Freitag, 11. Januar 2008

Laropiprant verhindert Flush bei Niacin-Therapie

90 % der mit Niacin behandelten Patienten bekommen Flushs, die bei der ersten Dosis am schlimmsten sein können, aber auch chronisch oder intermittierend auftreten und kaum vorsehbar sind. Auch die Flush-Symptomatik, also die Erweiterung von Gefäßen in der Haut, wird wie die Hauptwirkung HDL-Cholesterolerhöhung, über den GPR109-A-Rezeptor vermittelt. Darüber hinaus ist bekannt, dass bei der Flush-Symptomatik spezifische über Prostaglandin D2 und E2 vermittelte Reaktionen beteiligt sind. Niacin stimuliert insbesondere in der Haut die Synthese von Prostaglandin D2. Dieses wirkt vorwiegend über DP1-Rezeptoren vasodilatatorisch. Laropiprant (Abb. 1.) ist ein DP1-Rezeptorantagonist, der in verschiedenen Tiermodellen und Untersuchungen am Menschen die Niacin-induzierte Gefäßerweiterung verhinderte. In einer festen Kombination mit retardiertem Niacin wird Laropiprant als CordaptiveTM derzeit in klinischen Studien untersucht.


Ergebnisse einer Phase-III-Studie vorgestellt. In dieser multizentrischen internationalen doppelblind und randomisiert durchgeführten Studie wurden Männer und Frauen mit primärer Hypercholesterolämie oder gemischter Dyslipidämie wie folgt behandelt

Die Wirkungen auf den Fettstoffwechsel waren bei den mit Niacin behandelten Patienten mit und ohne Gabe von Laropiprant ähnlich.

In der Kombinationsgruppe wurde signifikant seltener eine Flush-Symptomatik beobachtet, und zwar sowohl in der ersten Woche als auch im weiteren Verlauf der Behandlung. In der Kombinationsgruppe brachen mit 10,2 % signifikant weniger Patienten die Therapie wegen Flush-Symptomatik ab als in der Monotherapie-Gruppe mit 22,2 %.

Quelle:
Heinzl S. Laropiprant. Verhindert Flush bei Niacin-Therapie. Arzneimitteltherapie 2008; 26:34-5.

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