Samstag, 23. September 2017

Avelumab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 20. September 2017 Avelumab (Bavencio, Merck Serono) für die parenterale Monotherapie von Erwachsenen mit metastasiertem Merkelzellkarzinom (mMCC) zugelassen.

Avelumab ist ein PD-L1-Inhibitor, er bindet an PD-L1 und verhindert die Interaktion zwischen PD-L1 und dem PD-1 sowie dem B7.1-Rezeptor. Dadurch wird die suppressive Wirkung von PD-L1 auf zytotoxische CD8+ T-Zellen aufgehoben, was zur Wiederherstellung der gegen den Tumor gerichteten T-Zell-Antworten führt.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Avelumab wurde in der zweiteiligen Studie EMR100070-003 untersucht. Teil A war eine einarmige, multizentrische Studie bei Patienten mit histologisch gesichertem metastasiertem MCC, deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie zur Behandlung von Fernmetastasen fortgeschritten war und die eine Lebenserwartung von mehr als 3 Monaten hatten. Teil B umfasste Patienten mit histologisch gesichertem metastasiertem MCC, die zuvor noch keine systemische Behandlung der metastasierten Erkrankung erhalten hatten.
Für 29 Patienten der ersten Kohorte, die Avelumab länger als 6 Wochen erhielten, wurden erste Daten zur Wirksamkeit veröffentlicht: Die Ansprechrate bei Patienten, die zuvor keine systemische Therapie erhalten hatten, betrug 62,1 % (95 %-KI: 42,3 – 79,3 %). Davon lag bei 13,8 % eine Vollremission und bei 48,3 % eine Teilremission vor.
Die Ergebnisse aus der zweiten Kohorte mit 88 Patienten zeigen, dass insgesamt 33,0 % auf die Therapie mit Avelumab ansprachen (95 %-KI: 23,3 – 43,8 %), davon wurde bei 11,4 % eine Vollremission und bei 21,6 % eine Teilremission erzielt. Das Tumoransprechen war anhaltend, die Ansprechdauer betrug bei 93 % der Patienten mindestens 6 Monate und bei 71 % mindestens 12 Monate; insgesamt reichte sie von 2,8 Monaten bis über 24,9 Monate. Das progressionsfreie Überleben (PFS***) lag nach 6 Monaten bei 40 % und nach 12 Monaten bei 29 %.
Häufigste Nebenwirkungen sind Fatigue, Übelkeit, Diarrhöe, verminderter Appetit, Verstopfung, Infusions-bedingte Reaktionen, Gewichtsabnahme und Erbrechen. Als schwere Nebenwirkungen können Immunreaktionen und Infusions-bedingte Reaktionen auftreten.

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