Samstag, 28. März 2015

Lenvatinib von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom März 2015 empfohlen, Lenvatinib (Lenvima, Eisai) beschleunigt für die Behandlung von Patienten mit progressivem differenziertem Schilddrüsenkrebs zuzulassen, der trotz Therapie mit radioaktivem Iod fortgeschritten war.

Lenvatinib ist eine oraler Multikinase-Hemmer, der VEGFR1-3, FGFR1-4, PDGRF-, RET und KIT hemmt. Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in der Phase-III-Studie SELECT nachgewiesen.
In die Studie wurden 392 Patienten mit RR-DTC aufgenommen, die bisher schon eine gezielte Therapie erhalten haben konnten. Sie wurden 2:1 randomisiert mit Lenvatinib (n = 261) in einer Dosierung von 24 mg täglich oral oder Plazebo (n = 131) bis zur Krankheitsprogression behandelt. Patienten der Plazebo-Gruppe konnten bei Progression offen mit Lenvatinib weiter behandelt werden.
Primärer Endpunkt der Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS), zu den sekundären Endpunkten gehörten die Ansprechraten, das Gesamtüberleben sowie die Verträglichkeit. In der Lenvatinib-Gruppe wurden die Patienten im Median über 13,8 Monate behandelt, in der Plazebo-Gruppe ober 3,9 Monate. Die Dosisintensität betrug im Median 16,8 mg Lenvatinib/Tag.
Lenvatinib verlängerte das PFS signifikant von 3,6 auf 18,3 Monate (Hazard-Ratio 0,21, 99%-KI 0,14-0,31, p < 0,0001). Der Effekt war bereits nach zwei Monaten Behandlung sichtbar. Auch in der Subgruppe der Patienten, die bereits zuvor eine gezielte Therapie erhalten hatten, verlängerte Lenvatinib das PFS von 3,6 auf 15,1 Monate signifikant. Die Wirksamkeit des Multikinasehemmers war auch in allen anderen Subgruppen zu sehen. Die objektive Ansprechrate lag bei 65 % (Plazebo 2 %), 4 Patienten (2 %) erreichten mit Lenvatinib ein komplettes Ansprechen.
Unerwünschte Wirkungen von Lenvatinib waren häufig, vor allem Hypertonie, Durchfall, verminderter Appetit, Körpergewichtsabnahme und Übelkeit. Wegen der unerwünschten Wirkungen waren bei 78,5 % der Lenvatinib-Patienten Dosisreduktionen erforderlich.

Von der FDA wurde Lenvatinib im Februar 2015 zugelassen.

Quellen:
Mitteilung der EMA vom 26. März 2015
Schlumberger M et al. N Engl J Med 2015; 372:621-630.


Gardasil 9 von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom März 2015 empfohlen, eine neunvalente HPV-Vakzine (Gardasil 9, Sanofi Pasteur MSD) zur aktiven Immunisierung gegen HPV-Erkrankungen zuzulassen.
Gardasil 9 soll für die aktive Immunisierung von Personen ab 9 Jahren eingesetzt werden, um sie gegen folgende HPV-Erkrankungen zu schützen:
Prämaligne Läsionen und Krebserkrankungen der Zervix, Vulva, Vagina und des Anus verursacht durch die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen
Genitale Warzen (Condyloma acuminata) durch spezifische HPV-Typen
Gardasil 9 enthält Capsid-L1-Proteine als Virus-ähnliche Partikel von HPV Typ 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58. Die L1-Proteine können keine Zellen infizieren oder eine Erkrankung auslösen.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. März 2015

Netupitant/Palonosetron von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner  Sitzung vom März 2015 empfohlen, Netupitant in Kombination mit Palonosetron (Akynzeo, Helsinn) zur Prophylaxe von akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei hoch-emetogener Cisplatin-basierter Chemotherapie und von mäßig emetogener Chemotherapie zuzulassen.

