Die Food and Drug Administration (FDA) hat Lenvatinib (Lenvima, Eisai) beschleunigt für die Behandlung von Patienten mit progressivem differenziertem Schilddrüsenkrebs zugelassen, der trotz Therapie mit radioaktivem Iod fortgeschritten war.
Lenvatinib ist eine oraler Multikinase-Hemmer, der VEGFR1-3, FGFR1-4, PDGRF-, RET und KIT hemmt.
Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in der Phase-III-Studie SELECT nachgewiesen.
In die Studie wurden 392 Patienten mit RR-DTC aufgenommen, die bisher schon eine gezielte Therapie erhalten haben konnten. Sie wurden 2:1 randomisiert mit Lenvatinib (n = 261) in einer Dosierung von 24 mg täglich oral oder Plazebo (n = 131) bis zur Krankheitsprogression behandelt. Patienten der Plazebo-Gruppe konnten bei Progression offen mit Lenvatinib weiter behandelt werden.
Primärer Endpunkt der Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS), zu den sekundären Endpunkten gehörten die Ansprechraten, das Gesamtüberleben sowie die Verträglichkeit. In der Lenvatinib-Gruppe wurden die Patienten im Median über 13,8 Monate behandelt, in der Plazebo-Gruppe ober 3,9 Monate. Die Dosisintensität betrug im Median 16,8 mg Lenvatinib/Tag.
Lenvatinib verlängerte das PFS signifikant von 3,6 auf 18,3 Monate (Hazard-Ratio 0,21, 99%-KI 0,14-0,31, p < 0,0001). Der Effekt war bereits nach zwei Monaten Behandlung sichtbar. Auch in der Subgruppe der Patienten, die bereits zuvor eine gezielte Therapie erhalten hatten, verlängerte Lenvatinib das PFS von 3,6 auf 15,1 Monate signifikant. Die Wirksamkeit des Multikinasehemmers war auch in allen anderen Subgruppen zu sehen. Die objektive Ansprechrate lag bei 65 % (Plazebo 2 %), 4 Patienten (2 %) erreichten mit Lenvatinib ein komplettes Ansprechen.
Unerwünschte Wirkungen von Lenvatinib waren häufig, vor allem Hypertonie, Durchfall, verminderter Appetit, Körpergewichtsabnahme und Übelkeit. Wegen der unerwünschten Wirkungen waren bei 78,5 % der Lenvatinib-Patienten Dosisreduktionen erforderlich.
Quellen
Pressemitteilung der FDA vom 13. Februar 2015
Schlumberger M et al. N Engl J Med 2015; 372:621-630. DOI: 10.1056/NEJMoa1406470
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