Mit Vernakalant befindet sich eine neue Substanz in klinischer Prüfung, die zur Gruppe der ARDAs (Atrial repolarization-delaying agents) gehört. Es soll relativ selektiv am Vorhof wirken. Vernakalant verzögert die Überleitungsgeschwindigkeit im Vorhof und verlängert die Refraktärzeit. Seine Halbwertszeit ist mit 2 bis 3 Stunden kurz.
In einer randomisierten, plazebokontrollierten Phase-III-Studie wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Vernakalant i. v. zur Kardioversion bei Patienten mit Vorhofflimmern (Dauer ab 3 h bis 45 Tagen) untersucht. Vernakalant war bei Patienten mit akutem Vorhofflimmern gut wirksam, während es in der Gruppe mit länger anhaltendem Vorhoffflimmern nicht signifikant wirkte. Ähnliche Wirkungen wurden in weiteren Studien des Studienprogramms ACT (Atrial arrhythmia conversion trials) gesehen. Vernakalant wurde gut vertragen, es traten keine relevanten QTc-Verlängerungen oder Torsades de pointes auf. Häufigste Nebenwirkungen waren metallischer Geschmack, vermehrtes Niesen und Übelkeit.
Die intravenöse Darreichungsform von Vernakalant zur raschen Kardioversion ist zur Zulassung bei der EMEA eingereicht. Eine orale Form zur Präventions- und Erhaltungstherapie befindet sich in der Entwicklung.
Quellen:
Satellitensymposium beim ESC2009, veranstaltet von MSD Sharp & Dohme, 1. September 2009.
Roy et al, Circulation 2008;117:1518-1525.
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