Mittwoch, 21. August 2019

Upadacitinib von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 16. August 2019 Upadacitinib (Rinvoq, Abbvie) für die orale Behandlung von Erwachsenen mit moderater bis schwerer rheumatoider Arthritis zugelassen, bei denen Methotrexat nicht ausreichend wirkt oder die Methotrexat nicht vertragen.

Upadacitinib ist ein einmal täglich einnehmbarer JAK-Inhibitor, wobei JAK1 stärker gehemmt wird als JAK2, JAK3 und TYK2.

Quelle:
Prescribing information Rinvoq

Dienstag, 20. August 2019

Fedratinib von der FDA zugelassen

Die FDA hat am 16. August 2019 Fedratinib (Inrebic, Celgene) als Orphan Drug und beschleunigt für die orale Behandlung von primärer oder sekundärer Myelofibrose mit mittlerem oder hohem Risiko zugelassen.

Fedratinib ist ein selektiver, oraler Kinaseinhibitor, der mutationsaktivierte Janus-assoziierte-Kinasen-2 (JAK2) und FMS-ähnliche Tyrosinkinasen 3 (FLT3) hemmt.
Damit gibt es nach Ruxolitinib (Jakavi) eine weitere Therapieoption bei dieser Erkrankung.

Quelle
Pressemitteilung der FDA vom 16. August 2019

Lefamulin von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 19. August 2019 Lefamulin (Xenleta, Nabriva Ther.) zur oralen oder intravenösen Behandlung von Erwachsenen mit ambulant erworbener Pneumonie zugelassen.

Lefamulin ist ein Pleuromutilin-Antibiotikum. Pleuromutiline wurden zwar schon in den 1950er Jahren entwickelt, Lefamulin ist jedoch das erste, das zur systemischen Anwendung zugelassen ist. Es hemmt die Proteinsynthese, in dem es an das Peptidyltransferase-Zentrum der 50S-Ribosomen bindet und so die Bindung von Transfer-RNA für den Peptidtransfer verhindert.
Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in zwei Phase-III-Studien mit über 1.200 Patienten im Vergleich zu Moxifloxacin ohne oder mit Linezolid nachgewiesen. Mit Lefamulin konnte eine ähnliche klinische Heilungrate wie mit den Vergleichssubstanzen erreicht werden.
Häufigste unerwünschte Wirkungen waren Durchfall, Übelkeit, Reaktionen an der Infusionsstelle, erhöhte Leberenzyme und Erbrechen. Das QT-Intervall im EKG kann verlängert werden.

Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 19. August 2019

Freitag, 16. August 2019

Entrectinib von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 15. August 2019 Entrectinib (Rozlytrek, Genentech/Roche) für die orale Behandlung von Patienten ab 12 Jahren mit soliden Tumoren mit NTRK-Fusionen beschleunigt zugelassen. Das ist damit nach Pembrolizumab und Larotrectinib die dritte Substanz, die eine Biomarker-spezifische Zulassung für verschiedene Tumorarten erhält.
Außerdem wurde Entrectinib für die Behandlung von Erwachsenen mit ROS1-positivem NSCLC zugelassen.

Entrectinib ist ein selektiver Tyrosinkinase-Inhibitor, der die Kinase-Aktivität von TRK A/B/C- und ROS1-Proteinen hemmen kann.

Quelle
Pressemitteilung der FDA vom 15. August 2019

Pretomanid von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 14. August 2019 Pretomanid Tabletten in Kombination mit Bedaquilin und Linezolid für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit extrem resistenter Tb (XDR-Tb) oder für Patienten mit multiresistenter Tb (MDR-Tb) zugelassen, die eine andere Therapie nicht vertragen oder nicht darauf ansprechen. Eine MDR-Tb liegt dann vor, wenn die Erreger resistent gegen die Standard-Tuberkulosemittel Isoniazid und Rifampicin sind, eine XDR-Tb, wenn sie zusätzlich resistent gegen mindestens zwei Zweitlinien-Medikamente sind.
Die Zulassung wurde der der Non-Profit-Organisation TB Alliance erteilt.

Pretomanid ist ein Nitroimidazol-Derivat.

Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 14. August 2019

Montag, 5. August 2019

Darolutamid von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 30. Juli 2019 Darolutamid (Nubeqa, Bayer) zur oralen Behandlung von Patienten mit nicht metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom zugelassen.

