Die EMEA hat die Zulassung für den Angiogenesehemmer Bevacizumab (Avastin) erweitert: In der Erstlinientherapie bei Frauen mit metastasiertem Mammakarzinom kann Bevacizumab nun auch in Kombination mit Docetaxel (Taxotere) eingesetzt werden. Bislang war nur die Kombination mit Paclitaxel (Taxol) zugelassen.
Quelle:
Pressemitteilung Roche Pharma vom 29. Juli 2009
Mittwoch, 29. Juli 2009
Montag, 27. Juli 2009
Neue Zulassungsempfehlungen der EMEA - Juli 2009
Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 20. bis 23. Juli 2009 positive Empfehlungen für die Zulassungen folgender Substanzen ausgesprochen:
Eine Erweiterung der Zulassung wurde empfohlen für:
Quelle:
Pressemitteilung der EMEA vom 30. Juli 2009
- Rilonacept (Arcalyst, Regeneron UK Limited) als Orphan Drug für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren mit schweren CAPS( Cryopyrin-Associated Periodic Syndromes) einschließlich FACS (Familial Cold Autoinflammatory Syndrome) und Muckle-Wells-Syndrom (MWS).
- Canakinumab (Ilaris, Novartis) als Orphan Drug für die Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren mit CAPS (Cryopyrin-Associated Periodic Syndromes (CAPS), einschließlich Muckle-Wells-Syndrom (MWS), NOMID (Neonatal-Onset Multisystem Inflammatory Disease), CINCA (Chronic Infantile Neurological, Cutaneous, Articular Syndrome) und schweren Formen von FCAS (Familial Cold Autoinflammatory Syndrome).
- Prucaloprid (Resolor, Movetis) für die symptomatische Therapie einer chronischen Obstipation bei Frauen, bei denen Laxanzien nicht ausreichend wirken.
Eine Erweiterung der Zulassung wurde empfohlen für:
- Raltegravir (Isentress, MSD Sharp & Dohme) zur Behandlung von bislang therapienaiven erwachsenen Patienten mit HIV-Infektion.
- Levetiracetam (Keppra, UCB) nun auch zur Behandlung für Kinder ab einem Monat
- Rituximab (Mabthera, Roche) zur Behandlung der wiederauftretender/refraktären CLL.
- Temsirolimus (Torisel, Wyeth) für die Behandlung des rezidivierten oder refraktären Mantelzell-Lymphoms (MCL)
Quelle:
Pressemitteilung der EMEA vom 30. Juli 2009
Neue Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am RKI
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, STIKO, hat ihre Impfempfehlungen aktualisiert und im Epidemiologischen Bulletin 30/2009 veröffentlicht, sie sind auch im Internet abrufbar ( www.rki.de/impfen).
Die umfangreichste Neuerung ist die Empfehlung einer generellen Keuchhusten-Schutzimpfung für Erwachsene. Weitere Änderungen betreffen die Windpocken-Impfempfehlung im Kindesalter und die Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen. Zudem wurde die so genannte postexpositionelle Meningokokken-Impfung aufgenommen und die Empfehlungen zur Impfung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) präzisiert.
Pertussis oder Keuchhusten ist vor allem für Säuglinge lebensgefährlich (daher gibt es schon seit Jahren eine Impfempfehlung für alle Personen mit Kontakt zu Säuglingen). Mehr als 70 % aller Erkrankungen treten aber bei Erwachsenen auf und führen häufig zu wiederholten Arztbesuchen und starken Beeinträchtigungen über mehrere Wochen. Da kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis erhältlich ist, kann diese Impfung nur in Kombination mit anderen anstehenden Impfungen erfolgen. Die STIKO empfiehlt daher, bei der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphtherie, die alle 10 Jahre zur Auffrischung oder im Rahmen der Tetanusvorbeugung nach Verletzungen empfohlen ist, einmalig auch gegen Pertussis zu impfen. Es gibt auch eine Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis. Zur Polio-Impfung hat die STIKO klargestellt, dass "alle Personen ohne einmalige Auffrischungsimpfung" eine Polio-Auffrischungsimpfung erhalten sollten.
