Mittwoch, 18. Mai 2016

Elotuzumab von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 13. Mai 2016 Elotuzumab (Empliciti, BMS) beschleunigt in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason für die Behandlung von Patienten mit vorbehandeltem multiplem Myelom zugelassen.

Elotuzumab ist gegen das Signaling Lymphocytic Activation Molecule F7 (SLAMF7) gerichtet. SLAMF7, auch als Zelloberflächen-Glykoprotein CS1, CRACC oder CD319 bezeichnet, wird auf der Oberfläche von Myelom- und von Natürlichen Killer(NK)-Zellen stark exprimiert, nicht jedoch auf ruhenden Zellen des Immunsystems, hämatopoetischen Stammzellen und Zellen anderer Gewebe. Die Funktion von SLAMF7 ist noch nicht vollständig bekannt. Auf Myelomzellen scheint es mit Zelladhäsionsmolekülen auf Stromazellen des Knochenmarks zu interagieren. Auf NK-Zellen wirkt es mit Hilfe des Adapter-Proteins Ewings Sarkom-aktviertes Transkript-2 (EAT-2) als Aktivator.
Elotuzumab wirkt über einen dualen Mechanismus, indem es direkt NK-Zellen aktiviert und indem es eine Antikörper-abhängige zytotoxische Aktivität (ADCC) über den CD16-Stoffwechselweg vermittelt. Durch Bindung an SLAMF7 aktiviert Elotuzumab  direkt NK-Zellen und damit die angeborene Immunität, um Myelom-Zellen zu eliminieren. SLAMF7 vermittelt aktivierende Signale in NK-Zellen durch Bindung an das Adapter-Protein EAT-2. In Myelomzellen ist die SLAMF7-Aktivierung dadurch beeinträchtigt, weil EAT-2 fehlt. Daher induziert Elotuzumab die Proliferation von Myelomzellen nicht. Zusätzlich kann Elotuzumab Myelomzellen aber für NK-Zellen erkennbar machen. Dann können NK-Zellen die Myelomzellen selektiv via Antikörper-abhängiger zytotoxischer Effekte abtöten. In Ex-vivo-Experimenten  konnte die ADCC gegen Myelomzellen, die auf konventionelle und neue Therapien wie Bortezomib resistent waren, durch Elotuzumab verstärkt werden.
Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden in der Phase-3-Studie ELOQUENT-2 nachgewiesen, in die 646 Patient mit rezidiertem oder refraktärem multiplem Myelom eingeschlossen wurden.

Quelle:
EPAR der EMA

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