Samstag, 25. Januar 2025

Lazertinib von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 20. Januar 2025 Lazertinib (Lazcluze,  Janssen-Cilag) in Kombination mit Amivantamab zur Erstlinienbehandlung erwachsener Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC mit EGFR- Exon-19-Deletionen oder Exon-21-L858R-Substitutionsmutationen zugelassen.


Lazertinib ist ein irreversibler EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI). Es hemmt selektiv sowohl primäre  aktivierende EGFR-Mutationen (Exon-19-Deletionen und Exon-21-L858RSubstitutionsmutationen) als  auch die EGFR-T790M-Resistenzmutation, während es weniger Aktivität gegen Wildtyp-EGFR hat.

Wirksamkeit und Sicherheit von Lazertinib in Kombination mit Amivantamab wurden in der randomisierten, offenen, multizentrische Phase-III-Studie MARIPOSA im Vergleich zu Osimertinib in der Erstlinienbehandlung von Patienten mit EGFR-mutiertem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem  NSCLC untersucht, die nicht für eine kurative Therapie geeignet waren. 

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Mittwoch, 22. Januar 2025

Vilobelimab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 13. Januar 2015 Vilobelimab (Gohibic, Inflax) zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit SARS-CoV2-induziertem akutem Atemnotsyndrom (ARDS) zugelassen, die systemische  Kortikosteroide im Rahmen des Behandlungsstandards und eine invasive mechanische Beatmung (IMV) (mit oder ohne extrakorporale Membranoxygenation (ECMO)) erhalten.

Vilobelimab ist ein monoklonaler IgG4-Antikörper humanen/murinen Ursprungs, der spezifisch das lösliche menschliche Komplementfragment C5a hemmt. 

Die Verringerung der C5a-Plasmakonzentrationen als Reaktion auf die Behandlung mit Vilobelimab wurde in der Phase-III-Studie PANAMO analysiert. Im Allgemeinen waren die C5a-Ausgangsspiegel bei diesen Patienten im Vergleich zu den Mittelwerten bei gesunden Probanden erhöht, und die Behandlung mit Vilobelimab reduzierte die mittleren C5a-Ausgangsspiegel.

Die Wirksamkeit von Vilobelimab wurde in der doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten, multinationalen, multizentrischen Phase-III-Studie PANAMO untersucht, in der Vilobelimab zur Behandlung von COVID-19 bei erwachsenen (≥ 18 Jahre) Patienten beurteilt wurde, die eine invasive mechanische Beatmung (mit oder ohne extrakorporale Membranoxygenation (ECMO)) benötigten.

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Info der EMA 

Repotrectinib von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 13. Januar 2025 Repotrectinib (Augtyro, BMS) zur oralen Monotherapie erwachsener Patienten mit ROS1 -positivem fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) zugelassen. 
Repotrectinib  ist als Monotherapie zur Behandlung von fortgeschrittenen soliden Tumoren mit NTRK-Genfusion bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab 12 Jahren indiziert,
- die zuvor einen NTRK-Inhibitor erhalten haben oder
- die bisher keinen NTRK-Inhibitor erhalten haben und bei denen Therapieoptionen, die nicht auf
NTRK abzielen, einen begrenzten klinischen Nutzen bieten oder ausgeschöpft sind.

Repotrectinib ist ein Inhibitor der proto-onkogenen Tyrosin-Proteinkinase ROS1, der
Tropomyosin-Rezeptortyrosinkinasen (TRK) TRKA, TRKB, TRKC und der anaplastischen
Lymphomkinase (ALK).
Die Wirksamkeit von Repotrectinib wurde in einer klinischen multizentrischen, einarmigen, offenen
Multikohortenstudie der Phase I/II (TRIDENT-1) bei erwachsenen Patienten mit soliden Tumoren mit
ROS1- oder NTRK1-3-Translokationen untersucht.

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Freitag, 20. Dezember 2024

Concizumab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 13. Dezember 2024 Concizumab (Alhemo, Novo Nordisk) zur Routineprophylaxe von Blutungen bei Patienten mit:
- Hämophilie A (angeborener Faktor-VIII-Mangel) mit FVIII-Hemmkörpern ab einem Alter von 12 Jahren
- Hämophilie B (angeborener Faktor-IX-Mangel) mit FIX-Hemmkörpern ab einem Alter von 12 Jahren
zugelassen.

