Die AkdÄ veröffentlichte eine Stellungnahme zu Angiotensin-Rezeptorantagonisten ("Sartanen") und Krebsrisiko.
Hintergrund ist die Studie einer US-amerikanischen Arbeitsgruppe zum Auftreten von Tumoren im Zusammenhang mit der Gabe von Angiotensin-Rezeptorantagonisten, die im Juni veröffentlicht wurde (Sipahi I, Debanne SM, Rowland DY et al.: Angiotensin-receptor blockade and risk of cancer: meta-analysis of randomised controlled trials. Lancet Oncol 2010; 11: 627-636). In dieser Metaanalyse aller öffentlich zugänglichen, randomisierten Studien zu Angiotensin-Rezeptorantagonisten, in denen Daten zum Neuauftreten von Tumorerkrankungen erfasst wurden, zeigte sich ein geringes, statistisch signifikant erhöhtes Risiko von Krebserkrankungen bei Gabe eines Angiotensin-Rezeptorantagonisten.
Aus Sicht der AkdÄ hat die Metaanalyse einige deutliche methodische Schwächen. Darüber hinaus gibt es keine biologische Plausibilität einer tumorfördernden Wirkung von Angiotensin-Rezeptorantagonisten, wenn auch die vorhandene Datenlage noch deutliche Lücken und Unsicherheiten aufweist. Die Ergebnisse der Studie sollten zum Anlass genommen werden, weitere Untersuchungen zum Krebsrisiko bei Anwendung von Angiotensin-Rezeptorantagonisten durchzuführen. Es ergibt sich aus Sicht der AkdÄ jedoch derzeit keine Notwendigkeit, die Empfehlungen für die Verordnung von Sartanen zu ändern.
Quelle:
Stellungnahme der AkdÄ vom 2. August 2010
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