Montag, 27. März 2023

Cipaglucosidase alfa von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 20. März 2023 Cipaglucosidase alfa (Pombiliti, Amicus Therapeutics) zur langfristigen Enzymersatztherapie in Kombination mit dem Enzymstabilisator Miglustat zur Behandlung von Erwachsenen mit Morbus Pompe (Mangel an saurer α-Glucosidase [GAA]) der späten Verlaufsform (late-onset Pompe disease, LOPD). zugelassen.

Cipaglucosidase alfa ist eine humane saure α-Glucosidase mit bis-phosphorylierten N-Glykanen (bis-M6P), die in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters mits rekombinanter DNA-Technologie  hergestellt wird.

Morbus Pompe wird durch einen Mangel an saurer alpha-Glucosidase (GAA) verursacht, die Glykogen im Lysosom zu Glukose abbaut. Cipaglucosidase alfa soll das fehlende oder beeinträchtigte körpereigene Enzym ersetzen.

Cipaglucosidase alfa wird durch Miglustat stabilisiert, wodurch der Verlust an Enzymaktivität im Blut während der Infusion dieses hydrolytischen glykogenspezifischen Enzyms minimiert wird, das mit bis-M6P-N-Glykanen für eine hochaffine kationenunabhängige Mannose-6-PhosphatRezeptorbindung (CI-MPR) angereichert ist. Nach der Bindung wird es in das Lysosom internalisiert, wo es proteolytische gespalten und einem N-Glykan-Trimming unterzogen wird. Beide Vorgänge sind erforderlich, um die reifste und aktivste Form des GAA-Enzyms zu erhalten.

Cipaglucosidase alfa übt dann enzymatische Aktivität bei der Spaltung von Glykogen aus, reduziert intramuskuläres Glykogen und vermindert Gewebeschäden.

Die empfohlene Dosis Cipaglucosidase alfa beträgt 20 mg/kg Körpergewicht jede zweite Woche. Die Infusion beginnt 1 Stunde nach der Einnahme der Miglustat-Kapseln. Kommt es bei der Infusion zu einer Verzögerung, darf der Beginn der Infusion nicht mehr als 3 Stunden nach der Einnahme von Miglustat liegen.

Quelle

EPAR der EMA