die ex vivo mit einem lentiviralen Vektor, der für einen gegen CD19 gerichteten chimären Antigenrezeptor (CAR) kodiert, genetisch verändert wurden.
Tisagenlecleucel ist eine mit autologen Immunzellen durchgeführte Krebstherapie, bei der eine Umprogrammierung der T-Zellen des Patienten mit Hilfe eines Transgens erfolgt, das einen chimären Antigenrezeptor (chimeric antigen receptor, CAR) kodiert, um CD19-exprimierende Zellen zu erkennen und zu eliminieren. Der CAR besteht aus einem murinen Einzelketten-Antikörperfragment, welches CD19 erkennt und mit den intrazellulären Signaldomänen 4-1BB (CD137) und CD3-zeta verbunden ist. Die Komponente CD3-zeta ist wichtig für die Einleitung der T-Zell-Aktivierung und die antitumorale Aktivität, während 4-1BB die Expansion und Persistenz von Tisagenlecleucel verbessert. Nach der Bindung an CD19-exprimierende Zellen übermittelt der CAR ein Signal,  welches die T-Zell-Expansion und die Persistenz von Tisagenlecleucel fördert.

Quelle:
EPAR der EMA

Montag, 13. August 2018

Hydroxyethylstärkehaltige Infusionen: Rote-Hand-Brief zur Verstärkung der bestehenden Einschränkungen

In eine Rote-Hand-Brief werden neue Maßnahmen zur Verstärkung der bestehenden Beschränkungen aufgrund eines erhöhten Risikos von Nierenfunktionsstörungen und tödlichen Verläufen bei kritisch kranken oder septischen Patienten aufgeführt.

Hydroxyethylstärke(HES)-haltige Arzneimittel zur Infusion werden trotz der 2013 eingeführten Anwendungsbeschränkungen weiterhin bei Patienten mit Kontraindikationen angewendet. Ferner wird die Beschränkung der Anwendungsgebiete nicht vollständig befolgt. Zu diesem Ergebnis kam die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) in einer Überprüfung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses. Die kontraindizierte Anwendung geht mit einem Risiko für schwerwiegende Gesundheitsschäden einschließlich erhöhter Mortalität einher.
Im Rote-Hand-Brief wird auf bestehende und neue Anwendungsbeschränkungen hingewiesen:

  • HES-haltige Arzneimittel zur Infusion sollen nur dann zur Behandlung von Hypovolämie aufgrund eines akuten Blutverlusts eingesetzt werden, wenn kristalloide Lösungen allein als nicht ausreichend erachtet werden.
  • HES-haltige Arzneimittel zur Infusion dürfen nicht bei Patienten mit Sepsis, Nierenfunktionsstörung oder bei kritisch kranken Patienten angewendet werden. Eine vollständige Auflistung der Kontraindikationen ist der Produktinformation zu entnehmen.
  • Ein Programm für den kontrollierten Zugang wird eingeführt. Nur akkreditierte Krankenhäuser/Zentren werden mit HES beliefert. Als Voraussetzung für die Akkreditierung erhalten relevante medizinische Fachkräfte eine Pflichtschulung zur sicheren und wirksamen Anwendung.
Quelle
AkdÄ Drug Safety Mail vom 13.8.2018


Mittwoch, 8. August 2018

Daclizumab: Rote-Hand-Brief wegen Enzephalitis

Nach Fallberichten schwerwiegender entzündlicher Erkrankungen des Gehirns und anderer Organe wurde im März 2018 die Marktzulassung von Daclizumab (Zinbryta®)  zurückgenommen und das Arzneimittel aus dem europäischen Markt zurückgerufen. Es wurde empfohlen, Patienten bis zu sechs Monate nach Absetzen auf Nebenwirkungen zu überwachen. Ein aktueller Rote-Hand-Brief informiert nun über Fälle immunvermittelter Enzephalitits, einschließlich Anti-N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptor-Enzephalitis, die auch noch mehrere Monate nach Absetzen von Daclizumab aufgetreten sind:

  • Bei Verdacht auf Enzephalitis sollten frühzeitig eine Liquor- und Serumuntersuchung auf NMDA-Rezeptor-Antikörper zur Diagnosebestätigung in Erwägung gezogen werden.
  • Eine Überwachung auf Enzephalitis sollte gegebenenfalls bis zu 12 Monate nach Absetzen von Daclizumab erfolgen.
  • Alle Patienten, die die Behandlung mit Daclizumab beendet haben, sollten daran erinnert werden, umgehend den behandelnden Arzt zu kontaktieren, falls typische prodromale Symptome einer Enzephalitis oder andere verhaltensbezogene, neurologische, kognitive oder bewegungsbezogene Symptome auftreten.

