Mittwoch, 30. Juli 2025

Belantamab Mafodotin von der EU-Kommission zugelassen

 Die EU-Kommission hat am 23. Juli 2025 Belantamab Mafodotin (Blenrep, GSK) bei Erwachsenen zur Behandlung von rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom zugelassen: 
• in Kombination mit Bortezomib und Dexamethason bei Patienten, die bereits mindestens eine Therapie erhalten haben; und
• in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason bei Patienten, die bereits mindestens eine Therapie, darunter Lenalidomid, erhalten haben.

Das ADC Belantamab Mafodotin war bereits im August zur Monotherapie von vorbehandelten MM-Patienten bedingt zugelassen worden. Der Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der EMA hat jedoch im Dezember 2023 die Zulassung nicht erneuert.

Nun wurde das ADC als Teil von Kombinationstherapien erneut zugelassen. Die Zulassung basiert auf den Wirksamkeitsergebnissen in den Phase-III-Studien DREAMM-7 und DREAMM-8 bei rezidiviertem oder refraktärem Multiplem Myelom.

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Info der EMA


Inavolisib von der EU-Kommission zugelassen

 Die EU-Kommission hat am 18. Juli 2025 Inavolisib (Itovebi, Roche) in Kombination mit Palbociclib und Fulvestrant zugelassen zur oralen Behandlung von erwachsenen Patienten mit PIK3CA-mutiertem,  Östrogenrezeptor (ER)-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, wenn während einer adjuvanten endokrinen Behandlung oder innerhalb von 12 Monaten nach Abschluss einer adjuvanten endokrinen Behandlung ein Rezidiv auftritt.

Inavolisib ist ein Inhibitor der katalytischen Untereinheit der Phosphatidylinositol-4,5-Bisphosphat-3-Kinase (PI3K). Darüber hinaus fördert Inavolisib den Abbau von mutiertem p110α (mutant degrader). Der PI3K-Signalweg ist bei HR-positivem Brustkrebs häufig fehlreguliert, oft aufgrund aktivierender  PIK3CA-Mutationen. Mit seinem dualen Wirkmechanismus hemmt Inavolisib die Aktivität  nachgeordneter Ziele des PI3K-Signalweges einschließlich AKT, was zu einer verringerten zellulären Proliferation und zur Apoptoseinduktion in PIK3CA-mutierten Brustkrebszelllinien führt. 

Die Wirksamkeit von Itovebi in Kombination mit Palbociclib und Fulvestrant wurde in randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studie INANVO 120 bei erwachsenen Patienten mit PIK3CA-mutiertem, HR-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs untersucht, deren Erkrankung während einer adjuvanten endokrinen Behandlung oder innerhalb von 12 Monaten nach Abschluss einer adjuvanten endokrinen Therapie (endokrin-resistent)fortschritt, und die davor keine systemische Therapie für ihre lokal fortgeschrittene oder metastasierte Erkrankung erhalten hatten.

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EPAR der EMA


Mirdametinib von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 17. Juli 2025 Mirdametinib (Ezmekly, SpringWorks Therap.) als Orphan Drug bedingt zur oralen Monotherapie symptomatischer, inoperabler plexiformer Neurofibrome (PN) bei pädiatrischen und erwachsenen Patienten mit Neurofibromatose Typ 1 (NF1) ab 2 Jahren zugelassen.

Mirdametinib ist ein selektiver, nicht kompetitiver Inhibitor der Mitogen-aktivierten Proteinkinasen 1 und 2 (MEK1/2). Die MEK-Inhibition kann die Proliferation und das Überleben von Tumorzellen, bei denen der RAF/MEK/ERK-Signalweg aktiviert ist, hemmen.

In der ReNeu-Studie, einer multizentrischen, unverblindeten einarmigen Phase-II-Studie mit 114 Patienten im Alter von ≥ 2 Jahren mit symptomatischem inoperablem, signifikante Morbidität verursachendem NF1‑PN, wurde die Wirksamkeit von Mirdametinib untersucht. 

