Mittwoch, 7. Januar 2009

Varianten des CYP2C19-Gens verändern Clopidogrel-Wirkung

In drei unabhängig voneinander durchgeführten Studien wurde gezeigt, dass Patienten mit genetischen Variationen im Gen für CYP2C19, die mit Clopidogrel behandelt werden, ein höheres kardiovaskuläres Risiko haben. Patienten mit CYP2C19-Genen mit dem Allel mit reduzierter Funktion bilden weniger aktiven Clopidogrel-Metabolit, der für die Wirkung wichtig ist, als Patienten mit zwei normalen CYP2C19-Allelen.
So konnte u.a. in einer französischen Studie mit 2208 Herzinfarkt-Patienten gezeigt werden, dass bei zwei veränderten Allelen die Rate kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten, die sich einer Koronarintervention unterzogen und Clopidogrel nahmen, 3,6fach höher war.
Möglicherweise bietet sich hier ein Ansatz für eine individualisierte Therapie und in nicht allzu ferner Zukunft werden Patienten, bei denen eine Clopidogrel-Behandlung geplant ist, zunächst genetisch untersucht. Bei Nachweis von Allelen mit reduzierter Funktion wäre eine höhere Clopidogrel-Dosis erforderlich.

Quellen:

Mega JL et al. Cytochrome P-450 polymorphisms and response to clopidogrel. N Engl J Med 2008 Dec 22; [e-pub ahead of print]. (http://dx.doi.org/10.1056/NEJMoa0809171)

Simon T et al. Genetic determinants of response to clopidogrel and cardiovascular events. N Engl J Med 2008 Dec 22; [e-pub ahead of print]. (http://dx.doi.org/10.1056/NEJMoa0808227)

Collet J-P et al. Cytochrome P450 2C19 polymorphism in young patients treated with clopidogrel after myocardial infarction: A cohort study. Lancet 2008 Dec 23; [e-pub ahead of print]. (http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(08)61845-0)

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