Samstag, 10. Mai 2008

Linezolid bei schweren Haut- und Weichgewebeinfektionen durch MRSA

Das Oxazolidinon Linezolid ist zur Behandlung von schweren Haut- und Weichgewebeinfektionen durch MRSA mindestens so gut wirksam wie Vancomycin. Dies ergab eine offene, randomisierte, kontrollierte, multizentrische Phase-IV-Studie mit 1.077 Patienten.

544 Patienten erhielten Linezolid (6oo mg i. v. oder oral alle 12 h), 533 Patienten wurden mit Vancomycin 15 mg/kg KG i.v. alle 12 h behandelt. Die Vancomycin-Dosis wurde anhand der Talspiegel an die Creatinin-Clearance angepasst. Die Behandlung dauerte in beiden Gruppen 7 bis 14 Tage, Aztreonam oder andere Antibiotika, die nicht gegen MRSA wirkten, konnten zusätzlich gegeben werden. Primärer Endpunkt war die klinische Wirksamkeit bei der Per-Protokoll-Analyse am Ende der Studie. Sekundäre Endpunkte waren klinische und mikrobiologische Wirksamkeit am Ende der Therapie, Verträglichkeit, Dauer des Krankenhausaufenthalts und der intravenösen Therapie sowie Ressourcen-Verbrauch.

Beim primären Endpunkt ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Die Behandlung mit Linezolid war bei 84,4 % der Patienten, mit Vancomycin bei 79,5 % der Patienten erfolgreich. Signifikant besser wirksam war Linezolid in der modifizierten Intention-to-treat-Analyse am Ende der Studie. Bei Abzsessen, diabetischem Fuß und Hautulzera war Linezolid häufiger wirksam als Vancomycin.

Die Patienten der Linezolid-Gruppe waren kürzer im Krankenhaus und konnten kürzer intravenös behandelt werden.

Bei Linezolid kam es häufiger zu Übelkeit und Durchfall und seltener zu schweren Nebenwirkungen als in der Vancomycin-Gruppe

Quelle:
Itani K, Weigelt J, Stevens D, Dryden M, et al. Efficacy and safety of linezolid versus vancomycin for the treatment of complicated skin and soft-tissue infections proven to be due to methicillin-resistant Staphylococcus aureus. 18th European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases, Barcelona
, 18. April 2008.

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