Die fixe Kombination aus dem selektiven Neurokinin-1 (NK1)-Rezeptorantagonisten Netupitant und dem 5-HT3-Rezeptorantagonisten Palonosetron erwies sich verglichen mit oralem Palonosetron allein in zwei Phase-III-Studien zur Vorbeugung von chemotherapieinduzierter Übelkeit und Erbrechen bei moderat emetogener Chemotherapie als wirksamer. Palonosetron ist als Monotherapie seit 2008 im Handel. Netupitant, wie Apreptitant ein NK-Rezeptorantagonist, war bisher nicht verfügbar.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. März 2015



Freitag, 27. März 2015

Liraglutid von der EU-Kommission zum Gewichtsmanagement zugelassen

Die EU-Kommission hat Liraglutid (Saxenda, Novo Nordisk) als Pen mit 6 mg/ml zusätzlich zu kalorienreduzierter Ernährung und vermehrter körperlicher Aktivität zum Gewichtsmanagement zugelassen. Es kann bei Erwachsenen eingesetzt werden, deren initialer Body Mass Index (BMI) mindestens 30 kg/qm beträgt oder bei denen der BMI zwischen 27 und 30 mg/qm liegt und die unter mindestens einer Gewichts-assoziierten Komorbidität leiden, wie Prädiabetes oder Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie, Dyslipidämie oder obstruktive Schlafapnoe.
Die Therapie sollte nach 12wöchiger Behandlung mit der Dosis von 3 mg/Tag abgebrochen werden, wenn die Patienten nicht mindestens 5 % von ihrem Ausgangs-Körpergewicht verloren haben.
Liraglutid ist ein GLP-1-Analogon, das bislang als Victoza (Pen mit 6 mg/ml) bei Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt wird, um eine Blutzuckerkontrolle zu erreichen.

Quelle:
Mitteilung der EU-Kommission


Tedizolidphosphat von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 25. März 2015 Tedizolidphosphat (Sivextro, Cubist)als Infusion für die Behandlung von Erwachsenen mit akuten bakteriellen Haut- und Weichgewebeinfektionen zugelassen.

Tedizolidphosphat ist wie Linezolid ein Oxazolidinon-Derivat, das sich durch eine hohe Wirksamkeit gegen grampositive Bakterien einschließlich MRSA und Enterococcus faecalis auszeichnet. Tedizolidphosphat ein Prodrug, das von Phosphatasen rasch in Tedizolid, den mikrobiologisch aktiven Anteil, umgewandelt wird.

Die antibakterielle Aktivität von Tedizolid beruht auf der Bindung an die 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen, was zu einer Hemmung der Proteinsynthese führt.
Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in zwei klinischen Studien mit 1.315 Erwachsenen mit Haut- und Weichgewebeinfektionen im Vergleich zu Linezolid untersucht, wobei sich beide Substanzen als vergleichbar gut wirksam erwiesen. Häufigste unerwünschte Wirkungen von Tedizolid waren Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Benommenheit.
Mit der Zulassung muss ein Pharmakovigilanzprogramm implementiert werden.

Quellen:

Cangrelor von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 25. März 2015 Cangrelor (Kengrexal, The Medicines Company) zusammen mit Acetylsalicylsäure für die Reduktion thrombotischer kardiovaskulärer Ereignisse bei Erwachsenen mit KHK, die sich einer perkutanen koronaren Intervention (PCI) unterziehen, zugelassen. Die Patienten dürfen vor der PCI keinen oralen P2Y12-Hemmer bekommen haben und es darf keine Kontraindikation für die Anwendung eines oralen P2Y12-Hemmers vorliegen.

Cangrelor ist ein intravenös applizierbarer direkter P2Y12-Rezeptor-Antagonist, der mit einer Halbwertszeit im Minutenbereich reversibel die Blutplättchen hemmt. In vitro und ex vivo hemmt Cangrelor die ADP-induzierte Thrombozytenaktivierung und -aggregation. Es bindet selektiv und reversibel and den P2Y12-Rezeptor.

Nach der Verabreichung einer Bolusinjektion von 30 Mikrogramm/kg, gefolgt von einer Infusion von
4 Mikrogramm/kg pro Minute, wird innerhalb von zwei Minuten eine Plättchenhemmung beobachtet. Die pharmakokinetische/pharmakodynamische (PK/PD) Wirkung von Cangrelor bleibt über die gesamte Infusionsdauer durchgehend erhalten. Unabhängig von der Dosis nehmen die Blutwerte nach Beendigung der Infusion schnell ab, und die Plättchenfunktion kehrt innerhalb von einer Stunde auf normale Werte zurück.
Den primären klinischen Nachweis der Wirksamkeit von Cangrelor liefert CHAMPION PHOENIX,
eine randomisierte, doppelblinde Studie zum Vergleich von Cangrelor (n = 5472) mit Clopidogrel (n = 5470), verabreicht in Kombination mit Acetylsalicylsäure und anderen Standardtherapien, u. a.
unfraktioniertes Heparin (78 %), Biviluridin (23 %), LMWH (14 %) oder Fondaparinux (2,7 %). In die Studie eingeschlossen wurden Patienten mit koronarer Atherosklerose, bei denen eine PCI aufgrund einer stabilen Angina pectoris (58 %), eines akuten Koronarsyndroms ohne ST-Streckenhebung (NSTE-ACS) (26 %) oder eines ST-Streckenhebungsmyokardinfarkts (STEMI) (16 %) erforderlich war.Cangrelor reduzierte den primären kombinierten Endpunkt der Gesamtsterblichkeit, MI, IDR und ST signifikant (relative Risikoreduktion 22 %; absolute Risikoreduktion 1,2 %) verglichen mit Clopidogrel nach 48 Stunden. Dieser Effekt blieb über 30 Tage erhalten.
Häufigste Nebenwirkungen waren leichte bis mäßig schwere Blutungen und Dyspnoe. Als schwere Nebenwirkungen traten schwere bis lebensbedrohliche Blutungen und Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Als Teil der Zulassung muss ein Pharmakovigilanzprogramm implementiert werden.

