Samstag, 19. April 2008

Antibiotika-Resistenzen bedrohen uns

Antibiotika-Resistenzen bedrohen uns immer stärker, und es gibt dafür immer weniger Antibiotika, so Prof. Fernando Baquero, Madrid, Präsident der 18. ECCMID, die vom 19. bis 22. April in Barcelona stattfindet. Neue Strategien zur Bekämpfung bakterieller Infektionen waren bislang leider nicht erfolgreich. Derzeit gibt es deshalb wieder vermehrte Aktivitäten bei schon lange bekannten Wirkungsmechanismen – es gibt hier einige neue Antibiotika. Was fehlt, sind Substanzen, die an neuen Targets angreifen.

Resistente Erreger verbreiten sich immer mehr, nicht nur im Krankenhaus, sondern in der ganzen Umwelt, so beispielsweise im Abwasser, im Magen-Darm-Trakt von Menschen und bei Tieren.
Besonders gefährdet sind schwer Kranke, die häufig an Infektionen durch resistente Erreger sterben.
Im Moment bleibt als eine Strategie nur, durch vernünftigen Einsatz die Wirksamkeit der derzeit zur Verfügung stehen Substanzen so lange wie möglich zu erhalten.

„Big Pharma“ hat kein Interesse mehr an der Forschung im Bereich Antibiotika, die Entwicklungszeiten sind zu lange, die Forschung zu teuer – und Antibiotika heilen, wenn sie richtig angewendet werden. Sie sind in der Regel keine Dauertherapie, sondern werden nur kurzzeitig angewendet.

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