Die Windpocken- oder Varizellen-Impfung wird seit 2004 empfohlen, nun hat die STIKO eine generelle zweite Impfung im Alter von 15 bis 23 Lebensmonaten empfohlen. Zuvor war nur auf eine mögliche zweite Impfung gemäß Herstellerangaben verwiesen worden. Die zweite Impfung ist wichtig, um Ausbrüche und Erkrankungen trotz Impfung (Durchbruchserkrankungen) zu verringern und die Übertragung des Virus auf empfängliche Personen weiter einzudämmen. Die Impfung gegen Pneumokokken mit einem so genannten Polysaccharidimpfstoff bei Personen über 60 Jahren wird seit Jahren als Standard-Impfung empfohlen. Bezüglich einer Wiederholungsimpfung im Abstand von fünf Jahren hat die STIKO entschieden, dass sie nur bei bestimmten Indikationen erfolgen sollte, z.B. bei Patienten mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten. Bei einer impfpräventablen invasiven Meningokokken-Infektion empfiehlt die STIKO, zusätzlich zur Chemoprophylaxe, enge Kontaktpersonen (Haushaltskontakte oder enge Kontakte mit !
haushaltsähnlichem Charakter) eines Erkrankten so bald wie möglich nach dem Kontakt mit einem Erkrankten gegen Meningokokken zu impfen.
Quelle:
Pressemitteilung des RKI vom 27. Juli 2009
Die umfangreichste Neuerung ist die Empfehlung einer generellen Keuchhusten-Schutzimpfung für Erwachsene. Weitere Änderungen betreffen die Windpocken-Impfempfehlung im Kindesalter und die Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen. Zudem wurde die so genannte postexpositionelle Meningokokken-Impfung aufgenommen und die Empfehlungen zur Impfung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) präzisiert.
Pertussis oder Keuchhusten ist vor allem für Säuglinge lebensgefährlich (daher gibt es schon seit Jahren eine Impfempfehlung für alle Personen mit Kontakt zu Säuglingen). Mehr als 70 % aller Erkrankungen treten aber bei Erwachsenen auf und führen häufig zu wiederholten Arztbesuchen und starken Beeinträchtigungen über mehrere Wochen. Da kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis erhältlich ist, kann diese Impfung nur in Kombination mit anderen anstehenden Impfungen erfolgen. Die STIKO empfiehlt daher, bei der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphtherie, die alle 10 Jahre zur Auffrischung oder im Rahmen der Tetanusvorbeugung nach Verletzungen empfohlen ist, einmalig auch gegen Pertussis zu impfen. Es gibt auch eine Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis. Zur Polio-Impfung hat die STIKO klargestellt, dass "alle Personen ohne einmalige Auffrischungsimpfung" eine Polio-Auffrischungsimpfung erhalten sollten.
Die Windpocken- oder Varizellen-Impfung wird seit 2004 empfohlen, nun hat die STIKO eine generelle zweite Impfung im Alter von 15 bis 23 Lebensmonaten empfohlen. Zuvor war nur auf eine mögliche zweite Impfung gemäß Herstellerangaben verwiesen worden. Die zweite Impfung ist wichtig, um Ausbrüche und Erkrankungen trotz Impfung (Durchbruchserkrankungen) zu verringern und die Übertragung des Virus auf empfängliche Personen weiter einzudämmen. Die Impfung gegen Pneumokokken mit einem so genannten Polysaccharidimpfstoff bei Personen über 60 Jahren wird seit Jahren als Standard-Impfung empfohlen. Bezüglich einer Wiederholungsimpfung im Abstand von fünf Jahren hat die STIKO entschieden, dass sie nur bei bestimmten Indikationen erfolgen sollte, z.B. bei Patienten mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten. Bei einer impfpräventablen invasiven Meningokokken-Infektion empfiehlt die STIKO, zusätzlich zur Chemoprophylaxe, enge Kontaktpersonen (Haushaltskontakte oder enge Kontakte mit !
haushaltsähnlichem Charakter) eines Erkrankten so bald wie möglich nach dem Kontakt mit einem Erkrankten gegen Meningokokken zu impfen.
