Dienstag, 19. August 2014

Beta-Interferone: Risiko einer thrombotischen Mikroangiopathie und eines nephrotischen Syndroms

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert über das Risiko einer thrombotischen Mikroangiopathie (thrombotisch-thrombozytopenische Purpura bzw. hämolytisch-urämisches Syndrom) und eines nephrotischen Syndroms im Zusammenhang mit der Anwendung von Beta-Interferonen. Die Erkrankungen können mehrere Wochen bis Jahre nach Beginn der Behandlung auftreten.
Die thrombotische Mikroangiopathie ist eine schwerwiegende Erkrankung und gekennzeichnet durch Thrombozytopenie, Hypertonie, Fieber, ZNS-Symptome (z. B. Verwirrtheit, Parese) und eine eingeschränkte Nierenfunktion. Bei Auftreten verdächtiger Symptome unter Behandlung mit Beta-Interferon werden eine Kontrolle der Thrombozyten, der Serum-Laktatdehydrogenase (LDH), der Nierenfunktion sowie ein Blutausstrich auf Schistozyten (fragmentierte Erythrozyten) empfohlen. In Bezug auf ein nephrotisches Syndrom (Proteinurie, eingeschränkte Nierenfunktion und Ödeme) sollte die Nierenfunktion regelmäßig überprüft und auf entsprechende Symptome geachtet werden. Beide Erkrankungen machen eine sofortige Behandlung und ggf. das Absetzen von Beta-Interferon erforderlich.

Quelle:
AkdÄ Drug Safety Mail vom 19.8.2014

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