Concizumab ist ein Antikörper gegen TFPI (Tissue Factor Pathway Inhibitor). TFPI ist ein Inhibitor von Faktor Xa (FXa). Die Bindung von Concizumab an TFPI verhindert die Hemmung von FXa durch TFPI. Die erhöhte FXa-Aktivität verlängert die Aktivierungsphase der Gerinnungskaskade und ermöglicht eine ausreichende Thrombinbildung für eine wirksame Hämostase. Concizumab wirkt unabhängig von FVIII und FIX.

Quelle:

Donnerstag, 28. November 2024

Marstacimab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 18. November 2024 Marstacimab (Hympavzi, Pfizer) für die Routineprophylaxe von Blutungsepisoden bei Patienten ab einem Alter von 12 Jahren mit einem Körpergewicht von mindestens 35 kg zugelassen mit:

• schwerer Hämophilie A (angeborener Faktor-VIII-Mangel, FVIII < 1 %) ohne Faktor-VIII-Inhibitoren

• schwerer Hämophilie B (angeborener Faktor-IX-Mangel, FIX < 1 %) ohne Faktor-IX-Inhibitoren.

Marstacimab ist ein humaner monoklonaler Antikörper der Immunglobulin-Klasse G1 (IgG1), der mit rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) produziert wird. Der Antikörper richtet sich gegen die Kunitz-Domäne 2 (K2) von Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI), dem primären Inhibitor der extrinsischen Gerinnungskaskade. TFPI bindet zu Beginn an Faktor Xa und hemmt dessen aktives Zentrum über seine zweite Kunitz-Inhibitordomäne (K2). Die Wirkung von Marstacimab zur Neutralisierung der inhibitorischen Aktivität von TFPI kann dazu dienen, den extrinsischen Weg zu verstärken und Defizite im intrinsischen Gerinnungsweg zu umgehen, indem die Verfügbarkeit von freiem Faktor Xa erhöht wird, um die Thrombinbildung zu steigern und die Hämostase zu verstärken. 

Quelle:

Info der EMA

Mirvetuximab Soravtansin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 14. November 2024 Mirvetuximab Soravtansin (Elahere, Abbvie) als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patientinnen mit Folatrezeptor-Alpha (FRα)-positivem, platinresistentem, hochgradigem serösem Epithelkrebs der Eierstöcke, des Eileiters oder primärem Peritonealkrebs zugelassen, die zuvor ein bis drei systemische Therapien erhalten haben.

Mirvetuximab Soravtansin ist ein gegen FRα gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC). Es besteht aus einem monoklonalen Anti-FRα-Antikörper des IgG1-Subtyps, der mit rekombinanter DNA-Technologie in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters hergestellt und über einen spaltbaren Linker (Butansäure, 4-(2-Pyridinyldithio)-2-sulfo-1-(2,5-dioxo1-pyrrolidinyl)-Ester) an ein Maytansinoid DM4, einen Antitubulinwirkstoff, gebunden ist. Mirvetuximab Soravtansin enthält durchschnittlich 3,4 DM4 Payload-Moleküle, die an den Anti-FRαAntikörper gebunden sind.

Wirksamkeit und Sicherheit von Mirvetuximab Soravtansin wurden in der Studie IMGN853-0416 untersucht. In die multizentrische, offene, wirkstoffkontrollierten, randomisierte Phase-III-Studie mit zwei Behandlungsarmen waren Patientinnen mit platinresistentem fortgeschrittenem high-grade serösem epithelialem Ovarial-, primärem Peritoneal- oder Tubenkarzinom aufgenommen wurden.

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Info der EMA


Donnerstag, 3. Oktober 2024

Toripalimab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Toripalimab (Loqtorzi, TMC Pharma) in Kombination mit Cisplatin und Gemcitabin zugelassen für die

  • Erstlinienbehandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem, für eine Operation oder Strahlentherapie nicht infrage kommendem, oder metastasiertem Nasopharynxkarzinom
  • Erstlinienbehandlung erwachsener Patienten mit inoperablem fortgeschrittenem, rezidivierendem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus.

Toripalimab ist ein humanisierter monoklonaler IgG4-Antikörper, der an den PD-1-Rezeptor bindet und dessen Wechselwirkung mit PD-L1 und PD-L2 blockiert. Dadurch wird die über den PD-1-Signalweg vermittelte Hemmung der Immunantwort, einschließlich der Antitumor-Immunantwort, aufgehoben. Die Bindung der PD-1-Liganden PD-L1 und PD-L2 an den PD-1-Rezeptor auf T-Zellen hemmt die Proliferation, die Zytokinproduktion und die zytotoxische Aktivität der T-Zelle.

