Donnerstag, 3. Januar 2008

PAF und PAF-Acetylhydrolase bei Anaphylaxie

Plättchen-aktivierender Faktor (PAF) ist ein proinflammatorisch wirkendes Peptid, das von Mastzellen, Monozyten und Makrophagen synthetisiert und sezerniert wird. Die Spiegel im Kreislauf werden von der Aktivität der PAF-Acetylhydrolase bestimmt, die PAF abbaut. Aus Tierexperimenten ist bekannt, dass PAF eine wichtige Rolle bei der Anaphylaxie spielt. Dies wurde nun an 41 Patienten mit Anaphylaxie und 23 Kontrollpatienten überprüft.
Die mittleren PAF-Spiegel waren bei Patienten mit Anaphylaxie (meist wegen Erdnussallergie) signifikant höher als bei den Probanden der Kontrollgruppe. Je schwerer die Anaphylaxie war, umso höher war der PAF-Spiegel. Umgekehrt verhielt sie die PAF-Acetylhydrolase-Aktivität, die umso geringer war, je schwerer anaphylaktisch die Patienten waren. Möglicherweise trägt diese verringerte Enzymaktivität dazu bei, dass die anaphylaktische Reaktion schwerer ausfällt.
Diese Daten sind die Grundlage für die Entwicklung neuer Arzneimittel, die selektiv die Wirkungen von PAF hemmen. Sie könnten möglicherweise als Notfalltherapie oder zur Langzeitprävention eingesetzt werden. Weitere Studien sind jedoch erforderlich, um die Rolle von PAF und PAF-Acetylhydrolase bei Patienten mit Anaphylaxie-Risiko zu verstehen.

Quelle:
Vadas P, et al. Platelet-Activating Factor, PAF Acetylhydrolase, and severe Anaphylaxis. N Engl J Med 2008;358:28-35
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