Quelle:
Pressemitteilung des RKI vom 27. Juli 2009
Mittwoch, 22. Juli 2009
NCSCL: Gefitinib bei aktivierenden Mutationen
Die Ergebnisse der INSTEP-Studie (Iressa NSCLC Trial Evaluating Poor Performance Status Patients) bestätigen die Befunde anderer Untersuchungen, nach denen der Tyrosinkinasehemmer Gefitinib nur bei Patienten mit FISH-positiven Tumoren oder Tumoren mit aktivierenden EGFR-Mutationen wirkt. Die Wirkung ist dann jedoch auch bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand nachzuweisen.
Ziel des INSTEP war zu untersuchen, ob die Gabe des Tyrosinkinasehemmers zusätzlich zu einer bestmöglichen supportiven Therapie (BSC) das progressionsfreie Überleben bei chemotherapienaiven Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und schlechtem Allgemeinzustand (Performance Status 2 oder 3) verlängert. Außerdem sollte als exploratorischer Endpunkt die Korrelation zwischen EGFR-Genkopienzahl und Gefitinib-Wirkung untersucht werden. Zwischen September 2004 und Dezember 2006 wurden in 37 Zentren in fünf Ländern 201 Patienten, für die eine Chemotherapie als ungeeignet angesehen wurde, in die Studie aufgenommen und randomisiert mit Gefinitib (n = 100) oder Plazebo (n = 101) zusätzlich zu BSC behandelt.
Das progressionsfreie Überleben war in der Gefitinib-Gruppe nicht signifikant verlängert, es zeigte sich nur ein Trend, die Hazard-Ratio für Gefitinib versus Plazebo betrug 0,82 (95%-Konfidenzintervall 0,60–1,12, p = 0,217). Auch im Gesamtüberleben (HR 0,84 [0,62-1,15], p = 0,272) und in den Ansprechraten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Lebensqualität – gemessen mit dem FACT-L - besserte sich in der Gefitinib-Gruppe um 21,1%, in der Plazebo-Gruppe um 20,0%.
Von 84 Patienten konnten die EGFR-Genkopienzahl mit Hilfe der FISH (Fluoreszenz in situ Hybridisierung) untersucht werden. 32 Patienten (38%) waren FISH-positiv. Bei diesen Patienten besserte sich das progressionsfreie Überleben mit Gefitinib signifikant im Vergleich zu Plazebo: die Hazard-Ratio betrug 0,29 (0,11-0,73). Auch das Gesamtüberleben wurde mit einer HR von 0,44 (0,17-1,22) deutlich gebessert.
Die häufigsten unter Gefitinib-Behandlung beobachteten Nebenwirkungen waren Durchfall (51%), Hautauschlag (34%), Übelkeit (30%), Erbrechen (21%) und Anorexie (20%). Sie waren in der Regel leicht bis mäßig schwer und auch relativ häufig in der Plazebo-Gruppe zu beobachten.
Quelle:
Goss, G, et al. Randomized phase II study of Gefitinib compared with placebo in chemotherapie-naive patients with advanced non-small-cell lung cancer and poor performance status. J Clin Oncol. 2009;27:2253-2260.