Quelle:
AkDÄ Drug Safety Mail vom 7. August 2018

Dienstag, 7. August 2018

Eravacyclin von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Juli 2018 empfohlen, Eravacyclin (Xerava, Tetraphase) für die parenterale Behandlung von Erwachsenen mit komplizierten intraabdominalen Infektionen zuzulassen.

Eravacyclin ist ein fluoriertes Tetracyclinantibiotikum

Es hemmt die bakterielle Proteinsynthese durch Bindung an die ribosomale 30S-Untereinheit.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. Juli 2018

Abemaciclib von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Juli 2018 empfohlen,  Abemaciblib (Verzenios, Lilly) für die orale Behandlung von Frauen mit HR-positivem EGFR-negativem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom in Kombination mit dem Aromataseinhibitor Fulvestrant als initiale endokrine Therapie oder bei Frauen, die zuvor schon eine endokrine Therapie erhalten habe, zuzulassen. 


Abemaciclib ist wie Ribociclib und Palbociclib ein Proteinkinaseinhibitor, des selektiv CDK4 und CDK6 hemmt und so das Tumorwachstum hemmt.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. Juli 2018

Tezacaftor/Ivacaftor von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Juli 2018 empfohlen, Tezacaftor/Ivacaftor (Symkevi, Vertex) für die orale Behandlung von Patienten mit zystischer Fibrose ab einem Alter von 12 Jahren zuzulassen die homozygot für die F508del-Mutation sind oder heterozygot sind für die F508del-Mutation und zusätzlich eine der folgenden Mutationen im CFTR-Gen aufweisen : P67L, R117C, L206W, R352Q, A455E, D579G, 711+3A→G, S945L, S977F, R1070W, D1152H, 2789+5G→A, 3272-26A→G und 3849+10kbC→T.

Tezacaftor

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. Juli 2018

Patisiran von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Juli 2018 empfohlen, Patisiran (Onpattro, Alnylam) als Orphan Drug für die parenterale Behandlung der hereditären Transthyretin-vermittelten Amyloidose (hATTR-Amyloidose) bei Erwachsenen mit Polyneuropathie im Stadium 1 oder 2 zuzulassen.

Die hATTR-Amyloidose ist eine seltene lebensbedrohliche Erbkrankheit, die durch Mutationen im Transthyretrin-Gen entsteht. Hierdurch kommt es zu fehlgefalteten TTR-Proteinen, die sich als Amyloidfibrllien an verschiedenen Stellen wie Nerven, Herz und GI-Trakt anreichern. Die Patienten leiden unter Herzproblemen, Muskelschwäche und Gehbehinderungen, gastrointestinalen Störungen und Blasendysfunktion.
Patisiran ist eine TTR mRNA-spezifische siRNA formuliert in Lipidnanopartikeln. Es katalysiert den Abbau von TTR-mRNA in der Leber, somit kommt es zu einer Reduktion von TTR-Proteinen und eine verminderten Amyloid-Ablagerung.


Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. Juli 2018

Rote-Hand-Brief zu Esmya® (Ulipristalacetat) 5 mg Tabletten

Nach Abschluss eines europäischen Risikobewertungsverfahrens zum Risiko schwerer Leberschäden im Zusammenhang mit Esmya® (Ulipristalacetat) 5 mg Tabletten gelten folgende Maßnahmen:

Eingeschränkte Indikation, neue Kontraindikation:

  • Eine Intervalltherapie mittlerer bis starker Symptome durch Gebärmutter-Myome ist bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter nur zugelassen, wenn eine Operation nicht infrage kommt.
  • Es ist weiterhin indiziert für ein einmaliges Behandlungsintervall von bis zu drei Monaten zur präoperativen Behandlung mittlerer bis starker Symptome durch Gebärmutter-Myome bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter.
  • Esmya® darf nicht bei Frauen mit bestehender Leberfunktionsstörung angewendet werden.
  • Die Behandlung muss von Ärzten eingeleitet und überwacht werden, die mit der Diagnose und Behandlung von Gebärmutter-Myomen vertraut sind.