Der CHMP der EMA beurteilte die Nutzen-Risiko-Relation von Cangrelor positiv, im Gegensatz zur FDA, deren Berater im Februar 2014 eine Empfehlung zur Zulassung ablehnten

Quellen:

Fibrinogen/Thrombin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 23. März 2015 Raplixa-Pulver mit 79 mg humanes Fibrinogen und 726 I.E. humanem Thrombin pro 1 g zur Versiegelung als unterstützende Behandlung für Fälle, in denen operative Standardtechniken zur Blutstillung nicht ausreichen, zugelassen. Raplixa ist in Kombination mit einem zugelassenen Gelatineschwamm anzuwenden.
Es darf nur bei Erwachsenen ab einem Alter von 18 Jahren und nur von erfahrenen Chirurgen angewendet werden.
Die Fibrinbildung initiiert die letzte Phase der physiologischen Blutgerinnung. Die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin erfolgt durch die Aufspaltung von Fibrinogen in Fibrinmonomere und Fibrinopeptide. Die Fibronmonomere aggregieren und bilden einen Fibrinpfropf. Faktor XIIIa, dessen Aktivierung von Faktor XIII durch Thrombin induziert wird, bewirkt die Vernetzung von Fibrin. Calciumionen sind für die Umwandlung von Fibrinogen wie auch die Vernetzung von Fibrin erforderlich. Mit fortschreitender Wundheilung wird eine erhöhte fibrinolytische Aktivität durch Plasmin induziert, und der Abbau von Fibrin zu Abbauprodukten von Fibrin wird eingeleitet. Bei Patienten, die sich einer Operation der Wirbelsäule (n=146), der Gefäße (n=137), der Leber (n=158) und der Weichteilgewebe (n=125) unterzogen, konnte in klinischen Studien mit Raplixa eine Stillung der Blutung nachgewiesen werden.

Quelle:
Mitteilung der EU-Kommission
EPAR der EMA

Oritavancin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 23. März 2015 Oritavancin (Orbactiv, The Medicines Company) zur Infusion bei Patienten mit akuten bakteriell bedingten Haut- und Weichgewebeinfektionen zugelassen.
Oritavancin ist ein halbsynthetisches Glykopeptid-Antibiotikum, das vorwiegend gegen grampositive Erreger wirksam ist. Vorteilhaft ist, dass es nur einmal intravenös als Infusion über 3 h gegeben werden muss.
Oritavancin hat drei Wirkungsmechanismen:
(i) Hemmung des Transglycosylierungs-(Polymerisations-)Schrittes der Zellwandbiosynthese durch Bindung an das Stammpeptid der Peptidoglykan-Vorläufer;
(ii) Hemmung des Transpeptidierungs-(Vernetzungs-)Schrittes der Zellwandbiosynthese durch Bindung an die Peptid-überbrückenden Segmente der Zellwand und
(iii) Störung der Integrität der bakteriellen Membran, was zu Depolarisierung, Permeabilisierung und raschem Zelltod führt.
Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in zwei klinischen Studien (SOLO 1 und SOLO 2)
 mit 1987 Patienten untersucht, in denen es sich bei Patienten mit Haut- und Weichgewebeinfektionen als vergleichbar gut wirksam wie Vancomycin erwies.
Häufigste Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Abszessbildung an Armen und Beinen sowie Diarrhö.

Quelle:
Mitteilung der EU-Kommission
EPAR zu Oritavancin

Mittwoch, 25. März 2015

Ruxolitinib: EU-Kommission erweitert Zulassung

Die EU-Kommission hat die Zulassung von Ruxolitinib (Jakavi, Novartis) erweitert. Es kann nun bei Erwachsenen mit Polycythaemie vera eingesetzt werden können, die auf Hydroxyharnstoff nicht ansprechen oder diesen nicht vertragen.

