Montag, 11. Juni 2012

Dabrafenib: BRAF-Inhibitor bei Melanom

Der BRAF-Inhibitor Dabrafenib verringerte bei Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom und mutiertem BRAF-Gen das Risiko einer Krankheitsprogression um 70 % im Vergleich zur Standardtherapie Dacarbazin.

Dabrafenib (GlaxoSmithKline) ist wie Vemurafenib (Zelboraf) ein oral applizierbarer BRAF-Hemmer.



In der von GSK finanzierten Phase-III-Studie BREAK-3 wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Dabrafenib (150 mg zweimal täglich, n = 187) und Dacarbazin (1000 mg/m2 Körperoberfläche alle drei Wochen, n = 63) verglichen. Die eingeschlossenen Patienten litten an bislang unbehandeltem malignem Melanom (unresezierbares Stadium III oder IV) mit nachgewiesener BRAF-V6000E-Mutation.
Das mediane PFS betrug nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 4,9 Monaten unter Standardtherapie 2,7 Monate und unter Dabrafenib 5,1 Monate (HR 0,30; p< 0,0001). Bei Beurteilung durch unabhängige Experten ergab sich ein medianes PFS von 2,9 Monaten unter Dacarbazin und 6,7 Monaten unter Dabrafenib (HR 0,35, 95%-KI 0,20–0,61). Das PFS war in allen Subgruppen in der Dabrafenib-Gruppe signifikant verlängert. Die Gesamtansprechrate betrug 50 % unter Dabrafenib und 6 % unter Dacarbazin bei Beurteilung durch unabhängige Experten bzw. 53 % und 19 % bei Beurteilung durch die Untersucher. Zum Gesamtüberleben liegen derzeit noch keine Daten vor, bislang sind nur etwa 12 % der Patienten verstorben.
Insgesamt wurden wenig schwere substanzassoziierte unerwünschte Effekte gesehen. Bei 5 % der Patienten traten Plattenepithelkarzinome/Keratokarzinome auf.


Quelle
Hauschild A, et al. Phase III, randomized, open-label, multicenter trial (BREAK-3) comparing the BRAF kinase inhibitor dabrafenib (GSK2118436) with dacarbazine (DTIC) in patients with BRAFV600E-mutated melanoma. ASCO 2012, Chicago. J Clin Oncol 2012;30 suppl: abstract LBA8500.



Keine Kommentare: