Sonntag, 27. März 2011

EU: Eribulin für die Behandlung von metastasiertem Mammakarzinom zugelassen

Die EU-Kommission hat Eribulinmesilat (Halaven, Eisa) zur Behandlung von Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom zugelassen.

Eribulin kann als Monotherapie zur Behandlung von Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Mammakarzinom, bei denen nach mindestens zwei Chemotherapien die Erkrankung fortgeschritten ist, eingesetzt werden. Die vorausgegangene Therapie sollte ein Anthracyclin und ein Taxan enthalten haben, es sei denn die Patientinnen waren für diese Behandlung nicht geeignet. Eribulin wurde bereits im November 2010 in den USA zugelassen.


Eribulinmesilat ist ein synthetisches Analogon von Halichondrin B. Halichondrine werden aus dem Meeresschwamm Halichondria okadai gewonnen. Es bindet an Tubulin, hemmt dessen Polymerisierung und in der Folge die Funktion der Mikrotubuli. Damit kann sich Spindelapparat nicht entwickeln, der Zellzyklus wird in der G2/M-Phase blockiert.Eribulin hemmt also wie die Taxane den Spindelapparat der Zellen, allerdings auf andere Weise, so dass es nicht zu Kreuzresistenzen kommt.
In der zulassungsrelevanten EMBRACE-Studie (Eisai Metastatic Breast Cancer Study Assessing Physician's Choice Versus Eribulin) waren fast alle der 762 Patientinnen mit Taxanen oder Anthracyclinen vorbehandelt, drei von vier hatten auch Capecitabin erhalten; im Prinzip konnten sie damit als austherapiert gelten. In der Studie erhielt ein Drittel der Patientinnen eine weitere Chemotherapie, deren Zusammensetzung der Onkologe auswählte (treatment of physician’s choice, TPC). Die anderen zwei Drittel wurden mit Eribulin behandelt. In der TPC-Gruppe lebten die Patientinnen im Durchschnitt noch 10,6 Monate, im Eribulin-Arm waren es 2,5 Monate mehr (13,1 Monate). Bei 54 % der Patientinnen kam es unter Eribulin zu Müdigkeit und Schwäche (40 % unter TPC) und bei 52 % zu Neutropenie (30 % unter TPC). Der häufigste Grund zum vorzeitigen Abbruch der Eribulin-Therapie (5 %) war eine periphere Neuropathie.

Quelle:
ABDATA-Meldung vom 24. März 2011

Keine Kommentare: