Donnerstag, 3. Oktober 2024

Toripalimab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Toripalimab (Loqtorzi, TMC Pharma) in Kombination mit Cisplatin und Gemcitabin zugelassen für die

  • Erstlinienbehandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem, für eine Operation oder Strahlentherapie nicht infrage kommendem, oder metastasiertem Nasopharynxkarzinom
  • Erstlinienbehandlung erwachsener Patienten mit inoperablem fortgeschrittenem, rezidivierendem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus.

Toripalimab ist ein humanisierter monoklonaler IgG4-Antikörper, der an den PD-1-Rezeptor bindet und dessen Wechselwirkung mit PD-L1 und PD-L2 blockiert. Dadurch wird die über den PD-1-Signalweg vermittelte Hemmung der Immunantwort, einschließlich der Antitumor-Immunantwort, aufgehoben. Die Bindung der PD-1-Liganden PD-L1 und PD-L2 an den PD-1-Rezeptor auf T-Zellen hemmt die Proliferation, die Zytokinproduktion und die zytotoxische Aktivität der T-Zelle.

Die Wirksamkeit von Toripalimab in Kombination mit Cisplatin und Gemcitabin beim Nasopharynkarzinom wurde in der Studie JUPITER-02 untersucht, einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit 289 Patienten mit metastasiertem oder rezidivierendem, lokal fortgeschrittenem Nasopharynxkarzinom (NPC), bei dem eine kurative Therapie nicht infrage kam und die zuvor keine systemische Chemotherapie wegen rezidivierender oder metastasierender Erkrankung erhalten hatten. 

Die Wirksamkeit von Toripalimab in Kombination mit Paclitaxel and Cisplatin bei Ösophaugskarzionm wurde in der Studie JUPITER-06 untersucht, einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie in einer einzelnen Region mit 514 Patienten mit metastasiertem oder rezidivierendem, lokal fortgeschrittenem ösophagealem Plattenepithelkarzinom (OSCC), die zuvor keine systemische Chemotherapie wegen rezidivierender oder metastasierender Erkrankung erhalten hatten. 

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Info der EMA

Elafibranor von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Elafibranor (Iqirvo, Ipsen) als Orphan Drug für die  orale Behandlung der primär biliären Cholangitis (PBC) in Kombination mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) bei Erwachsenen, die nicht ausreichend auf UDCA ansprechen, oder als Monotherapie bei Patienten, die UDCA nicht vertragen, zugelassen.

Elafibranor und sein aktiver Hauptmetabolit GFT1007 sind duale Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptor(PPAR) α/δ-Agonisten. PPAR α/δ gelten als wichtige Regulatoren der Gallensäure-Homöostase, bei Entzündungen und Fibrose.<br /> 

Die Aktivierung von PPARα und PPARδ verringert die Gallentoxizität und verbessert die Cholestase durch Modulation der Gallensäuresynthese, der Entgiftung und der Transporter. Die Aktivierung von PPARα und PPARδ hat auch entzündungshemmende Eigenschaften durch Beeinflussung verschiedener Signalwege.

Die Wirksamkeit von Elafibranor wurde in der Studie GFT505B-319-1 (ELATIVE) untersucht, einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-3-Studie an 161 Erwachsenen mit PBC mit unzureichendem Ansprechen oder Unverträglichkeit gegenüber UDCA. Die Behandlung mit  Elafibranor bereits nach vier Wochen zu einem deutlichen Rückgang der alkalischen Phosphatase (AP) gegenüber dem Ausgangswert, der bis Woche 52 anhielt.

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Info der EMA


Delgocitinb von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Delgocitinib (Anzupgo, Leo Pharma) als Creme zur  Behandlung von mittelschwerem bis schwerem chronischem Handekzem (CHE) bei Erwachsenen zugelassen, bei denen topische Kortikosteroide nicht ausreichen oder nicht geeignet sind.


Delgocitinib ist ein Pan-Janus-Kinase (JAK)-Inhibitor, der konzentrationsabhängig auf die Aktivität von JAK1, JAK2, JAK3 und Tyrosinkinase 2 (TYK2) wirkt. 

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Delgocitinib-Creme wurden in zwei randomisierten, doppelblinden, Vehikel-kontrollierten Studien mit ähnlichem Design (DELTA 1 und DELTA 2) untersucht.

