Freitag, 2. September 2011

EU: Zulassung von Fampridin für MS-Patienten

Die EU-Kommission hat Fampridin für die Verbesserung der Gehfähigkeiten von Erwachsenen mit multipler Sklerose mit Gehbehinderung (EDSS 4-7) zugelassen.

Fampridin (Fampyra, Biogen) (in den USA Dalfampridin, 4-Aminopyridin) ist eine seit langem bekannte Substanz, die vielfach als Ausgangssubstanz für die Arzneimittelherstellung eingesetzt wird und in den USA auch als Vogelgift verwendet wurde.

Fampridin ist oral anwendbar. Es ist ein Kaliumkanalblocker. Durch Blockierung der Kaliumkanäle verringert Fampridin das Austreten von Ionenstrom durch diese Kanäle, verlängert so die Repolarisation und verstärkt die Aktionspotentialbildung in demyelinisierten Axonen sowie die neurologische Funktion. Vermutlich werden durch die Verstärkung der Aktionspotentialbildung mehr Impulse im zentralen Nervensystem weitergeleitet.
Häufigste Nebenwirkungen sind Harnwegsinfektionen, Schlafstörungen, Angst, Benommenheit, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Parästhesien, Tremor, Dyspnö, Schmerzen im Kehlkopfbereich, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Dyspepsie, Rückenschmerzen und Asthenie.

Quelle:
Informationen der EMA

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