Samstag, 1. Mai 2010

EU: Ofatumumab für Patienten mit CLL zugelassen

Die EU-Kommission hat den CD20-Antikörper Ofatumumab (Arzerra, GlaxoSmithKline) für die Behandlung von Patienten mit refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie bedingt zugelassen.

Ofatumumab ist bedingt zugelassen für die Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die refraktär auf Fludarabin und Alemtuzumab sind. Von der FDA wurde es Ende Oktober 2009 für die Behandlung von Patienten mit CLL zugelassen, die auf eine andere Therapie nicht mehr ansprechen.
Ofatumumab ist ein vollständig humanisierter monoklonaler CD20-Antikörper, er bindet selektiv an den "small loop" des CD20-Moleküls. Dadurch wird das Komplementsystem des körpereigenen Immunsystems verstärkt aktiv und zerstört die malignen B-Zellen. Die Bindung von Ofatumumab am "small loop" unterscheidet sich von der Bindungsstelle des zweiten derzeit verfügbaren CD20-Antikörpers Rituximab. Darüber hinaus verbleibt Ofatumumab länger am Bindungsort, was zu einer stärkeren Aktivierung des Immunsystems führt. Dies ist möglicherweise ein Hinweis für die besonders hohe Effektivität von Ofatumumab auch bei geringer CD20-Expression, wie sie bei der CLL der Fall ist.
Ofatumumab wird auch für die Behandlung weiterer Krebsarten untersucht, darunter die nicht vorbehandelte und die rezidivierte CLL, das follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom und das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom. Darüber hinaus wird geprüft, ob es bei rheumatoider Arthritis und der schubförmig remittierenden multiplen Sklerose (RRMS) eingesetzt werden kann.

Quelle:
Fachinformation Arzerra
Apotheke ad hoc vom 23. April 2010

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