Freitag, 15. November 2019

Siponimod von der EMA zur Zulassung empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) hat in seiner Sitzung vom November 2019 empfohlen, Siponimod (Mayzent, Novartis) für die orale Behandlung von erwachsenen Patienten mit sekundär progressiver multipler Sklerose (SPMS) zuzulassen.

Siponimod ist wie Fingolimod ein Sphingosin-1-phosphat-Rezeptormodulator, es bindet selektiv an zwei der fünf S1P-Rezeptoren, nämlich S1P1 und S1P5. Siponimod wirkt als funktioneller Antagonist an S1P1-Rezeptoren auf Lymphozyten und verhindert so deren Auswanderung aus den Lymphknoten. Dadurch wird die Rezirkulation von T-Zellen in das zentrale Nervensystem verringert und die zentrale Entzündung begrenzt.
Siponimod kann auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und an den S1P5-Rezeptor auf Oligodendrozyten und Astrozyten binden. Fingolimod bindet dagegen auch an S1P3-Rezeptoren am Herzen und hat deshalb vermutlich kardiologische unerwünschte Wirkungen. Diese sollen bei Siponimod aufgrund der spezifischen Wirkung nicht auftreten.
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Siponimod bei der SPMS wurden in der randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Phase-III-Studie EXPAND nachgewiesen, die 2018 im Lancet publiziert worden ist.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 14. November 2019

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