Dienstag, 21. Januar 2020

Siponimod von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 13. Januar 2020 Siponimod (Mayzent, Novartis) für die orale Behandlung von erwachsenen Patienten mit sekundär progredienter multipler Sklerose (SPMS) mit Krankheitsaktivität, nachgewiesen durch Schübe oder Bildgebung der entzündlichen Aktivität, zugelassen.

Siponimod ist wie Fingolimod ein Sphingosin-1-phosphat(SIP)-Rezeptormodulator, es bindet selektiv an zwei der fünf S1P-Rezeptoren, nämlich S1P1 und S1P5. Siponimod wirkt als funktioneller Antagonist an S1P1-Rezeptoren auf Lymphozyten und verhindert so deren Auswanderung aus den Lymphknoten. Dadurch wird die Rezirkulation von T-Zellen in das zentrale Nervensystem verringert und die zentrale Entzündung begrenzt.
Siponimod kann auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und an den S1P5-Rezeptor auf Oligodendrozyten und Astrozyten binden. Fingolimod bindet dagegen auch an S1P3-Rezeptoren am Herzen und hat deshalb vermutlich kardiologische unerwünschte Wirkungen. Diese sollen bei Siponimod aufgrund der spezifischen Wirkung nicht auftreten.
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Siponimod bei der SPMS wurden in der randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Phase-III-Studie EXPAND nachgewiesen, die 2018 im Lancet publiziert worden ist.

Quelle
EPAR der EMA

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