Darolutamid ist wie Enzalutamid oder Apalutamid ein Androgenrezeptor-Antagonist. Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in der Phase-III-Studie ARAMIS (Androgen Receptor inhibiting Agent for MetastatIc-free Survival) an mehr als 1500 Patienten mit nicht metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (nmCRPC) nachgewiesen.

Quelle:
Mitteilung der FDA vom 31. Juli 2019

Samstag, 3. August 2019

Pexidartinib von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 2. August 2019 Pexidartinib (Turalio, Daiichi Sankyo) als Breakthrough Therapy und Orphan Drug für die orale Behandlung von Patienten mit symptomatischem tenosynovialem Riesenzelltumor (TGCT) zugelassen, der mit starker Morbidität und Funktionseinschränkungen einhergeht und operativ nicht behandelt werden kann.


Der Tyrosinkinase-Inhibitor Pexidartinib hemmt den Kolonie-stimulierenden Faktor 1 Rezeptor (CSF1R) und wirkt antineoplastisch, immunmodulierend und als Makrophagen-Checkpoint-Inhibitor.
Pexidartinib bindet an CSF1R auf Monozyten, Makrophagen und Osteoklasten und hemmt die Bindung der CSF1R-Liganden CSF-1 und IL-34 an den Rezeptor. Hierdurch wird dessen Aktivierung über das Rezeptor vermittelte Signaling in die Zelle gehemmt.

Quelle
Pressemitteilung der FDA vom 2. August 2019

Donnerstag, 1. August 2019

Glucacon zur nasalen Applikation von der FDA zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat am 24. Juli 2019 Glucagon als Pulver zur nasalen Applikation  (Baqsimi, Eli Lilly) zur Behandlung von hypoglykämischen Episoden zugelassen.

Das Pulver wird in einem Einmaldispenser angeboten. Wirksamkeit und Verträglichkeit zur Behandlung der schweren Hypoglykämie wurden in zwei Stdien mit 83 und 70 erwachsenen Diabetikern sowie 48 Kindern ab 4 Jahren im Vergleich zu einer Einmalgabe von parenteral verabreichtem Glucacon untersucht. Nasal appliziertes Glucagon erhöhte die Blutzuckerspiegel vergleichbar gut wie parenteral appliziertes Glucagon.

Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 24. Juli 2019

Trientindihydrochlorid von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 25. Juli 2019 Trientindihydrochlorid (Cufence, Univar BV) für die orale Behandlung der Wilson-Krankheit bei Jugendlichen, Erwachsenen und Kindern ab einem Alter von 5 Jahren zugelassen, die D-Penicillamin nicht vertragen.

Trientindihydrochlorid entzieht dem Körper Kupfer, in dem es einen einen stabilen Kupfer-Chelat-Komplex bildet, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Trientin ist ein Chelatbildner mit einer polyaminartigen Struktur. Kupfer wird durch Bildung eines stabilen Komplexes cheliert, wobei sich die vier konstituierenden Stickstoffe in einem planaren Ring befinden. Somit ist die pharmakodynamische Wirkung von Trientin abhängig von der chemischen Eigenschaft des chelatbildenden Kupfers und nicht von seiner Wechselwirkung mit Rezeptoren, Enzymsystemen oder anderen biologischen Systemen, die je nach Spezies variieren. Trientin kann auch Kupfer im Magen-Darm-Trakt binden und somit die Kupferresorption hemmen.

Bereits im September 2017 hatte die EMA Trientintetrahydrochlorid (Cuprior, gmp-orphan) für die gleiche Indikation zugelassen

EPAR der EMA

Arginin/Lysin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 25. Juli 2019 Arginin/Lysin (LysaKare, Advanced Accelerator Applications) zur Verminderung der Strahlenbelastung im Rahmen einer Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) mit Lutetium(177Lu)-Oxodotreotid bei Erwachsenen zugelassen.
Die Infusionslösung enthält die Aminosäuren L-Arginin-HCl und L-Lysin-HCl.
Arginin und Lysin unterliegen der glomerulären Filtration und interferieren kompetitiv mit der Resorption von Lutetium (177Lu)-Oxodotreotid in der Niere und verringern damit die in den Nieren abgegebene Strahlendosis.

Quelle
EPAR der EMA