Grundlage der Zulassungserweiterung waren die Ergebnisse der offenen Phase-III-Studie RESPONSE mit 222 Polycythaemia-vera-Patienten, die Ruxolitinib oder eine Standardtherapie erhielten. Die Patienten sprachen auf Hydroxyharnstoff nicht ausreichend an oder vertrugen ihn nicht.
Primärer Endpunkt war eine Kontrolle des Hämatokrits und eine mindestens 35 %ige Reduktion der Milzgröße. Dies konnte bei 21 % der Patienten mit Ruxolitinib und bei 1 % der Patienten mit Standardtherapie erreicht werden.

Quellen
Mitteilung der EU-Kommission
Vannucchi AM et al. N Engl J Med. 2015;372:426-435

Sonntag, 15. März 2015

Zoledronsäure: PRAC und CHMP empfehlen weitere Maßnahmen wegen Kieferosteonekrose

Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC)  der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat weitere Maßnahmen empfohlen, um das Risiko einer Kieferosteonekrose bei der Anwendung von Zoledronsäure (Aclasta) zu reduzieren.
So soll die Produktinformation entsprechend aktualisiert und eine Patientenkarte eingeführt werden, die den Patienten auf die Risiken der Kieferosteonekrose und entsprechende Präventionsmaßnahmen hinweist.
Die Empfehlung des PRAC wurden vom CHMP in der Sitzung vom März 2015 übernommen.


Quelle:
Mitteilung der EMA vom 13. März 2015
Mitteilung der EMA vom 26. März 2015

Codein: PRAC empfiehlt Einschränkungen für Kinder

Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC)  der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat Einschränkungen für den Einsatz Codein-haltiger Arzneimittel zur Behandlung von Husten und Erkältungskrankheiten bei Kindern wegen des Risikos schwerer Nebenwirkungen einschließlich Atemstörungen empfohlen.

Das PRAC empfiehlt, dass

  • Codein bei Kindern unter 12 Jahren kontraindiziert sein sollte
  • die Anwendung von Codein bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren mit Atemproblemen nicht empfohlen wird
  • alle flüssigen Zubereitungen sollten in kindersicheren Verpackungen angeboten werden, um eine versehentliche Einnahme zu vermeiden

Die Effekte von Codein beruhen auf seiner Metabolisierung zu Morphin. Bei Kindern unter 12 Jahren ist die Verstoffwechslung von Codein variabel und nicht vohersagbar, daher sind sie einem besonders hohen Risiko ausgesetzt. Kinder mit schon bestehenden Atemproblemen sind auf Codein-induzierte Atemstörungen empfindlicher.
Das PRAC weist zudem darauf hin, dass Husten und Erkältungskrankheiten in der Regel von selbst abheilen und die Wirksamkeit von Codein bei der Behandlung des kindlichen Hustens nur mit wenig Daten belegt ist.
Darüber hinaus empfiehlt das PRAC, das Codein nicht bei Personen aller Altersgruppen eingesetzt werden sollte, die Codein besonders rasch in Morphin verstoffwechseln (Ultra-schnelle Metabolisierer), sowie bei stillenden Müttern, weil Codein mit der Muttermilch vom Baby aufgenommen werden kann.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 13. März 2015

Mittwoch, 11. März 2015

Ketoconazol HRA - Rote-Hand-Brief wegen Hepatotoxizität

Ketoconazole HRA® zur oralen Behandlung des Cushing-Syndroms wird in Deutschland voraussichtlich ab dem 15. März 2015 auf dem Markt sein. Der Hersteller (HRA-Pharma) informiert vorab in einem Rote-Hand-Brief über das Risiko von Hepatotoxizität und Maßnahmen zur Minimierung des Risikos:


  • Die orale Behandlung mit Ketoconazol muss durch einen in der Behandlung des Cushing-Syndroms erfahrenen Arzt begonnen und überwacht werden.
  • Ketoconazol in oraler Form ist kontraindiziert bei Patienten mit akuten oder chronischen Lebererkrankungen oder wenn die Leberenzymwerte bei Behandlungsbeginn um mehr als das Zweifache über der Obergrenze des Normwerts liegen.
  • Die Einnahme von Ketoconazol ist bei klinischen Symptomen einer Hepatitis umgehend einzustellen.
  • Patienten müssen über die Risiken von Hepatotoxizität und mögliche Symptome (z. B. Anorexie, Übelkeit/Erbrechen, Gelbsucht, dunkler Urin) aufgeklärt werden. Bei entsprechenden Symptomen soll die Behandlung sofort abgebrochen, ein Arzt benachrichtigt und Leberfunktionstests durchgeführt werden.
  • Vor Beginn und während der Behandlung müssen regelmäßig die Leberwerte gemäß Fachinformation bestimmt werden.
  • Bei Anstieg der Leberenzymwerte auf weniger als das Dreifache der Obergrenze der Normwerte ist eine engmaschigere Beobachtung der Leberfunktion durchzuführen und die Tagesdosis um mindestens 200 mg zu verringern.
  • Bei Anstieg der Leberenzymwerte auf mindestens das Dreifache der Obergrenze der Normwerte ist die Behandlung umgehend abzubrechen.

Oral appliziertes Ketoconazol ist aufgrund seiner Eigenschaft als Hemmer der Cytochrom-P450-Enzyme in der Nebenniere ein starker Hemmer der Cortisolsynthese. Ferner hat Ketoconazol direkte Auswirkungen auf kortikotrope Tumorzellen bei Patienten mit Cushing-Syndrom. Es ist zugelassen zur Behandlung des endogenen Cushing-Syndroms bei Erwachsenen und Jugendlichen über zwölf Jahren. Aufgrund des Risikos von Hepatotoxizität wurde im Oktober 2013 die Marktzulassung für orales Ketoconazol als Antimykotikum suspendiert. Hepatotoxizität unter oraler Behandlung mit Ketoconazol wird gewöhnlich bei Behandlungsbeginn und während der ersten sechs Monate beobachtet.

Quelle:

Dienstag, 10. März 2015

Vareniclin: FDA warnt vor Alkoholunverträglichkeit und Krämpfen

Die Food and Drug Administration (FDA) warnt, dass Varenicilin (Chantix, Pfizer) die Reaktion auf Alkohol verändern kann. Zudem wurden seltene Fälle von Krämpfen bei Einnahme von Vareniclin berichtet.
Patienten, die Vareniclin einnehmen und bei denen es die Alkoholverträglichkeit verändert, sollten ihren Alkoholkonsum verringern. Beim Auftreten von Krämpfen sollten die Einnahme von Vareniclin gestoppt werden.
Die Fachinformationen werden entsprechend geändert.

Quelle
Mitteilung der FDA vom 9. März 2015

Dinutuximab von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Dinutuximab (Unituxin, United Therapeutics Corporation) beschleunigt als Orphan Drug in Kombination mit GM-CSF, IL-2 und 13-cis-Retinoinsäure für die Behandlung von Kindern mit Hochrisiko-Neuroblastom zugelassen, die ein mindestens partielles Ansprechen auf die vorhergehende First-Line Therapie aus verschiedenen Substanzen gezeigt haben.
Dinutuximab ist ein chimärer monoklonaler Antikörper, der an die Oberfläche von Neuroblastom-Zellen bindet. Er wird im Rahmen einer multimodalen Therapie einschließlich Operation, Chemotherapie und Bestrahlung eingesetzt.
Die Zulassung beruhte u.a. auf den Ergebnissen einer multizentrischen, offenen, randomisierten Studie mit 226 Patienten, in der der Antikörper im Vergleich zu alleiniger Retinoid-Therapie zu einem besseren Ereignis-freien Überleben und zu einem besseren Gesamtüberleben führte.

Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 10. März 2015

Montag, 9. März 2015

nab-Paclitaxel: EU-Kommission erweitert Zulassung

Die EU-Kommission hat das Einsatzgebiet von nab-Paclitaxel (Abraxane, Celgene) erweitert. Es kann nun in Kombination mit Carboplatin zur Erstlinientherapie des NSCLC bei Erwachsenen eingesetzt werden, für die eine potenziell kurative Operation und/oder Bestrahlung nicht in Frage kommt. Bislang ist nab-Paclitaxel für die Behandlung des metastasierten Pankreaskarzinoms und Mammakarzinoms zugelassen.
Die Zulassungserweiterung basiert auf den Ergebnissen einer multizentrischen, randomisierten, offenen Studie, an der 1052 chemotherapienaive Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium III b/IV teilnahmen. Verglichen wurden nab-Paclitaxel in Kombination mit Carboplatin mit lösungsmittelbasiertem Paclitaxel in Kombination mit Carboplatin als Erstlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt, die Gesamtansprechrate, lag mit 33 % bei Patienten der nab-Paclitaxel-plus-Carboplatin-Gruppe signifikant höher als bei den Patienten der Kontrollgruppe (25 %). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse, die unter der nab-Paclitaxel-plus-Carboplatin-Kombinationstherapie bei mindestens 20 % der Patienten mit NSCLC auftraten, waren Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie, periphere Neuropathie, Übelkeit und Fatigue.

