Mittwoch, 5. August 2009

Rote-Hand-Brief: Clopidogrel plus PPI

Aus dem Prodrug Clopidogrel entsteht unter Beteiligung von Cytochrom P450 2C19 in der Leber der aktive Metabolit. Protonenpumpenhemmer (PPI) können die Aktivität von CYPC19 hemmen und somit die Aktivierung von Clopidogrel zum wirksamen Metaboliten behindern. Clopidogrel kann also bei Patienten, die gleichzeitig einen PPI erhalten, weniger wirksam sein.
Bis zur Verfügbarkeit neuer Daten gibt es folgende Empfehlungen:
  • Angehörige der Heilberufe sollten die potentielle Wechselwirkung zwischen Clopidogrel und PPI oder anderen Arzneimitteln, die CYP2C19 inhibieren, beachten, da diese Wechselwirkung zu einer Verminderung der klinischen Aktivität von Clopidogrel führen könnte.
  • Patienten sollten Clopidogrel weiterhin wie verordnet einnehmen.
  • Patienten, die Clopidogrel-haltige Arzneimittel einnehmen, sollten PPI und andere Arzneimittel, die CYP2C19 hemmen, vermeiden, es sei denn, sie sind absolut notwendig. Wenn die Anwendung eines gastroprotektiven Arzneimittels angezeigt ist, sollte berücksichtigt werden, dass andere Magensäure-vermindernde Arzneimittel, wie H2-Blocker oder Antazida, die thrombozytenaggregationshemmende Wirkung von Clopidogrel nicht beeinträchtigen.
Quellen:
AkDÄ Drug Safety Mail 2009-070
Rote-Hand-Brief zu Plavix
Rote-Hand-Brief zu Iscover

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