Montag, 16. November 2009

Pschyrembel Therapie

Jeder Apotheker und Arzt kennt ihn, den Pschyrembel. Als Ergänzung gibt es den Pschyrembel Therapie, der vor kurzem in nunmehr vierter Auflage erschienen ist. Er wendet sich an Medizinstudenten, Ärzte und alle in Gesundheitsberufen Tätige und hilft, sich rasch zu informieren, welche therapeutischen Möglichkeiten es in verschiedenen Bereichen gibt. Die Therapie der wichtigsten Krankheiten ist in einer einheitlichen Struktur beschrieben: Definition, Behandlungsindikation, Pharmakotherapie, operative Therapie, Strahlentherapie, Psychotherapie, naturheilkundliche Verfahren, sonstige Maßnahmen, Eigenbehandlung, Arbeitsunfähigkeit, Hinweise, Neuentwicklungen, Selbsthilfegruppen, Literatur. Darüber hinaus sind die häufigsten therapeutischen Verfahren und Arzneimittel beschrieben. Die Sprache ist knapp und klar - pschyrembeltypisch eben. Für Laien ist das Werk weniger geeignet, es sei denn, man hat den Ur-Pschyrembel daneben liegen. Für die in diesem Werk gewählte knappe Darstellung sind nämlich zahlreiche Fachbegriffe unumgänglich.
Vollständigkeit kann bei einem solchen Buch vermutlich auch nie erreicht werden, dazu ist zu viel im Fluss. So findet man zum Beispiel die Begriffe TNF-Blocker nicht als Stichwort, im Artikel über Arthritis, rheumatoide sind sie jedoch aufgeführt. Epoetin oder Erythropoetin sucht man ebenfalls vergeblich, dagegen kann man Clarithromycin und Makrolid-Antibiotika finden.
Es wäre auch wünschenswert, dass man sich bei der Bezeichnung der Arzneistoffe an die Bezeichnungsverordnung nach dem Arzneimittelgesetz § 10 halten würde, also einen deutschen INN - wo vorhanden - verwendet (Beispiele: Exenatid, Valproinsäure).
Insgesamt erhält man aber für 39,95 € auf 1134 Seiten seriöse Informationen zur Therapie häufiger Krankheitsbilder und zu verschiedenen therapeutischen Verfahren.

Pschyrembel Therapie. 4. überarbeitete und ergänzte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2009. 1134 Seiten, geb., € 39,95.

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