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Epar der EMA

Obecabtagen Autoleucel von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 17. Juli 2025 Obecabtagen Autoleucel (Aucatzyl, Autolus GmbH) als Orphan Drug bedingt zur Behandlung von erwachsenen Patienten ab 26 Jahren mit rezidivierter oder refraktärer (r/r) B-lymphoblastischer Leukämie (B-ALL) zugelassen.

Das gegen 41BB-ζ CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapeutikum Obecabtagen autoleucel (Obe-cel) besteht aus patienteneigenen T-Zellen, die so verändert wurden, dass sie einen CAR exprimieren, der CD19-On-Target-Zellen über die murine CAT13.1E10-Hybridom (CAT)-Bindungsdomäne erkennt. Die Bindung von Anti-CD19 (CAT)-CAR-positiven T-Zellen an CD19-exprimierte On-Target-Zellen, wie Krebszellen und normale B-Zellen, führt zur Aktivierung der Anti-CD19 (CAT)-CAR-positiven T-Zellen und nachgeschalteten Signaltransduktion über die CD3-Zeta-Domäne. Die Proliferation und Persistenz durch die Anti-CD19 (CAT)-CAR-positiven T-Zellen nach der Aktivierung werden durch das Vorhandensein der 4-1BB-Co-stimulatorischen Domäne verstärkt. Diese Bindung an CD19 führt zu Anti-Tumor-Aktivität und zur Abtötung CD19-exprimierender Zielzellen.

Wirksamkeit und Sicherheit von Obecabtagen Autoleucel wurden in der offenen, multizentrischen, einarmigen Phase-Ib/II-Studie FELIXbei erwachsenen Patienten mit r/r B-ALL untersucht. 

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Info der EMA


Diflunisal von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 17. Juli 2025 Diflunisal (Attrogy, Purpose Pharma International) bei erwachsenen Patienten mit Polyneuropathie im Stadium 1 oder 2 zur oralen Behandlung der hereditären Transthyretin-vermittelten Amyloidose (hATTR-Amyloidose) zugelassen.



Diflunisal ist ein Salicylat, das ursprünglich wegen seiner entzündungshemmenden, schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften verwendet wurde.
Dann wurde gezeigt, dass Diflunisal ein wirkstarker Stabilisator des tetrameren Transthyretins (TTR) ist, das das Tetramer wirksam gegen den Zerfall in die TTR-Monomere stabilisiert, die für die Pathologie der Amyloidose verantwortlich sind.
Wirksamkeit und Sicherheit von Diflunisal wurden in einer internationalen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studie untersucht.

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Freitag, 4. Juli 2025

Deutivacaftor/Tezacaftor/Vanzacaftor von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. Juni 2025 als Orphan Drug Deutivacaftor/Tezacaftor/Vanzacaftor (Alyftrek) zur zur oralen Behandlung der zystischen Fibrose (CF) bei Patienten ab 6 Jahren zugelassen, die mindestens eine Nicht-Klasse-I-Mutation im CFTR-Gen (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) aufweisen.

Vanzacaftor (VNZ) und Tezacaftor (TEZ) sind CFTR-Korrektoren, die an verschiedene Stellen des CFTR-Proteins binden, so eine additive Wirkung auf die zelluläre Verarbeitung und den Transport von  bestimmten CFTR-Mutationsformen (einschließlich F508del-CFTR) haben und dadurch die Menge an CFTR-Protein an der Zelloberfläche im Vergleich zu jedem der beiden Wirkstoffe allein erhöhen. Deutivacaftor (D-IVA) verstärkt die CFTR-Kanal-Öffnungswahrscheinlichkeit (oder Gating-Aktivität) des CFTR-Proteins auf der Zelloberfläche. 