Ziel des INSTEP war zu untersuchen, ob die Gabe des Tyrosinkinasehemmers zusätzlich zu einer bestmöglichen supportiven Therapie (BSC) das progressionsfreie Überleben bei chemotherapienaiven Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und schlechtem Allgemeinzustand (Performance Status 2 oder 3) verlängert. Außerdem sollte als exploratorischer Endpunkt die Korrelation zwischen EGFR-Genkopienzahl und Gefitinib-Wirkung untersucht werden. Zwischen September 2004 und Dezember 2006 wurden in 37 Zentren in fünf Ländern 201 Patienten, für die eine Chemotherapie als ungeeignet angesehen wurde, in die Studie aufgenommen und randomisiert mit Gefinitib (n = 100) oder Plazebo (n = 101) zusätzlich zu BSC behandelt.
Das progressionsfreie Überleben war in der Gefitinib-Gruppe nicht signifikant verlängert, es zeigte sich nur ein Trend, die Hazard-Ratio für Gefitinib versus Plazebo betrug 0,82 (95%-Konfidenzintervall 0,60–1,12, p = 0,217). Auch im Gesamtüberleben (HR 0,84 [0,62-1,15], p = 0,272) und in den Ansprechraten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Lebensqualität – gemessen mit dem FACT-L - besserte sich in der Gefitinib-Gruppe um 21,1%, in der Plazebo-Gruppe um 20,0%.
Von 84 Patienten konnten die EGFR-Genkopienzahl mit Hilfe der FISH (Fluoreszenz in situ Hybridisierung) untersucht werden. 32 Patienten (38%) waren FISH-positiv. Bei diesen Patienten besserte sich das progressionsfreie Überleben mit Gefitinib signifikant im Vergleich zu Plazebo: die Hazard-Ratio betrug 0,29 (0,11-0,73). Auch das Gesamtüberleben wurde mit einer HR von 0,44 (0,17-1,22) deutlich gebessert.
Die häufigsten unter Gefitinib-Behandlung beobachteten Nebenwirkungen waren Durchfall (51%), Hautauschlag (34%), Übelkeit (30%), Erbrechen (21%) und Anorexie (20%). Sie waren in der Regel leicht bis mäßig schwer und auch relativ häufig in der Plazebo-Gruppe zu beobachten.
Quelle:
Goss, G, et al. Randomized phase II study of Gefitinib compared with placebo in chemotherapie-naive patients with advanced non-small-cell lung cancer and poor performance status. J Clin Oncol. 2009;27:2253-2260.
Brustkrebs: Capecitabin nicht bei Älteren
Eine Standard-Chemotherapie ist bei Mammakarzinom-Patientinnen über 65 Jahren in der adjuvanten Therapie besser wirksam als Capecitabin. Bei der Auswahl der Chemotherapie sollten mit Blick auf die kardiotoxischen Effekte eher neuere nichtanthracyclinhaltige Schemata in Betracht gezogen werden.
Dies ergab die Studie 49907 der Cancer and Leukemia Group B (CALGB), in der Wirksamkeit und Verträglichkeit einer adjuvanten Therapie mit Capecitabin oder einer Chemotherapie aus Cyclophosphamid, Methotrexat und Fluorouracil (CMF) bzw. Doxorubicin und Cyclophosphamid verglichen wurden.
Aufgenommen wurden 633 Frauen im Alter ab 65 Jahren in gutem Allgemeinzustand, die an einem operablen Adenokarzinom der Brust litten. Nach der ersten Zwischenanalyse wurden wegen Unterlegenheit von Capecitabin keine weiteren Frauen mehr in die Studie aufgenommen. Die mediane Nachbeobachtungszeit zum Zeitpunkt der Datenanalyse betrug 2,4 Jahre. Die Rückfall- und Sterberaten waren in der Capecitabin-Gruppe fast doppelt so hoch, wie in der Chemotherapie-Gruppe. Die Hazard-Ratio für rückfallfreies Überleben unter Capecitabin versus Chemotherapie betrug 2,09 (1,38 – 3,17, p < 0,001), für das Gesamtüberleben 1,85 (1,11-3,08, p = 0,02). Nach drei Jahren überlebten in der Capecitabin-Gruppe 68% der Frauen ohne Rückfall, in der Chemotherapie-Gruppe waren es 85%.
