Freitag, 22. Juni 2012

Tolperison: EMA schränkt Anwendung ein

Die Europäische Zulassungsbehörde (EMA) empfiehlt einen restriktiven Einsatz von Tolperison, das Nutzen-Risiko-Profil ist nur für die orale Behandlung von Erwachsenen mit Spastizität nach Schlaganfall positiv, nicht jedoch für die parenterale Applikation.

Das Muskelrelaxans Tolperison (z. B. Mydocalm) ist seit den 1960er Jahren in verschiedenen europäischen Ländern zur Behandlung von Spastizität aufgrund neurologischer Erkrankungen und von Muskelspasmen bei Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen zugelassen. Verschiedentlich wurde jedoch von Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, die Wirksamkeit in einigen Indikationen ist zudem nicht ausreichend belegt. Nach einer Überprüfung der Daten kam die EMA zu der Ansicht, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis nur bei oraler Tolperison-Behandlung von Erwachsenen mit Spastizität nach Schlaganfall positiv ist. Für andere Indikationen soll Tolperison nicht mehr eingesetzt werden, die parenterale Darreichungsform soll gar nicht mehr verwendet werden.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 22. Juni 2012

1 Kommentar:

Prangenberg, Rainer hat gesagt…

Diese Entscheidung zur Anwendung von
Tolperison ist nach meiner Ansicht nicht nachzuvollziehen. Zur Behandlung meiner MS nehme ich schon
seit Jahren Tolperison und kann nur die positiven Auswirkungen für mein Ganbild unterstreichen. Sollte ich in Zukunft nicht mehr auf dieses Medikament zurückgreifen können, so würde das für mich eine immense Ein-
schränkung meiner "Lebensqualität" bedeuten.
Prangenberg