Quelle:
Businesswire vom 6. März 2015

Samstag, 7. März 2015

Isavuconazol von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Isavuconazol (Cresemba, Astellas) für die Behandlung von Patienten mit invasiver Aspergillose und invasiver Mucormykose zugelassen.

Isavuconazol ist ein Antimykotikum aus der Gruppe der Azole. Es ist die aktive Wirksubstanz des Prodrugs Isavuconazoniumsulfat.
In der SECURE-Studie mit 516 Patienten erwies sich Isavuconazol im primären Endpunkt, der 42-Tage-Gesamtsterblichkeit, bei der Behandlung invasiver, durch Aspergillus-oder andere Fadenpilze hervorgerufener Infektionen als ebenbürtig (non-inferior) gegenüber der Vergleichssubstanz Voriconazol. In der mit Isavuconazol behandelten Patientengruppe betrug die 42-Tage-Gesamtsterblichkeit 18,6 % gegenüber 20,2 % in der Voriconazol-Gruppe.
Das Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil von Isavuconazol bei Patienten mit invasiver Mucormykose wurde anhand von Daten aus der VITAL-Studie gezeigt. Diese enthielt eine Subgruppe von 37 Patienten, die an invasiver Mucormykose erkrankt waren. Die Gesamtsterblichkeit in dieser mit Isavuconazol behandelten Gruppe betrug 38 %. Die Wirksamkeit von Isavuconazol zur Behandlung von invasiver Mucormykose wurde nicht in vergleichenden, kontrollierten klinischen Studien evaluiert.
Die in klinischen Studien bei mit Isavuconazol behandelten Patienten aufgetretenen häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Übelkeit (26 %), Erbrechen (25 %), Durchfall (22 %), Kopfschmerzen (17 %), erhöhte Leberenzymwerte (17 %), Kaliummangel (14 %), Verstopfung (13 %), Atemnot (12 %), Husten (12 %), periphere Ödeme (11 %) und Rückenschmerzen (10 %).

Quelle:
Mitteilung der FDA vom 6. März 2015

Nivolumab: FDA erweitert Einsatzgebiet auf Lungenkarzinom

Die Food and Drug Administration (FDA) hat die Zulassung von Nivolumab (Opdivo, BMS) erweitert. Es kann nun auch zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem nichtkleinzelligen Plattenepithelkarzinom der Lunge nach Progression eine Platin-basierten Chemotherapie eingesetzt werden.
Nivolumab ist ein monoklonaler Antikörper, der das PD1-Protein hemmt. PD1 (Programmed Death) ist ein Rezeptor, der auf aktivierten T-Zellen exprimiert wird. Er wird auch als „Key immunocheckpoint“ bezeichnet, weil ihm eine Schlüsselstellung bei Immunreaktionen zukommt. Der PD1-Rezeptor wird durch die PD1-Liganden PD-L1 und PD-L2 aktiviert, die von Tumor- und von Stromazellen gebildet werden. Binden die Liganden an den Rezeptor, wird im Sinne einer Immunsuppression die antitumorale Immunantwort verringert. Bei Blockade des PD1-Rezeptors wird die T-Zell-Aktivität im Bereich des Tumors verstärkt und damit die Immunreaktion gegen die Tumorzellen aktiviert.
Die Wirksamkeit von Nivolumab wurde in einer randomisierten Studie mit 272 Patienten untersucht. 135 wurden mit Nivolumab, 137 mit Docetaxel behandelt. Die Patienten der Nivolumab-Gruppe lebten 3,2 Monate länger als die Patienten der Docetaxel-Gruppe.
Häufigste Nebenwirkungen von Nivolumab waren Fatigue, Kurzatmigkeit, muskuloskeletale Schmerzen, verminderter Appetit, Husten, Übelkeit und Verstopfung.

Nivolumab ist bislang von der FDA für die Behandlung des nicht resezierbaren oder metastasierten Melanoms, die auf andere Substanzen nicht mehr anspricht, zugelassen.

Quelle:
Mitteilung der FDA vom 4. März 2015

Ceftazidim-Avibactam von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Ende Februar 2015 das Dritt-Generations-Cephalosporin in Kombination mit dem neuen Beta-Lactamase-Inhibitor Avibactam als Avycaz (Actavis) für die Behandlung von Erwachsenen mit komplizierten intraabdominalen (in Kombination mit Metronidazo)l und Harnwegs-Infektionen zugelassen.

