Donnerstag, 7. Mai 2020

Glasdegibvon der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom April 2020 empfohlen, Glasdegib (Daurismo, Pfizer) in Kombination mit niedrig dosiertem Cytarabin zur oralen Behandlung von Patienten mit neu diagnostizierter oder sekundärer aktuer AML zuzulassen, die für eine Standard-Induktionschemotherapie nicht in Frage kommen.



Glasdegib ist ein oral bioverfügbarer Inhibitor des Hedgehog-Signalwegs. Es bindet an den Smoothened-Rezeptor (SMO), ein G-Protein-gekoppeltes Rezeptor-artiges Molekül, das diesen Signalweg positiv reguliert und letztlich Faktoren aktiviert und freisetzt, die die Transkription von Hedgehog-Targetgenen induzieren.
Die Zulassungsempfehlung basiert vor allem auf den Ergebnissen der randomisierten, offenen Phase-II-Studie BRIGHT 1003, in die erwachsene Patienten mit zuvor unbehandelter (de novo oder sekundärer) AML, die nicht für eine intensive Chemotherapie in Frage kamen („unfitte“ Patienten) aufgenommen worden waren. Sie wurden randomisiert mit niedrig dosiertem Cytarabin mit (n = 88) und ohne Glasdegib (n = 44) behandelt. Der primäre Endpunkt, das Gesamtüberleben lag mit Glasdegib bei 8,8 Monaten und ohne Glasdegib bei 4,9 Monaten im Median. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Erbrechen, verminderter Appetit, Müdigkeit, Muskelkrämpfe, Durchfall, Geschmacksstörungen, Verstopfung, Bauchschmerzen und Hautausschlag.
Nach Vismodegib und Sonidegib hat der Ausschuss für Humanarzneimittel nun den dritten Hedgehog-Signalweg-Inhibitor zur Zulassung empfohlen, allerdings in einer anderen Indikation. Vismodegib (Erivedge®) und Sonidegib (Odomzo®) können beim Basalzellkarzinom eingesetzt werden.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 27. April 2020

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