Eine nicht im Protokoll vorgesehen Post-hoc-Analyse zeigte, dass bei Frauen mit Hormonrezeptor-negativen Tumoren bei Behandlung mit Capecitabin das Risiko für einen Rückfall vierfach höher (HR = 4,39, p < 0,001), das Sterberisiko dreifach höher (HR = 3,76, p < 0,001) war als bei Behandlung mit Chemotherapie. Mehr Frauen in der Chemotherapie-Gruppe litten unter schweren Nebenwirkungen.
Quelle:
Muss HB, et al. Adjuvant chemotherapy in older women with early-stage breast cancer. N Engl J Med 2009;360:2055-2065.
Dies ergab die Studie 49907 der Cancer and Leukemia Group B (CALGB), in der Wirksamkeit und Verträglichkeit einer adjuvanten Therapie mit Capecitabin oder einer Chemotherapie aus Cyclophosphamid, Methotrexat und Fluorouracil (CMF) bzw. Doxorubicin und Cyclophosphamid verglichen wurden.
Aufgenommen wurden 633 Frauen im Alter ab 65 Jahren in gutem Allgemeinzustand, die an einem operablen Adenokarzinom der Brust litten. Nach der ersten Zwischenanalyse wurden wegen Unterlegenheit von Capecitabin keine weiteren Frauen mehr in die Studie aufgenommen. Die mediane Nachbeobachtungszeit zum Zeitpunkt der Datenanalyse betrug 2,4 Jahre. Die Rückfall- und Sterberaten waren in der Capecitabin-Gruppe fast doppelt so hoch, wie in der Chemotherapie-Gruppe. Die Hazard-Ratio für rückfallfreies Überleben unter Capecitabin versus Chemotherapie betrug 2,09 (1,38 – 3,17, p < 0,001), für das Gesamtüberleben 1,85 (1,11-3,08, p = 0,02). Nach drei Jahren überlebten in der Capecitabin-Gruppe 68% der Frauen ohne Rückfall, in der Chemotherapie-Gruppe waren es 85%.
Eine nicht im Protokoll vorgesehen Post-hoc-Analyse zeigte, dass bei Frauen mit Hormonrezeptor-negativen Tumoren bei Behandlung mit Capecitabin das Risiko für einen Rückfall vierfach höher (HR = 4,39, p < 0,001), das Sterberisiko dreifach höher (HR = 3,76, p < 0,001) war als bei Behandlung mit Chemotherapie. Mehr Frauen in der Chemotherapie-Gruppe litten unter schweren Nebenwirkungen.
Quelle:
Muss HB, et al. Adjuvant chemotherapy in older women with early-stage breast cancer. N Engl J Med 2009;360:2055-2065.
Samstag, 11. Juli 2009
Neue Arzneimittel 2009
Eine ständig aktualisierte Tabelle zu neuen Arzneimitteln 2009 findet sich unter:
http://www.medpharm-text.de/service.html
Dann 2009 anklicken - die Tabelle kann durch Klick in die Kopfzeile der Spalten unter verschiedenen Gesichtspunkten sortiert werden.
Wer sich für Arzneimittel in der Pipeline interessiert, klickt auf Pipeline.
http://www.medpharm-text.de/service.html
Dann 2009 anklicken - die Tabelle kann durch Klick in die Kopfzeile der Spalten unter verschiedenen Gesichtspunkten sortiert werden.
Wer sich für Arzneimittel in der Pipeline interessiert, klickt auf Pipeline.
Dienstag, 7. Juli 2009
FDA: Canakinumab für CAPS-Patienten zugelassen
Canakinumab (Ilaris, Novartis Pharma), ein humaner, monoklonaler Antikörper, blockiert selektiv und langfristig Blockade Interleukin-1β. Er ist in den USA und seit 6. Juli 2009 in der Schweiz zur Behandlung des CAPS - des Cryopyrin-assoziiertes periodischen Syndroms zugelassen. Durch die Neutralisierung von IL-1β, schaltet Canakinumab alle Entzündungssymptome bei CAPS aus.
