Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA hat in seiner Sitzung vom 14. bis 17. November 2011 beschlossen, die Zulassung von Vandetanib für die Behandlung von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom zu empfehlen.
Vandetanib (Caprelsa, AstraZeneca) ist ein Proteinkinasehemmer, der aktiv ist gegen das RET-Protoonkogen (Rearranged during Transfection), den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGFR) und den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR). Es soll nun zur Behandlung von von Patienten mit aggressivem und symptomatischen medullären Schilddrüsenkarzinom eingesetzt werden, das nicht resektabel und lokal fortgeschritten oder metastasiert ist. Bei Patienten ohne bekannte RET-Mutation ist mit einer geringeren Wirksamkeit zu rechnen.
In den klinischen Studien wurde durch Vandetanib das progressionsfreie Überleben der Patienten im Vergleich zu Plazebo verlängert. Häufigste unerwünschte Wirkungen waren Nasopharyngitis, Bronchitis, obere Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfektionen, verminderter Appetit, Hypokalzämie, Schlafstörungen, Depression, Kopfschmerzen, Parästhesien, Geschmacksstörungen, Benommenheit, Sehstörungen, Hornhautveränderungen, Verlängerung des QT-Intervalls, Bluthochdruck, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Hautausschlag und andere Hautreaktionen, Nagelerkrankungen, Proteinurie, Nephrolithiasis, Asthenie, Fatigue, Schmerzen und Ödeme. Als Teil der Zulassung muss ein Pharmakovigilanzprogramm implementiert werden (was bei dieser Liste nicht verwunderlich ist...).
Quelle:
Mitteilung der EMA vom 18. November 2011
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