Überwachung der Leberfunktion:

  • Vor Beginn jedes Behandlungsintervalls sowie einmal monatlich während der ersten beiden Behandlungsintervalls und zwei bis vier Wochen nach Beendigung der Behandlung müssen Leberfunktionstests durchgeführt werden.
  • Wenn die Transaminasen Alanin-Aminotransferase (ALT) oder Aspartat-Aminotransferase (AST) den oberen Normwert um mehr als das Zweifache überschreiten, darf die Behandlung mit Esmya® nicht begonnen werden.
  • Die Behandlung muss abgebrochen werden, wenn ALT oder AST den oberen Normwert um mehr als das Dreifache überschreiten.

Patientinnen müssen auf Symptome einer möglichen Leberschädigung (z. B. Müdigkeit, Gelbfärbung der Haut, dunkler Urin, Übelkeit, Erbrechen) hingewiesen werden. Bei Anzeichen und Symptomen einer Leberschädigung muss die Behandlung abgebrochen und die Patientin sofort untersucht werden (einschließlich Leberfunktionstests). Eine Patientenkarte zu Hintergründen und Planung der Leberfunktionstests wurde eingeführt. Die Fachinformation wurde aktualisiert.



Quelle:
AkdÄ Drug Safety Mail vom 7.8.2018

Metreleptin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 1.8.2018 Metreleptin (Myalept, Aegerion) als parenterale Substitutionstherapie bei Patienten mit Leptindefizienz zugelassen:
Diese Leptin-Ersatztherapie wirdin Kombination mit einer Diät zur Behandlung der Folgen eines Leptinmangels bei Patienten mit Lipodystrophie (LD) eingesetzt:
• mit bestätigter angeborener generalisierter LD (Berardinelli-Seip-Syndrom) oder erworbener generalisierter LD (Lawrence-Syndrom) bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren
• mit bestätigter familiärer oder erworbener partieller LD (Barraquer-Simons-Syndrom) bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren, bei denen durch Standardbehandlungen keine
angemessene Einstellung des Stoffwechsels erreicht werden konnte.

Komplikationen der Leptindefizienz können bei erblicher oder erworbener Lipodystrophie - einem Mangel an Fettgewebe - auftreten. Leptin wird im Fettgewebe produziert, bei Fettgewebemangel kann es zu einem Leptinmangel kommen. Leptin reguliert die Nahrungsaufnahme und andere wie Insulin. Patienten mit schwerer Lipodystrophie entwickeln häufig eine schwere Insulinresistenz in jungen Jahren und leiden unter einem schwer einstellbaren Diabetes mellitus oder einer schwer einstellbaren Hypertriglyzeridämie., die wiederum zu Entzündungen des Pankreas führen kann.
Mit Metreleptin steht die erste zugelassene Therapie für die Behandlung von Komplikationen aufgrund eines Leptinmangels zur Verfügung.
Metreleptin ahmt die physiologischen Wirkungen von Leptin nach, indem es sich an den menschlichen Leptinrezeptor, der zu den Rezeptoren der Zytokinfamilie Klasse I, die den JAK/STAT-Signalweg nutzen, gehört, bindet und diesen aktiviert.

Das rekombinant hergestellte Leptinanalogon wurde in einer offenen einarmigen Studien mit Lipodystrophie-Patienten untersucht. Metreleptin reduzierte HbA1c-Werte, Nüchtern-Glucose- und Triglyceridspiegel.
Häufigste Nebenwirkungen waren Hypoglykämie, Kopfschmerzen, Gewichtsabnahme und Bauchschmerzen.

Quelle
EPAR der EMA

Brexipiprazol von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 30. Juli 2018 Brexipiprazol (Rxulti, Otsuka) als Filmtabletten zur Behandlung der Schizophrenie bei Erwachsenen zugelassen.