Die am 4. Juni 2009 im NEJM publizierte Phase-III-Studie bei CAPS war eine multinationale, randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Studie zur Bewertung von Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Canakinumab. Die 48-wöchige Studie schloss 35 Patienten im Alter von vier bis 75 Jahren ein und gliederte sich in drei Abschnitte. Im ersten Zeitraum von acht Wochen erhielten die 35 Patienten eine Einzeldosis Canakinumab (150 mg s.c.). 34 der 35 Patienten sprachen rasch und umfassend auf die Therapie an. 31 Patienten, die weiterhin auf die Therapie ansprachen, nahmen am anschließenden zweiten Abschnitt teil: eine 24-wöchige, randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Phase. Die Patienten wurden alle acht Wochen entweder mit Canakinumab oder Plazebo behandelt. Primärer Endpunkt in dieser zweiten Beobachtungsphase war es, die Anzahl der Patienten zu vergleichen, die unter der Behandlung mit Canakinumab ein Rezidiv oder ein „Aufflackern“ der Krankheit erlitten im Vergleich zu den Patienten, die mit Plazebo behandelt wurden. Bei der Patientengruppe, die auf Canakinumab eingestellt war, kam es bei keinem Patienten zu einem Krankheitsschub, in der Plazebo-Gruppe hingegen traf es 13 von 16 Patienten (0 vs 81 %, p<0,001).
Im Anschluss an den zweiten Teil der Studie oder bei Auftreten eines Krankheitsschubes kamen die Patienten in die dritte Phase: 31 Patienten erhielten über einen Zeitraum von mindestens 16 Wochen zwei weitere Behandlungen mit Canakinumab. 28 schlossen diese Studienphase ab, ohne ein Rezidiv zu entwickeln. Ein Patient erlitt am letzten Tag der Studie ein Rezidiv, d.h. 62 Tage nach der letzten Canakinumab-Injektion. Zwei Patienten hatten die Studie abgebrochen: einer wegen unbefriedigender Wirkung, einer wegen eines Harnwegsinfekts.
Canakinumab wurde im Allgemeinen gut vertragen. Es ergab sich, abgesehen von einem Anstieg der Verdachtsfälle von Infektionen, kein konsistentes Muster unerwünschter Ereignisse. Bei zwei Patienten traten schwere unerwünschte Ereignisse auf. Im Verlauf der Studie waren weder Todesfälle noch lebensbedrohliche unerwünschte Ereignisse zu verzeichnen.
Quellen:
Presseinformation Novartis Pharma vom 7.7.2009
Lachmann HJ, et al. Use of Canakinumab in the Cryopyrin-Associated Periodic Syndrome. N Engl J Med 2009;360:241-2425
Die am 4. Juni 2009 im NEJM publizierte Phase-III-Studie bei CAPS war eine multinationale, randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Studie zur Bewertung von Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Canakinumab. Die 48-wöchige Studie schloss 35 Patienten im Alter von vier bis 75 Jahren ein und gliederte sich in drei Abschnitte. Im ersten Zeitraum von acht Wochen erhielten die 35 Patienten eine Einzeldosis Canakinumab (150 mg s.c.). 34 der 35 Patienten sprachen rasch und umfassend auf die Therapie an. 31 Patienten, die weiterhin auf die Therapie ansprachen, nahmen am anschließenden zweiten Abschnitt teil: eine 24-wöchige, randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Phase. Die Patienten wurden alle acht Wochen entweder mit Canakinumab oder Plazebo behandelt. Primärer Endpunkt in dieser zweiten Beobachtungsphase war es, die Anzahl der Patienten zu vergleichen, die unter der Behandlung mit Canakinumab ein Rezidiv oder ein „Aufflackern“ der Krankheit erlitten im Vergleich zu den Patienten, die mit Plazebo behandelt wurden. Bei der Patientengruppe, die auf Canakinumab eingestellt war, kam es bei keinem Patienten zu einem Krankheitsschub, in der Plazebo-Gruppe hingegen traf es 13 von 16 Patienten (0 vs 81 %, p<0,001).
