Sonntag, 27. Januar 2008

„Pille“ verhindert Ovarialkarzinome

Orale Kontrazeptiva senken bis zu 30 Jahre nach dem Absetzen die Häufigkeit von Ovarialkarzinomen. Dies ist das Ergebnis einer Metaanalyse in der Ausgabe des Lancet vom 26. Januar 2008 (2008; 371: 303-14).

Die Ergebnisse der Collaborative Group on Epidemiological Studies of Ovarian Cancer von der Oxford Universität sind basieren auf der bisher größten zusammenfassenden Analyse des verfügbaren Datenmaterials. 45 Studien aus 21 Ländern mit 23.257 Patientinnen mit Ovarialkarzinom und 87.303 Kontrollen wurden analysiert. 31 %der Frauen mit Ovarialkarzinom hatten über 4,4 Jahre orale Kontrazeptiva eingenommen, bei den Kontrollen waren es 37 % über 5,0 Jahre. Nach den Ergebnissen sinkt das Risiko für eine Ovarialkarzinom pro 5 Jahre Einnahme der „Pille“ um 29 %, wenn sie vor weniger als zehn Jahren abgesetzt wurde, und um 19 % pro fünf Jahre Anwendung, wenn die letzte Einnahme zehn bis 19 Jahren zurückliegt. Wurde die "Pille" zuletzt vor 20 bis 29 Jahren eingenommen, war das Risiko pro fünf Jahre Einnahme um 15 % verringert.

Die absolute Schutz-Wirkung ist allerdings nicht sehr groß. Von 1.000 Frauen erkranken 12 Frauen bis zum 75. Lebensjahr an einem Ovarialkarzinom. Bei den Pillen-Anwenderinnen sind es 8 von 1.000 Frauen. Die Sterblichkeit am Ovarialkarzinom wird von 7/1.000 auf 5/1.000 gesenkt. Auf das Risiko für andere Krebserkrankungen wie Brust- oder Zervixkarzinom geht die Untersuchung nicht ein.

Quellen

Collaborative Group on Epidemiological Studies of Ovarian Cancer. Ovarian cancer and oral contraceptives: collaborative reanalysis of data from 45 epidemiological studies including 23257 women with ovarian cancer and 87303 controls. Lancet 2008;371:303-14.

http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673608601671/abstract

http://podcast.thelancet.com/audio/lancet/2008/9609_26january.mp3

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