Die kombinierte Wirkung von VNZ, TEZ und D-IVA besteht in einer Zunahme der Menge und Funktion des CFTR-Proteins auf der Zelloberfläche, was zu einer erhöhten CFTR-Aktivität führt, die anhand des CFTR-vermittelten Chloridtransports in vitro und der Schweißchloridkonzentration (SwCl-Konzentration) bei CF-Patienten messbar ist.

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Info der EMA

Zanidatamab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. Juni 2025 Zanidatamab (Ziihera, Jazz) als Orphan Drug zur Monotherapie von Erwachsenen mit inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem HER2-positivem (IHC 3+) biliärem Karzinom zugelassen, die zuvor mit mindestens einer systemischen Therapie behandelt wurden. 

Zanidatamab ist ein dualer, HER2 gerichteter bispezifischer Antikörper, der gleichzeitig an die extrazellulären Domänen 2 und 4 auf separaten HER2-Monomeren bindet (Bindung in trans). Die Bindung von Zanidatamab an HER2 führt zu einer Internalisierung, die zu einer Reduzierung des Rezeptors auf der Zelloberfläche führt. Zanidatamab induziert komplementabhängige Zytotoxizität, antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität und antikörperabhängige zelluläre Phagozytose. Diese Mechanismen führen zu einer Hemmung des Tumorwachstums und zum Absterben der Tumorzellen.

Die Wirksamkeit wurde in der Kohorte 1 (N=62) von ZWI-ZW25-203 (Studie 203) untersucht, einer multizentrischen, offenen, einarmigen Studie an Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem biliären Karzinom, die mindestens eine Gemcitabin-haltige systemische  Chemotherapie bei fortgeschrittener Erkrankung erhalten hatten und bei denen nach der letzten vorherigen Therapie ein Fortschreiten der Erkrankung oder eine Unverträglichkeit gegenüber dieser Therapie auftrat und deren Tumor HER2-positiv getestet wurde (IHC 3+).

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Info der EMA

Teprotumumab von der EU-Kommission zugelasen

Die EU-Kommission hat am 19. Juni 2025 Teprotumumab (Tepezza, Amgen) zur parenteralen Behandlung einer mittelschweren bis schweren endokrinen Orbitopathie bei Erwachsenen zugelassen.

Der monoklonale Antikörper Teprotumumab bindet am IGF-1R und blockiert dessen Aktivierung und Signalgebung Der Wirkungsmechanismus von Teprotumumab bei Patienten mit endokriner Orbitopathie ist bisher noch nicht vollständig bekannt.

Wirksamkeit und Sicherheit von Teprotumumab wurden u.a. in vier randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studien (TED01RV, OPTIC, OPTIC-J und HZNP-TEP-403) bei 287 Patienten mit endokriner Orbitopathie beurteilt.

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Info der EMA

Sepiapterin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. Juni 2025 Sepiapterin (Sephience, PTC Therapeutics) zur oralen Behandlung von Hyperphenylalaninämie (HPA) bei Erwachsenen und Kindern mit Phenylketonurie (PKU) zugelassen.

 Sepiapterin ist ein natürlicher Vorläufer des enzymatischen Kofaktors BH4, einem kritischen Kofaktor für Phenylalaninhydroxylase (PAH). Sepiapterin wirkt als duales pharmakologisches Chaperon (Sepiapterin und BH4 jeweils mit eigener Bindungsaffinität zu einer PAH-Variante), auch bei PAH-Varianten, die  häufig bei PKU vorkommen und bekanntermaßen unempfindlich gegenüber BH4 sind, das die Aktivität des defekten PAH-Enzyms verbessert und eine hohe intrazelluläre Konzentration von BH4 bewirkt. Durch die Verbesserung der Konformationsstabilität des fehlgefalteten PAH-Enzyms und die Erhöhung der  intrazellulären Konzentrationen von BH4 kann Sepiapterin die Phe-Spiegel im Blut effektiv senken.

Die Wirksamkeit von Sepiapterin wurde in drei klinischen Studien bei Patienten mit PKU untersucht. 

Quelle

Info der EMA