Im Anschluss an den zweiten Teil der Studie oder bei Auftreten eines Krankheitsschubes kamen die Patienten in die dritte Phase: 31 Patienten erhielten über einen Zeitraum von mindestens 16 Wochen zwei weitere Behandlungen mit Canakinumab. 28 schlossen diese Studienphase ab, ohne ein Rezidiv zu entwickeln. Ein Patient erlitt am letzten Tag der Studie ein Rezidiv, d.h. 62 Tage nach der letzten Canakinumab-Injektion. Zwei Patienten hatten die Studie abgebrochen: einer wegen unbefriedigender Wirkung, einer wegen eines Harnwegsinfekts.
Canakinumab wurde im Allgemeinen gut vertragen. Es ergab sich, abgesehen von einem Anstieg der Verdachtsfälle von Infektionen, kein konsistentes Muster unerwünschter Ereignisse. Bei zwei Patienten traten schwere unerwünschte Ereignisse auf. Im Verlauf der Studie waren weder Todesfälle noch lebensbedrohliche unerwünschte Ereignisse zu verzeichnen.
Quellen:
Presseinformation Novartis Pharma vom 7.7.2009
Lachmann HJ, et al. Use of Canakinumab in the Cryopyrin-Associated Periodic Syndrome. N Engl J Med 2009;360:241-2425
Montag, 6. Juli 2009
PARP-Hemmer: Neue Substanzen für die Krebstherapie
Die zelluläre DNS ist ständig schädigenden Einflüssen ausgesetzt, deren Auswirkungen durch Reparaturenzyme wieder beseitigt werden können. An der homologen Rekombination sind Tumorsuppressorproteine wie BRCA1 und BRCA2 beteiligt. Zu den Reparaturenzymen gehört ferner die große Familie der Poly-(ADP-ribose)-Ppolymerasen (PARPs), von denen PARP-1 das wichtigste Enzym ist. Es ist an der Reparatur von Einzelstrangbrüchen der DNS beteiligt. Die verschiedenen Reparaturmechanismen können sich gegenseitig ersetzen, fällt ein Mechanismus aus, können DNS-Schläden normalerweise durch weitere Mechanismen wieder repariert werden. So funktioniert beispielsweise bei Zellen mit mutierten BRCA1- oder -2-Genen der Reparaturmechanismus nicht mehr. Wird PARP1 bei solchen Zellen gehemmt, sterben die Zellen ab. Dieses Vorgehen wird auch als synthetische Letalität bezeichnet.
Eine Reihe von PARP-Inhibitoren, wie BSI-201, Olaparib (Abb), AGO14699(Pfizer), ABT-888 (Enzo) oder MK4827 (MSD) befinden sich in klinischer Entwicklung.
Quelle:
Iglehart JD, et al. Synthetic lethality — a new direction in cancer-drug development. www.nejm.org June 24, 2009 (10.1056/NEJMe0903044)
Eine Reihe von PARP-Inhibitoren, wie BSI-201, Olaparib (Abb), AGO14699(Pfizer), ABT-888 (Enzo) oder MK4827 (MSD) befinden sich in klinischer Entwicklung.
