Sonntag, 20. April 2008

MRSA verbreiten sich pandemisch

…so Professor Dr. Georg Peters, Münster, bei einem von der Firma Pfizer unterstützten Symposium im Rahmen des 18. ECCMID am 20. April 208 in Barcelona. MRSA haben sich zunächst in den USA stark ausgebreitet, nun sind sie aber auch in den europäischen Ländern auf dem Vormarsch.

Die Zunahme der MRSA ist vor allem auf eine Zunahme von Community-acquired MRSA (CA-MRSA) zurückzuführen, die im Krankenhaus erworbenen MRSA (HA-MRSA) sind in der Häufigkeit nach Peters etwa gleich geblieben.

In den USA ist vor allem der CA-MRSA-Stamm US300 weit verbreitet. Ihn bezeichnete Peters als den besten MRSA, den es gibt, denn er hat alles, was ein perfekter MRSA-Stamm braucht. Er wird aber in Europa vermutlich kein Problem werden und wird sich irgendwann selbst stoppen, dann Frage sei nur, wann. In Europa wird eher der ST398-Stamm (MRSA und MSSA) ein Problem, der vor allem in den Gegenden mit vielen Schweinen vermehrt auftritt.

Das Oxazolidinon Linezolid (Zyvoxid) zeichnet sich durch eine gute Wirksamkeit gegen MRSA aus. Eine Resistenz bei Enterokokken und Staphylokokken entwickelt sich nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, entsteht extrem langsam und kommt selbst nach jetzt schon jahrelangem weltweitem Einsatz dieser Substanz nur als Einzelfall beschrieben vor. Neu ist allerdings eine Cfr-Methyltransferase-vermittelte Resistenz bei S. aureus, deren Epidemiologie weiter beobachtet werden sollte.

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