Dienstag, 18. Oktober 2022

Melphalanflufenamid von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 17. August 2022 Mephalanflufenamid (Pepaxti, Oncopeptides) in Kombination mit Dexamethason zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit multiplem Myelom zugelassen, die zuvor mindestens drei Therapielinien erhalten haben, deren Erkrankung gegenüber mindestens einem Proteasom-Inhibitor, einem immunmodulatorischen Mittel und einem monoklonalen CD38-Antikörper refraktär ist und die ein Fortschreiten der Erkrankung während oder nach der letzten Therapie gezeigt haben. Bei Patienten mit vorangegangener autologer Stammzelltransplantation sollte die Zeit bis zur Progression nach der Transplantation mindestens 3 Jahre betragen 

Melphalanflufenamid ist ein peptidkonjugiertes Alkylans. Es besteht aus einem Dipeptid und einem alkylierenden Teil aus der Gruppe der Stickstoflostderivate. Melphalan wird schon lange bei verschiedenen Indikationen in der Onkologie eingesetzt. Das peptidkonjugierte Alkylans wird in Zellen aufgenommen. Weil Aminopeptidasen in den Zellen des multiplen Myeloms überexprimiert werden, wird die Peptid-Wirkstoff-Bindung gezielt dort gespalten und das Melphalan freigesetzt.
In zellulären Testsystemen hemmte Melphalanflufenamid die Proliferation und induzierte eine Apoptose hämatopoetischer Tumorzellen. Eine erhaltene zytotoxische Aktivität wurde in multiplen Myelomzellen mit fehlender oder beeinträchtigter p53-Funktionalität nachgewiesen. Melphalanflufenamid zeigte in Kombination mit Dexamethason eine synergistische Zytotoxizität bei Zelllinien des Melphalan-resistenten und -nichtresistenten multiplen Myeloms. 

Wirksamkeit und Sicherheit von Melphalanflufenamid in Kombination mit Dexamethason wurden
im Rahmen von HORIZON, einer multizentrischen, einarmigen Studie bei 157 Patienten mit
rezidiviertem refraktärem multiplem Myelom (RRMM), untersucht.

Quelle

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