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Zolbetuximab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 19. September 2024 Zolbetuximab (Vyloy, Astellas) in Kombination mit Fluoropyrimidin- und Platin-haltiger Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem HER2-negativem Adenokarzinom des  Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (gastro-oesophageal junction, GEJ) zugelassen, deren Tumoren Claudin (CLDN) 18.2 positiv sind.

Zolbetuximab ist ein chimärer (Maus/Mensch IgG1) monoklonaler Antikörper, der gegen das Tight-Junction-Molekül CLDN18.2 gerichtet ist. Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Zolbetuximab selektiv an mit CLDN18.2 transfizierte Zelllinien oder solche Zelllinien bindet, die endogen CLDN18.2 exprimieren. Zolbetuximab führt zum Abbau von CLDN18.2-positiven Zellen durch antikörperabhängige zellvermittelte Toxizität und komplementabhängige Zytotoxizität. 

Sicherheit und Wirksamkeit von Zolbetuximab in Kombination mit Chemotherapie wurden in zwei doppelblinden, randomisierten, multizentrischen Phase-3-Studien beurteilt, an denen insgesamt 1 072 Patienten teilnahmen mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem Adenokarzinom des Magens oder GEJ, die CLDN18.2-positiv, HER2-negativ waren, 

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Info der EMA 


Mittwoch, 4. September 2024

Erdafitinib von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 22. August 2024 Erdafitinib (Balversa, Janssen-Cilag) zur oralen Monotherapie erwachsener Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Urothelkarzinom und bestimmten genetischen Veränderungen des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor-3 (fibroblast growth factor receptor 3, FGFR3) zugelassen, die zuvor mindestens eine Therapielinie mit einem PD-1- oder PD-L1-Inhibitor im nicht resezierbarem oder metastasierten Stadium erhalten haben.



Erdafitinib ist ein pan-Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor (FGFR)-Tyrosinkinase-Inhibitor.  
Die Wirksamkeit von Erdafintinb wurde in der Studienkohorte 1 der Studie BLC3001 untersucht, einer randomisierten, offenen, multizentrischen Phase-III-Studie zur Bewertung des Gesamtüberlebens unter Erdafitinib im Vergleich zur Chemotherapie (Docetaxel oder Vinflunin) bei Patienten mit einem fortgeschrittenem (nicht resezierbarem oder metastasiertem) Urothelkarzinom mit bestimmten Veränderungen im FGFR-Gen und einem Fortschreiten der Erkrankung nach einer oder zwei vorangegangenen Behandlungen (Therapielinien) in der lokal fortgeschrittenen nicht resezierbaren oder metastasierten Behandlungssituation, von denen mindestens eine einen Inhibitor des Programmed-Death-Rezeptor 1 (PD-1) oder des Programmed-Death-Ligand 1 (PD-L1) umfasst (Anti-PD-(L)1)

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Crovalimab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 22. August 2024 Crovalimab (Piasky, Roche) als Monotherapie zur Behandlung von Patienten ab 12 Jahren mit einem Gewicht von mindestens 40 kg mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) zugelassen, und zwar
- bei Patienten mit Hämolyse mit klinischen Symptomen, die auf eine hohe Krankheitsaktivität hinweisen 
- bei Patienten, die nach mindestens 6 Monaten Behandlung mit einem Inhibitor der Komplementkomponente 5 (C5) klinisch stabil sind.

Crovalimab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper auf der Basis von Immunglobulin G1 (IgG1), der mit hoher Affinität spezifisch an das Komplementprotein C5 des Komplementsystems bindet, dessen Spaltung in C5a und C5b hemmt und so die Bildung des Membranangriffskomplexes (MAC, membrane attack complex) verhindert. Crovalimab verursacht eine Hemmung der terminalen Komplementaktivität. Bei Patienten mit PNH hemmt Crovalimab die terminale komplementvermittelte intravaskuläre Hämolyse.

Sicherheit und Wirksamkeit von Crovalimab bei Patienten mit PNH wurden in einer Nicht-Unterlegenheitsstudie der Phase III (COMMODORE 2) untersucht und durch klinische Nachweise aus zwei weiteren Phase-III-Studien (COMMODORE 3 und COMMODORE 1) gestützt. 

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Info der EMA

Odronextamab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 22. August 204 Odronextamab (Ordspono, Regeneron) zugelassen als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem follikulärem Lymphom (r/r FL) nach zwei oder mehr systemischen Therapielinien sowie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r  DLBCL) nach zwei oder mehr systemischen Therapielinien.