Ceftazidim ist ein Cephalosporin der dritten Generation, das seit 1985 zugelassen ist. Avibactam ist ein neuer Beta-Lactamase-Hemmer, der den Abbau des Cephalosporins durch bakterielle Beta-Lactamasen verhindern kann.
Die Zulassung basiert u.a. auf den Ergebnissen von zwei Phase-2-Studien. Häufigste unerwünsche Wirkungen waren Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung und Angst.

Quelle:
Mitteilung der FDA vom 25. Februar 2015

Sonntag, 1. März 2015

Indikationserweiterung für sechs Substanzen vom CHMP empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Februar 2015 empfohlen, die Indikationen von Febuxostat, Bevacizumab, Adalimumab, Eculizumab, Efavirenz und Panitumumab zu erweitern.

Febuxostat (Adenuric) soll künftig in einer Dosierung von 120 mg für die Prävention und Behandlung der Hyperurikämie bei Erwachsenen eingesetzt werden können, die sich einer Chemotherapie wegen einer hämatologischen Erkrankung unterziehen müssen und ein intermediäres bis hohes Risiko eines Tumor-Lyse-Syndroms haben (Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015)

Bevacizumab (Avastin, Roche) soll künftig in Kombination mit Paclitaxel und Cisplatin oder alternativ  Paclitaxel und Topotecan bei Patienten, die keine platinhaltige Therapie erhalten sollen, zur Behandlung von Frauen mit persistierendem, rezidiviertem oder metastasiertem Zervixkarzinom eingesetzt werden können. (Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015).

Adalimumab (Humira, Abbvie) soll künftig zur Behandlung von Kindern und Heranwachsenden ab einem Alter von 4 Jahren mit schwerer Plaque-Psoriasis eingesetzt werden können, wenn diese auf eine topische oder Phototherapie nicht ansprechen oder diese nicht vertragen. (Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015)

Eculizumab (Soliris, Alexion): die Indikation zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobuinurie wurde geändert: Ein klinischer Nutzen wurde mit Patienten mit Hämolyse gezeigt, die mit klinischen Symptomen einherging, die auf eine hohe Krankheitsaktivität hinweisen unabhängig von der Transfusionshistorie (Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015)

Efavirenz (Sustiva, BMS) soll künftig als Teil einer Kombinationsbehandlung bei HIV-Infektion auch bei Kindern aber einem Alter von 3 Monaten oder mit einem Körpergewicht von mindesten 3,5 kg eingesetzt werden können (Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015).

Panitumumab (Vectibix, Amgen) soll künftig in der Erstlinientherapie des metastasierten Kolorektalkrazinoms vom RAS-Wildtyp nicht nur in Kombination mit FOLFOX, sondern auch in Kombination mit FOLFIRI eingesetzt werden können (Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015).

Ceritinib von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Februar 2015 empfohlen, Ceritinib (Zykadia, Novartis) für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem  Lungenkarzinom, die mit Crizotinib vorbehandelt waren, bedingt  zuzulassen.
Ceritinib hemmt die anaplastische Lymphom-Kinase (ALK), die für die Entwicklung einiger Krebszellen wichtig ist. Der ALK-Hemmer wurde bedingt für Paienten mit metastasiertem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zugelassen, bei denen eine Behandlung mit Crizotinib, dem ersten zugelassenen ALK-Inhibitor, erfolglos oder nicht verträglich war. Die Patienten müssen positiv auf die Expression von ALK getestet worden sein, dies sind 2 bis 7 % der Patienten mit einem NSCLC.
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ceritinib wurden in einer klinischen Studien mit 163 Patienten mit ALK-positivem NSCLC untersucht. Alle Patienten wurden mit dem ALK-Inhibitor behandelt, bei etwa der Hälfte verkleinerte sich derTumor, wobei der Effekt im Mittel sieben Monate anhielt.
Als Nebenwirkungen traten gastrointestinale Störungen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen auf. Zudem kam es zum Anstieg von Leberwerten, Pankreasenzymaktivitäten und erhöhten Glucosespiegeln. Weitere Nebenwirkungen waren QT-Intervallverlängerung, Bradykardie, interstitielle Lungenerkrankung/Pneumonitis und Hyperglykämie.


Tolvaptan - CHMP empfiehlt neue Indikation

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Februar 2015 empfohlen, Tolvaptan (Jinarc, Otsuka) als Orphan Drug in einer weiteren Indikation zuzulassen. Es soll künftig auch für die Behandlung von Patienten mit autosomal dominanter polyzystischer Nierenerkrankung (ADPKD) eingesetzt werden können, um die Entwicklung der Nierenzysten und der Niereninsuffizienz zu verlangsamen.
Tolvaptan ist als Samsca bisher zur Behandlung von Erwachsenen mit Hyponatriämie als sekundäre Folge des Syndroms der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) zugelassen. Die Dosierung in dieser Indikation beträgt 15 bis maximal 60 mg/Tag.
Jinarc wird als Tablette mit 15, 30, 45, 60 und 90 mg zur Verfügung stehen.
Tolvaptan blockiert selektiv den Vasopressin-2-(V2-)Rezeptor im distalen Sammelrohr und hebt
somit die physiologische Wirkung von Vasopressin (antidiuretisches Hormon, ADH) auf. Die Aktivierung des V2-Rezeptors durch Vasopressin führt über cyclisches Adenosinmonophosphat (cAMP) zur vermehrten Translation von Aquaporinen, welche die Tubuluszellen wasserdurchlässig machen. Tolvaptan verhindert diesen Prozess, und somit bleiben die Tubuluszellen für Wasser undurchlässig, und die Rückresorption von Wasser aus dem Primärharn ins Blut wird verhindert.
Es kommt entsprechend zu einer starken Polyurie, insbesondere bei normaler Nierenfunktion. Im Gegensatz zu einem konventionellen Diuretikum verursacht Tolvaptan keinen Elekrolytverlust
Bei der ADPKD soll die Zystenbildung vor allem durch eine Reduktion der cAMP-Spiegel verlangsamt werden.
Als Teil der Zulassung muss ein Pharmakovigilanzprogramm implementiert werden.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 26. Februar 2015



Safinamid von der EU-Kommission als Add-on-Therapie bei Parkinson zugelassen

Die EU-Kommission hat am 26. Februar 2015 Safinamid (Xadago, Zambon) für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit idiopathischer Parkinson-Krankheit mit Fluktuationen im mittleren oder späten Stadium als Add-on-Therapie zu Levodopa oder in Kombination mit anderen Parkinsonmitteln zugelassen,
Safinamid ist ein hochselektiver und reversibler Hemmer der Monoaminooxidase B (MAO B), der zu einem Anstieg der extrazellulären Dopamin-Konzentration im Striatum führt. Es hemmt darüber hinaus spannungsabhängige Natriumkanäle und moduliert die stimulierte Freisetzung von Glutamat.
Vorteil ist die Verbesserung der On-Zeit bei Patienten mit motorischen Fluktuationen unter alleiniger oder kombinierter Levodopa-Therapie.
Häufigste Nebenwirkungen sind Dyskinesie, Somnolenz, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Übelkeit und orthostatische Hypotonie.
Als Teil der Zulassung muss ein  Pharmakovigilanzprogramm implementiert werden.

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Dalbavancin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 23. Februar 2015 Dalbavancin (Xydalba, Durata Therapeutics) zur Behandlung von Patienten mit akuten bakteriellen Haut- und Weichgewebeinfektionen zugelassen.
Das lipopile Glykopeptid (Lipoglykopeptid) Dalbavancin ist ein semisynthetischer Abkömmling von Teicoplanin, der parenteral verabreicht werden muss. Dalbavancin wirkt gegen eine Vielzahl grampositiver Erreger inklusive MRSA und VRSA. Gegen gramnegative Bakterien ist Dalbavancin nahezu inaktiv. Es wird zu 93 % an Plasmaproteine gebunden, was zu seiner extrem langen Halbwertszeit von 150 bis 250 Stunden beiträgt.
Die Zulassung für Dalbavancin war schon einmal von Pfizer beantragt worden, der Zulassungsantrag wurde am im Jahr 2008 zurück gezogen. Inzwischen wurden weitere Studie mit dem Antibiotikum durchgeführt. Bei Patienten mit Haut- und Weichgewebeinfektionen erwies es sich als vergleichbar gut wirksam wie Vancomycin.
Häufigste unerwünschte Wirkungen waren Übelkeit, Kopfschmerzen und Durchfall. Unter Dalbavancin kam es zudem häufiger zu einem Anstieg der Leberenzymparameter als in der Vergleichsgruppe. Als Teil der Zulassung muss ein Pharmakovigilanzprogramm implementiert werden.
Dalbavancin wurde im Mai 2014 von der FDA zugelassen

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