Quelle:
Iglehart JD, et al. Synthetic lethality — a new direction in cancer-drug development. www.nejm.org June 24, 2009 (10.1056/NEJMe0903044)
EU: Liraglutid zugelassen
Die Europäische Kommission hat Liraglutid (Victoza®) für die Behandlung von Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen in
Quelle:
Pressemitteilung Novo Nordisk
- Kombination mit Metformin oder einem Sulfonylharnstoffderivat bei Patienten mit unzureichender glykämischer Kontrolle trotz maximaler Dosierung von Metformin oder einem Sulfonylharnstoffderivat
- Kombination mit Metformin und einem Sulfonylharnstoffderivat oder Metformin und einem Thiazolidindion bei Patienten mit unzureichender glykämischer Kontrolle trotz dualer Therapie
Quelle:
Pressemitteilung Novo Nordisk
Samstag, 4. Juli 2009
EU: Gefitinib zur Behandlung des NSCLC zugelassen
Die Euroäische Kommission hat den oralen Tyrosinkinasehemmer Gefitinib (Iressa, Astra Zeneca) für die Behandlung von Erwachsenen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit aktivierenden Mutationen der EGFR-TK zugelassen. Die Zulassung basiert unter anderem auf den Ergebnissen der IPASS und der INTEREST-Studien.
Quelle:
http://www.astrazeneca.com/media/latest-press-releases/iressa-eu-approval?itemId=6346156
Quelle:
http://www.astrazeneca.com/media/latest-press-releases/iressa-eu-approval?itemId=6346156
FDA: Dronedaron für Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern zugelassen
Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat Multaq® (Dronedaron) 400 mg Tabletten zur Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) oder Vorhofflattern (VFL) zugelassen. Das Antiarrhythmikum verringert das Risiko für kardiovaskulär-bedingte Krankenhausaufenthalte bei Patienten mit paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern (VHF) oder Vorhofflattern (VFL), mit kürzlich zurückliegender Episoden von VHF/VFL und begleitenden kardiovaskulären Risikofaktoren, die im Sinusrhythmus sind oder kardiovertiert werden. Die FDA-Zulassung basiert auf internationalen, multizentrischen, randomisierten klinischen Studien mit nahezu 6.300 Patienten.
Quellen:
http://www.dronedarone-atrial-fibrillation-pressoffice.com/
http://products.sanofi-aventis.us/Multaq/Multaq.pdf
Quellen:
http://www.dronedarone-atrial-fibrillation-pressoffice.com/
http://products.sanofi-aventis.us/Multaq/Multaq.pdf
Mittwoch, 1. Juli 2009
Rote-Hand-Brief zu Thalidomide Celgene 50 mg Hartkapseln
Thalidomide Celgene™ ist seit April 2008 in der EU in Kombination mit Melphalan und Prednison für die Erstlinienbehandlung von Patienten mit unbehandeltem multiplen Myelom ab einem Alter ≥ 65 Jahren bzw. Patienten, für die eine hochdosierte Chemotherapie nicht in Frage kommt, zugelassen.
Der Hersteller informiert nun vor der Einführung des Präparates in Deutschland auf Anordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in einem Rote-Hand-Brief über wichtige Aspekte zur sicheren Anwendung. Besonders wichtig ist das Schwangerschaftsverhütungsprogramm zur Verhinderung jeglicher Thalidomid-Exposition während der Schwangerschaft. Außerdem wird auf wesentliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie periphere Neuropathie, thromboembolische Ereignisse, Somnolenz, Synkopen und Bradykardien sowie Hautreaktionen hingewiesen.
Quelle:
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2009/20090701.pdf
Der Hersteller informiert nun vor der Einführung des Präparates in Deutschland auf Anordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in einem Rote-Hand-Brief über wichtige Aspekte zur sicheren Anwendung. Besonders wichtig ist das Schwangerschaftsverhütungsprogramm zur Verhinderung jeglicher Thalidomid-Exposition während der Schwangerschaft. Außerdem wird auf wesentliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie periphere Neuropathie, thromboembolische Ereignisse, Somnolenz, Synkopen und Bradykardien sowie Hautreaktionen hingewiesen.
Quelle:
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2009/20090701.pdf
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