Odronextamab ist ein humaner IgG4-basierter bispezifischer Antikörper, der an CD20, ein Zell-Oberflächenantigen, das auf normalen und malignen B-Zellen vorhanden ist, sowie an CD3 bindet, ein T-Zell-Antigen, das mit dem T-Zell-Rezeptorkomplex assoziiert ist. Die gleichzeitige Bindung beider Arme von Odronextamab führt zur Bildung einer Synapse zwischen der T-Zelle und der CD20-exprimierenden Zelle, was zu einer T-Zell-Aktivierung führt und eine polyklonale Antwort der zytotoxischen T-Zelle hervorruft, was eine umgelenkte Lyse der Zielzellen, einschließlich maligner B-Zellen, nach sich zieht. 

Odronextamab wird mit rekombinanter DNA-Technologie in einer  Zellsuspensionskultur aus Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (Chinese hamster ovary, CHO) hergestellt.

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Info der EMA


Sotatercept von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 27. August 2024 Sotatercept (Winrevair, MSD) in Kombination mit anderen Therapien gegen pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) für die parenterale Behandlung von PAH bei erwachsenen Patienten mit der WHO-Funktionsklasse (FK) II bis III zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit zugelassen.

Sotatercept ist ein Fusionsprotein, in dem die extrazelluläre Domäne des humanen Aktivinrezeptors Typ IIa mit der Fc-Domäne von humanem Immunglobulin G1 fusioniert ist. Es fungiert als Ligandenfalle für ausgewählte Mitglieder der TGF-Beta-Superfamilie. Durch die Hemmung der Liganden soll  Sotatercept in den Lungengefäßen das Gleichgewicht von antiproliferativen und pro-proliferativen Signalwegen neu ausbalancieren.

In Tiermodellen der PAH hemmte Sotatercept die Zellproliferation, förderte die Apoptose und besserte Entzündungen in den Gefäßwänden. Hierdurch führte es zu einem umgekehrten Remodeling und stellte die Durchgängigkeit der Gefäße wieder her. 

Sotatercept ist keine neue Substanz. Es wird schon länger als 10 Jahre klinisch geprüft, u.a. wegen seiner Erythrozyten-stimulierenden Aktivität und seiner modulierenden Wirkung auf Knochenresorption und Knochenbildung. In klinischen Studien wurde es u.a. zur Behandlung der Chemotherapie-induzierten Anämie und der Anämie bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder myelodysplastischem Syndrom untersucht.

Wirksamkeit und Verträglichkeit bei PAH wurden u.a. in der STELLAR-Studie untersucht.

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Mittwoch, 7. August 2024

rADAMTS13 von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 1. August 2024 rADAMSTS13 (Adzynma, Takeda) als Orphan Drug zur  Enzymersatztherapie (EET) bei ADAMTS13-Mangels bei Kindern und Erwachsenen mit kongenitaler thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura (cTTP) zugelassen.
 rADAMTS13 ist eine rekombinante Form des körpereigenen ADAMTS13. ADAMTS13 ist eine Zink-Metalloprotease im Plasma, die die Aktivität des von Willebrand-Faktors (VWF) reguliert, indem sie große und ultragroße VWF-Multimere in kleinere Einheiten spaltet und dadurch die Bindungseigenschaften von VWF an Thrombozyten und seine Neigung zur Bildung von Mikrothromben reduziert. rADAMTS13 soll die spontane Bildung von Mikrothromben aus VWFMultimeren und  Thrombozyten, die zu einem Thrombozytenschwund und einer Thrombozytopenie bei Patienten mit cTTP führt, reduzieren oder eliminieren. 
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit wurden in zwei noch laufenden Studien (Studie 281102 und
Studie 3002) untersucht. 

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Dasiglucagon von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 24. Juli 2024 Dasiglucagon (Zegalogue, Zealand Pharma) zur Behandlung von schwerer Hypoglykämie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren mit Diabetes mellitus zugelassen.

Dasiglucagon ist ein Glucagon-Rezeptor-Analog, das den Blutzuckerspiegel erhöht, indem es hepatische Glucagon-Rezeptoren aktiviert und so der Glykogenabbau und die Freisetzung von Glukose aus der Leber angeregt werden. In der Leber müssen Glykogenspeicher vorhanden sein, damit Dasiglucagon eine antihypoglykämische Wirkung entfalten kann.

Drei randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Studien wurden bei Patienten mit Typ-1-Diabetes durchgeführt. Zwei Studien (Studie 16137 und Studie 17145) wurden mit erwachsenen Patienten und eine Studie (Studie 17086) mit pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren durchgeführt.

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Info der EMA