Ustekinumab, ein humaner monoklonaler Antikörper, wurde am 22. Januar 2009 von der Europäischen Kommission zugelassen und wird als Stelara(R) (Janssen Cilag) auf den Markt kommen.
Ustekinumab bindet an zwei für die Pathogenese der Psoriasis zentralen Signalstoffe, die Interleukine (IL) 12 und 23, speziell an deren Untereinheit p40. Damit verlieren die beiden Interleukine eine maßgebliche Mediator-Funktion. Die Signalkaskade, die über eine spezifische T-Zell-Differenzierung und -Aktivierung zur Psoriasis führt, wird unterbrochen. Da die Halbwertszeit des Antikörpers 21 Tage beträgt, reicht eine Injektion alle 12 Wochen aus, um ausreichende Konzentrationen aufrecht zu erhalten
Ustekinumab ist für die Behandlung mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis. Es ist zugelassen für erwachsene Patienten mit moderater bis schwerer Plaque-Psoriasis, die auf andere systemische Therapien einschließlich Ciclosporin, Methotrexat und PUVA nicht angesprochen haben, sie nicht vertragen oder bei denen dafür eine Kontraindikation vorliegt.
Die Zulassung basiert auf zwei großen plazebokontrollierten Phase-III-Studien, PHOENIX 1 und -2, an denen fast 2000 Patienten teilnahmen (Lancet 2008; 371: 1665-1674 und 1675-1684). Primärer Endpunkt war der Anteil der Patienten, die in Woche 12 eine Reduktion der Psoriasis von mindestens 75 % nach dem Psoriasis Area and Severity Index (PASI) erreichten. Dieses Kriterium erfüllten in beiden Studien zwei Drittel der Patienten mit der niedrigen Dosierung von 45 mg Ustekinumab. Mit der doppelten Dosis (90 mg) waren es in PHOENIX 1 66 % und in PHOENIX 2 76 % (Plazebo: 3,1 % bzw. 3,7 %). Das Arzneimittel wurde in den entsprechenden Dosen insgesamt nur zweimal subkutan verabreicht und zwar in Woche 0 und 4. Zur Erhaltungstherapie genügten Injektionen alle zwölf Wochen.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die in den Phase-III-Studien beobachtet wurden, waren Arthralgie, Husten, Kopfschmerzen, Erytheme an der Injektionsstelle, Nasopharyngitis und Infektionen der oberen Atemwege. Da der Wirkstoff tief in das Immungeschehen eingreift, sind vermehrte Infektionen oder sogar ein Krebsrisiko (wie bei anderen Biologika auch) zumindest nicht auszuschließen.
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