Freitag, 22. April 2022

Enfortumab Vedotin von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 13. April 2022 Enfortumab Vedotin (Padcev, Astellas) zur parenteralen Monotherapie von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem  Urothelkarzinom zugelassen, die zuvor eine platinhaltige Chemotherapie und einen PD-1- oder PDL1-Inhibitor erhalten haben.

Enfortumab Vedotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (antibody drug conjugate, ADC), das auf
Nectin-4 abzielt, ein Adhäsionsprotein, das sich auf der Oberfläche von Urothelkarzinomzellen befindet. Es besteht aus einem vollständig humanen IgG1-kappa-Antikörper, der über einen Protease-spaltbaren Maleimidocaproyl-Valin-Citrullin-Linker mit der Mikrotubuli-hemmenden Substanz Monomethyl-Auristastin E (MMAE) konjugiert ist.
Wirksamkeit und Sicherheit von Enfortumab Vedotin wurden u.a. in der offenen, randomisierten Phase-3-Studie EV-301 mit 608 Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem  Urothelkarzinom untersucht. 

Quelle:

Dienstag, 12. April 2022

Lisocaptagen maraleucel von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 4. April 2022 Lisocaptagen maraleucel (Breyanzi, BMS) zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären diffus großzelligen BZell-Lymphoms (DLBCL), primär mediastinalen großzelligen B-Zell-Lymphoms (PMBCL) und follikulären Lymphoms Grad 3B (FL3B) bei erwachsenen Patienten nach zwei oder mehr Linien einer systemischen Therapie zugelassen.

Lisocaptagen maraleucel ist eine gegen CD19 gerichtete, genetisch modifizierte, autologe zelluläre Immuntherapie, die in einer definierten Zusammensetzung zur Verringerung der CD8+- und CD4+-T-Zell- Dosisvariabilität angewendet wird. Der CAR besteht aus einem vom murinen monoklonalen Antikörper FMC63 abgeleiteten variablen Einzelkettenfragment, einer IgG4-Hinge-Region, einer CD28-Transmembrandomäne, einer kostimulatorischen 4-1BB (CD137)-Domäne sowie einer CD3-zeta-Aktivierungsdomäne. 
Der CD3-zeta-Signalweg ist ausschlaggebend für die Initiierung der T-Zell-Aktivierung und die  Antitumor-Aktivität, während die 4-1BB (CD137)-Signaldomäne die Expansion und Persistenz von Lisocaptagen maraleucel fördert.
Die Bindung des CAR an das auf der Zelloberfläche von Tumorzellen und normalen B-Zellen exprimierte CD19 induziert die Aktivierung und Proliferation von CAR-T-Zellen, die Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen und die zytotoxische Abtötung der Zielzellen.

Antitumor-Aktivität und Sicherheit von Lisocaptagen maraleucel wurden in der offenen, multizentrischen, einarmigen klinischen Studie, TRANSCEND bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem aggressivem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) untersucht.

Quelle:

Tebentafusp von der EU-Kommission zugelassen

Die EU-Kommission hat am 1. April 2022 Tebentafusp (Kimmtrak, Immunocore) in Monotherapie zur Behandlung von HLA-A*02:01-positiven Erwachsenen mit inoperablem oder metastasiertem uvealem Melanom zugelassen.

Tebentafusp ist ein bispezifisches Fusionsprotein, das aus einem T-Zell-Rezeptor (TCR; Steuerdomäne) besteht, der mit einem Antikörperfragment fusioniert ist, das an CD3 (Differenzierungsgruppe 3;  Effektordomäne) bindet. Das TCR-Ende bindet mit hoher Affinität an ein gp100-Peptid, das auf der  Zelloberfläche von Tumorzellen des uvealen Melanoms vom humanen Leukozyten-Antigen-A*02:01 (HLA-A*02:01) präsentiert wird. Die Effektordomäne bindet an den CD3-Rezeptor der polyklonalen T-Zellen. 

Bei Bindung der TCR-Steuerdomäne von Tebentafusp an Uveamelanomzellen und der CD3-Effektordomäne an polyklonale T-Zellen wird eine immunologische Synapse gebildet. Diese immunologische Synapse führt zur Umleitung und Aktivierung polyklonaler T-Zellen, und zwar unabhängig von deren ursprünglichen TCR-Spezifität. 

Tebentafusp-aktivierte polyklonale T-Zellen setzen inflammatorische Zytokine und zytolytische Proteine frei, was zur direkten Lyse von Tumorzellen des Uveamelanoms führt.

Quelle.

EPAR der EMA