Brexipiprazol ist ein atypisches Antipyschotikum, das an Dopamin-D2-, Serotonin-5-HT1A und 5-HT2A-, sowie an noradrenerge Rezeptoren bindet.


Wirksamkeit und Sicherheit von Brexpiprazol bei der Behandlung von Erwachsenen mit Schizophrenie wurde in zwei multinationalen und einer regionalen (Japan), 6-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, klinischen Studie mit fixer Dosisgabe (Studien 1-3), einer multinationalen, 6-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten und mit aktiver Referenz (Quetiapin) kontrollierten klinischen Studie mit flexibler Dosisgabe (Studie 4) sowie einer multinationalen, placebokontrollierten, 52-wöchigen Erhaltungsstudie (Studie 5) untersucht. Es wurden 2.690 Patienten im Alter von 18-65 Jahren in die Studien aufgenommen. 

Quelle:

Rote-Hand-Briefe zu Argatroban

In zwei Rote-Hand-Briefen wird auf das Risiko von Medikationsfehlern (Verwechselung) im Zusammenhang mit einer neuen Darreichungsform aufmerksam gemacht: Die neu eingeführte  Argatroban Accord 1 mg/ml lnfusionslösung, die als gebrauchsfertige Lösung für die intravenöse  Anwendung verfügbar ist, kann verwechselt werden mit Argatra Multidose 100 mg/ml Konzentrat  zur Herstellung einer Infusionslösung, das vor der Verabreichung verdünnt werden muss.
Eine Verwechselung kann ggf. zu fatalen Unter- bzw. Überdosierungen führen. In den Rote-Hand- Briefen werden u. a. die jeweiligen Anforderungen an Ärzte und Apotheker dargestellt sowie an  Angehörige von Gesundheitsberufen, die an der Verabreichung des Präparats beteiligt sind.

Rote-Hand-Brief (1) zu Argatroban 1 mg/ml Infusionslösung vom 06.08.2018

▶ Rote-Hand-Brief (2) zu Argatroban 1 mg/ml Infusionslösung vom 06.08.2018

Quelle:
AkDÄ Drug Safety Mail vom 6. August 2018

Rote-Hand-Brief zu Radium-223-dichlorid (Xofigo®)

Neue Einschränkungen für den Gebrauch aufgrund von erhöhtem Frakturrisiko und einem Trend zu erhöhter Sterblichkeit. In einem Rote-Hand-Brief des Herstellers wird über die neuen Einschränkungen für den Gebrauch von Radium-223-dichlorid informiert, die sich aus einer Überprüfung durch die EMA ergeben haben.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine Überprüfung von Radium-223-dichlorid durchgeführt, nachdem Daten aus einer klinischen Studie darauf hingedeutet haben, dass Patienten, denen Radium-223-dichlorid in Kombination mit Abirateronacetat (Zytiga®) und  Prednison/Prednisolon verabreicht wurde, früher sterben könnten und mehr Frakturen hatten als  Patienten, die Placebo in Kombination mit Abirateronacetat und Prednison/Prednisolon erhielten. Im Ergebnis dieser Überprüfung empfiehlt die EMA, die Anwendung von Radium-223-dichlorid auf  Patienten zu beschränken, die zuvor bereits zwei Behandlungen gegen metastasierenden  Prostatakrebs erhalten haben oder für die keine anderen Behandlungsoptionen infrage kommen (siehe auch BfArM: Risikobewertungsverfahren Xofigo®). Radium-223-dichlorid darf nicht mit den  Arzneimitteln Abirateronacetat und den Kortikosteroiden Prednison oder Prednisolon verwendet  werden (Kontraindikation). Es sollte ferner nicht mit anderen systemischen Krebstherapien eingesetzt  werden, wobei Behandlungen zur Erhaltung eines reduzierten männlichen  Hormonspiegels (Hormontherapie) hiervon ausgenommen sind. In Übereinstimmung mit der  aktuellen Indikation sollte Radium-223-dichlorid auch nicht bei Patienten ohne Symptome und nicht  bei Patienten mit einer geringen Anzahl von (osteoblastischen) Knochenmetastasen zum Einsatz kommen.

Quelle
AkDÄ Drug Safety Mail vom 6. August 2018