Freitag, 4. März 2011

EMA: Bevacizumab bei Brustkrebs nur noch in Kombination mit Paclitaxel

Bevacizumab (Avastin) darf zur Behandlung des Mammakarzinoms künftig nur noch in Kombination mit Paclitaxel eingesetzt werden.

Bevacizumab (Avastin), das in der EU bisher unter anderem zur Erstlinienbehandlung von metastasiertem Brustkrebs in Kombination mit Paclitaxel oder Docetaxel zugelassen war, darf in Zukunft nur noch zusammen mit Paclitaxel eingesetzt werden. Die Entscheidung der EU-Kommission stützt sich auf eine Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der EMA (CHMP), der im Jahr 2010 eine Neubewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses für diese Kombinationstherapie vorgenommen hatte. Dabei war das Nutzen-Risiko-Verhältnis für die Kombination Bevacizumab plus Paclitaxel nach wie vor positiv, die Kombination Bevacizumab plus Docetaxel jedoch negativ eingestuft worden.
In den USA beabsichtigt die FDA Bevacizumab die Zulassung beim Mammakarzinom, wo Bevacizumab in Kombination mit Paclitaxel eingesetzt wird, komplett zu entziehen.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft - AkdÄ hatte sich bereits 2008 kritisch zur Zulassung für Bevacizumab in Kombination mit Paclitaxel bei metastasiertem Brustkrebs geäußert und teilt die Bedenken der FDA. Aus Sicht der AkdÄ sollte die in Europa weiterhin zugelassene Kombination mit Paclitaxel bei Brustkrebs daher äußerst zurückhaltend eingesetzt werden. Die betroffenen Patientinnen sollten über den zu erwartenden geringen Nutzen und die seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgeklärt werden, bevor eine individuelle Entscheidung für diese Therapieoption getroffen wird.

Quelle:
ABDA-DAtenbank: Meldung vom 3. März 2011

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