Montag, 24. September 2012

Tenofovirdisoproxil: EMA empfiehlt Zulassungserweiterung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom September 2012 empfohlen, von Tenofovirdisoproxil (Viread, Gilead) eine neue Zubereitung sowie neue Stärken mit erweiterten Anwendungsgebieten zuzulassen.

Tenofovirdisoproxil als oral applizierbares Granulat (33 mg/g) soll in Kombination mit anderen antiretroviral wirkenden Substanzen für die Behandlung von HIV-infizierten Kindern im Alter von 2 bis unter 6 Jahren zugelassen werden, die gegen NRTI resistent sind oder diese nicht vertragen. Bei Kindern über 6 Jahren sowie bei Erwachsenen soll das Granulat eingesetzt werden können, wenn sie die Tabletten nicht einnehmen können.
Das Granulat soll zudem bei Erwachsenen zur Behandlung der chronischen Hepatitis B eingesetzt werden können, wenn sie Tabletten nicht nehmen können, und zwar bei

- kompensierter Lebererkrankung mit nachgewiesener aktiver viraler Replikation, dauerhaft
erhöhten Alaninaminotransferase- (ALT-)Werten im Serum und histologischem Nachweis einer
aktiven Entzündung und/oder Fibrose
- dekompensierter Lebererkrankung
Das Granulat soll bei Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren zur Behandlung der chronischen Hepatitis B eingesetzt werden können, wenn sie Tabletten nicht nehmen können, und zwar bei

- kompensierter Lebererkrankung mit nachgewiesener aktiver viraler Replikation, dauerhaft
erhöhten Alaninaminotransferase- (ALT-)Werten im Serum und histologischem Nachweis einer
aktiven Entzündung und/oder Fibrose

Als neue Stärke sollen Filmtabletten mit 123, 163 und 204 mg zugelassen werden
Die Tabletten mit 123 mg sollten sie in Kombination mit anderen antiretroviral wirkenden Substanzen für die Behandlung von HIV-infizierten Kindern im Alter von 6 bis unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht zwischen 17 und 22 kg zugelassen werden, die gegen NRTI resistent sind oder diese nicht vertragen.

Die Tabletten mit 163 mg sollten sie in Kombination mit anderen antiretroviral wirkenden Substanzen für die Behandlung von HIV-infizierten Kindern im Alter von 6 bis unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht zwischen 22  und 28 kg zugelassen werden, die gegen NRTI resistent sind oder diese nicht vertragen.

Die Tabletten mit 204 mg sollten sie in Kombination mit anderen antiretroviral wirkenden Substanzen für die Behandlung von HIV-infizierten Kindern im Alter von 6 bis unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht zwischen 22 und 35 kg zugelassen werden, die gegen NRTI resistent sind oder diese nicht vertragen.


Die Zulassung für die 245-mg-Tabletten soll in Kombination mit anderen antiretroviral wirkenden Substanzen für die Behandlung von HIV-infizierten Jugendlichen im Alter von 12 bis unter 18 Jahren erweitert werden, die gegen NRTI resistent sind oder diese nicht vertragen.

Zudem sollen sie bei Jugendlichen von 12 bis 18 Jahren zur Behandlung der chronischen Hepatitis B eingesetzt werden können, wenn diese Tabletten nicht nehmen können, und zwar bei

- kompensierter Lebererkrankung mit nachgewiesener aktiver viraler Replikation, dauerhaft
erhöhten Alaninaminotransferase- (ALT-)Werten im Serum und histologischem Nachweis einer
aktiven Entzündung und/oder Fibrose.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 20. September 2012

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