Donnerstag, 26. März 2009

Tibolon erhöht Risiko eines Rezidivs bei Frauen mit Mammakarzinom

Tibolon ist zur Behandlung von Estrogenmangelsymptomen bei postmenopausalen Frauen zugelassen, deren Menopause mehr als ein Jahr zurückliegt. In der LIBERATE-Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Tibolon im Vergleich zu Plazebo bei der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen bei Brustkrebspatientinnen untersucht. Bei Brustkrebspatientinnen ist die Gabe von Tibolon laut Fachinformation kontraindiziert. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 3,1 Jahren war bei 237 von 1556 (15,2 %) Patientinnen in der Tibolon-Gruppe und bei 165 von 1542 (10,7 %) Patientinnen in der Plazebo-Gruppe ein Ereignis wie ein Rezidiv oder Metastasen des Mammakarzinoms aufgetreten (Hazard Ratio 1,4; 95 % Konfidenzintervall 1,14–1,70). Die Studie wurde vorzeitig abgebrochen, da es als unwahrscheinlich angesehen wurde, dass sich eine Nichtunterlegenheit des Rezidivrisikos von Tibolon gegenüber Plazebo noch zeigen könnte.

Quellen:
Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft: http://www.akdae.de/20/55/Archiv/2009/20090325.pdf
Kenemans P, Bundred NJ, Foidart JM et al.: Safety and efficacy of tibolone in breast cancer patients with vasomotor symptoms: a double-blind, randomised, non-inferiority trial.
Lancet Oncol 2009;10:135-146.

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