Sonntag, 20. April 2008

Sie „hocken“ überall

die mehr oder weniger resistenten Erreger. Prof. Andreas Voss, Nijmwegen, stellte bei einer Pressekonferenz bei der ECCMID in Barcelona (19. bis 22. April 2008) Daten zur Verbreitung von MRSA und anderen Erregern vor.
Kontaklinsenträger sind durch Pilze aufgrund mangelhafter Reingung der Linsen gefährdet. Die Wasserleitungen in Zahnarztpraxen sind ebenfalls häufig verseucht, wie in verschiedenen Untersuchungen gezeigt werden konnte. Wenn das Wasser dann über das Wochenende oder über die Feiertage länger steht, können sich die Erreger noch besser vermehren.
In Krankenhäusern sitzen die Erreger besonders häufig und gerne auf Türknöpfen und Lichtschaltern. Bei Uhrenträgern sammeln sich die Staphylokokken unter der Uhr am Handgelenk. Da fragt man sich doch, warum noch so viele Ärzte und Pflegekräfte mit Ringen oder anderem Schmuck arbeiten.
An der Verbreitung von MRSA sind im Krankenhaus Beschäftigte zu einem erheblichen Teil beteiligt, sie sind relativ häufig kolonisiert. Und nicht nur sie, auch die mit ihnen zuhause zusammen lebenden Personen sind häufiger kolonisiert. Ein hohe Durchseuchung mit MRSA findet sich auch Alten- und Pflegeheime, hier befürchten Experten in den kommenden Jahren massive Probleme.
Inzwischen weiß man auch, dass es eine Übertragung von MRSA vom Menschen auf Tiere gibt, zum Beispiel auf Hunde – Tierfreunde habe dafür bereits eine eigene Homepage eingerichtet (www.pets-mrsa.com). Schweinehalter und ihre Tiere sind häufig mit demselben Stamm kolonisiert. Und Mitarbeiter von Tierkliniken und Pferdehalter können auch durch den gleichen MRSA-Stamm erkranken wie die von ihnen betreuten Pferde.

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