Montag, 2. Juni 2008

Zoledronsäure hat Antitumor-Wirkung

Das Bisphosphonat Zoledronsäure (Zometa®) verringert bei prämenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem frühem Mammakarzinom bei zusätzlicher Gabe zur postoperativen Hormontherapie das Risiko von Rezidiven und Todesfällen um 36 %. Dies ergab die Austrian Breast and Colorectal Cancer Study Group Trial 12 (ABCSG-12), deren Ergebnisse am 1. Juni 2008 bei der 44. Jahrestagung der American Society of Oncology in Chicago vorgestellt wurden.

In der österreichischen Studie wurde u. a. untersucht, ob Bisphosphonate zusätzlich zu endokriner Therapie das Rezidivrisiko für prämenopausale Frauen mit frühem Mammakarzinom weiter senken können. Außerdem wurde der Frage nachgegangen, ob Aromatase-Hemmer im Vergleich zu Tamoxifen besser wirken.

In die offene, multizentrische Phase-III-Studie wurden 1803 prämenopausale Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom im Stadium I oder II und weniger als 10 befallenen Lymphknoten aufgenommen. Sie erhielten nach Operation und Bestrahlung alle mit Goserelin zur Ovarsuppression behandelt und erhielten dann randomsiert über drei Jahre Tamoxifen 20 mg/Tag ( n = 451), Anastrozol 1 mg/Tag (n = 453), Tamoxifen 20 mg/Tag plus Zoledronsäure 4 mg alle 6 Monate (n = 449) oder Anastrozol 1 mg/Tag plus Zoledronsäure 4 mg alle 6 Monate (n = 450).

Primärer Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS), sekundäre Endpunkte waren das rezidivfreie Überleben und das Gesamtüberleben.

Nach im Median 60 Monaten (31. März 2008) waren 137 (7,6 %) DFS-Ereignisse und 42 Todesfälle (2,3 %) eingetreten. Das krankheitsfreie Überleben unterschied sich zwischen der Anastrozol- und der Tamoxifen-Gruppe nicht.

Die zusätzliche Gabe von Zoledronsäure verbesserte jedoch das krankheitsfreie Überleben im Vergleich zur alleinigen endokrinen Therapie signifikant. Das relative Risiko für ein DFS-Ereignis wurde durch das Bisphosphonat um 36 % verringert (p <>

Die Verträglichkeit war gut, es traten keine unerwarteten Nebenwirkungen auf. Keine Kiefernekrosen und keine nephrotoxischen Wirkungen wurden beobachtet.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, so Professor Dr. Michael Gnant, Wien (links), dass bei prämenopausalen Frauen mit frühem Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom, also mit niedrigem bis mäßig hohem Risiko, eine Hormontherapie plus Zoledronsäure eine zytotoxische Chemotherapie ersetzen kann. Diese gut verträgliche Therapie kann die Lebensqualtität und die Therapie bei diesen Patientinnen weiter verbessern.

Quelle:

Gnant M, Adjuvant ovarian suppression combined with tamoxifen or anastrozole, alone or in combination with zoledronic acid, in premenopausal women with hormone-responsive, stage I and stage II breast cancer: first efficacy results from ABCSG-12. 44 ASCO, Chicago, 1. Juni 2008.

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