Die Wirksamkeit von Toripalimab in Kombination mit Cisplatin und Gemcitabin beim Nasopharynkarzinom wurde in der Studie JUPITER-02 untersucht, einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit 289 Patienten mit metastasiertem oder rezidivierendem, lokal fortgeschrittenem Nasopharynxkarzinom (NPC), bei dem eine kurative Therapie nicht infrage kam und die zuvor keine systemische Chemotherapie wegen rezidivierender oder metastasierender Erkrankung erhalten hatten. 

Die Wirksamkeit von Toripalimab in Kombination mit Paclitaxel and Cisplatin bei Ösophaugskarzionm wurde in der Studie JUPITER-06 untersucht, einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie in einer einzelnen Region mit 514 Patienten mit metastasiertem oder rezidivierendem, lokal fortgeschrittenem ösophagealem Plattenepithelkarzinom (OSCC), die zuvor keine systemische Chemotherapie wegen rezidivierender oder metastasierender Erkrankung erhalten hatten. 

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Info der EMA

Elafibranor von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Elafibranor (Iqirvo, Ipsen) als Orphan Drug für die  orale Behandlung der primär biliären Cholangitis (PBC) in Kombination mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) bei Erwachsenen, die nicht ausreichend auf UDCA ansprechen, oder als Monotherapie bei Patienten, die UDCA nicht vertragen, zugelassen.

Elafibranor und sein aktiver Hauptmetabolit GFT1007 sind duale Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptor(PPAR) α/δ-Agonisten. PPAR α/δ gelten als wichtige Regulatoren der Gallensäure-Homöostase, bei Entzündungen und Fibrose.<br /> 

Die Aktivierung von PPARα und PPARδ verringert die Gallentoxizität und verbessert die Cholestase durch Modulation der Gallensäuresynthese, der Entgiftung und der Transporter. Die Aktivierung von PPARα und PPARδ hat auch entzündungshemmende Eigenschaften durch Beeinflussung verschiedener Signalwege.

Die Wirksamkeit von Elafibranor wurde in der Studie GFT505B-319-1 (ELATIVE) untersucht, einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studie an 161 Erwachsenen mit PBC mit unzureichendem Ansprechen oder Unverträglichkeit gegenüber UDCA. Die Behandlung mit  Elafibranor bereits nach vier Wochen zu einem deutlichen Rückgang der alkalischen Phosphatase (AP) gegenüber dem Ausgangswert, der bis Woche 52 anhielt.

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Info der EMA


Delgocitinb von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Delgocitinib (Anzupgo, Leo Pharma) als Creme zur  Behandlung von mittelschwerem bis schwerem chronischem Handekzem (CHE) bei Erwachsenen zugelassen, bei denen topische Kortikosteroide nicht ausreichen oder nicht geeignet sind.


Delgocitinib ist ein Pan-Janus-Kinase (JAK)-Inhibitor, der konzentrationsabhängig auf die Aktivität von JAK1, JAK2, JAK3 und Tyrosinkinase 2 (TYK2) wirkt. 

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Delgocitinib-Creme wurden in zwei randomisierten, doppelblinden, Vehikel-kontrollierten Studien mit ähnlichem Design (DELTA 1 und DELTA 2) untersucht.

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Zolbetuximab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Zolbetuximab (Vyloy, Astellas) in Kombination mit Fluoropyrimidin- und Platin-haltiger Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem HER2-negativem Adenokarzinom des  Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (gastro-oesophageal junction, GEJ) zugelassen, deren Tumoren Claudin (CLDN) 18.2 positiv sind.

Zolbetuximab ist ein chimärer (Maus/Mensch IgG1) monoklonaler Antikörper, der gegen das Tight-Junction-Molekül CLDN18.2 gerichtet ist. Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Zolbetuximab selektiv an mit CLDN18.2 transfizierte Zelllinien oder solche Zelllinien bindet, die endogen CLDN18.2 exprimieren. Zolbetuximab führt zum Abbau von CLDN18.2-positiven Zellen durch antikörperabhängige zellvermittelte Toxizität und komplementabhängige Zytotoxizität. 

Sicherheit und Wirksamkeit von Zolbetuximab in Kombination mit Chemotherapie wurden in zwei doppelblinden, randomisierten, multizentrischen Phase-3-Studien beurteilt, an denen insgesamt 1 072 Patienten teilnahmen mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem Adenokarzinom des Magens oder GEJ, die CLDN18.2-positiv, HER2-negativ waren, 

Quelle

Info der EMA