Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom Juni 2017 empfohlen, Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir (Vosevi, Gilead) zur oralen Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Hepatitis-C-Infektion zuzulassen.
Sofosbuvir ist seit 2014 im Handel verfügbar. Es ist ein pangenotypischer Inhibitor der RNA-abhängigen RNA-Polymerase NS5B des HCV, die für die Virusreplikation erforderlich ist. Sofosbuvir ist ein Nukleotid-Prodrug, das nach intrazellulärer Metabolisierung in das pharmakologisch wirksame Uridin-Analogon-Triphosphat 17 (GS-461203) mit Hilfe der NS5B-Polymerase in die HCV-RNA eingebaut wird und zum Kettenabbruch führt. GS-461203 (der aktive Metabolit von Sofosbuvir) hemmt weder humane DNA- oder RNA-Polymerasen noch die mitochondriale RNA-Polymerase.
Velpatasvir, seit Juli 2016 in Kombination mit Sofosbuvir im Handel, ist ein HCV-Inhibitor, der auf das HCV-NS5A-Protein gerichtet ist, das sowohl für die RNA-Replikation als auch den Zusammenbau von HCV-Virionen erforderlich ist. In-vitro-Studien zur Resistenzselektion und Kreuzresistenz deuten darauf hin, dass NS5A die Zielstruktur für den Wirkungsmechanismus von Velpatasvir darstellt.
Voxilaprevir ist ein neuer pangenotypischer HCV-NS3/4A-Proteasehemmer.
Vosevi wurd bei über 1.700 Patienten klinisch geprüft. Das Virus konnte bei mehr als 90 % der Patienten 12 Wochen nach dem Ende der Behandlung nicht mehr nachgewiesen werden, was als klinische Heilung gilt. Nebenwirkungen waren Übelkeit, Kopfschmerzen und Diarrhö.
Quellen:
Mitteilung der EMA vom 22. Juni 2017
Pressemitteilung der EMA vom 23. Juni 2017
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen