Dienstag, 31. Januar 2012

Rückgrat oder Rückrad?


Sind Calcineurin-Inhibitoren nun ein Rückschritt oder ein Fortschritt. Der Unterschied zwischen -rad und -grat spielt wohl keine Rolle mehr :-). Auch die Schreibweise von Immunsupppresion ist nicht wirklich überzeugend - hat der Verfasser deshalb ein (?) eingefügt?

Vismodegib von der FDA für das fortgeschrittene Basalzellkarzinom zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Vismodegib (Erivedge, Roche) für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom zugelassen.

Vismodegib (Erivedge, Roche) ist ein oral applizierbarer Hedgehog-Pathway-Inhibitor. Durch den Hedgehog-Signalweg können Zellen auf äußere Signale reagieren. Er ist nach seinem Liganden Hedgehog bezeichnet, einem Signalprotein.

Die FDA hat Vismodegib-Kapseln zur Behandlung von Erwachsenen mit Basalzellkarzinom (BCC) zugelassen, und zwar für Patienten, bei denen die metastasiert hat, nach einer Operation erneut aufgetreten ist oder für Fälle, in denen eine Operation oder Strahlentherapie nicht möglich ist. Vismodegib wird einmal täglich als Kapsel eingenommen.


Die FDA-Zulassung von Erivedge basiert auf den Resultaten der Studie ERIVANCE BCC (SHH4476g), eine internationale, einarmige, multizentrische, offene Phase-II-Studie mit zwei Kohorten, in die 104 Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom aufgenommen wurden. Mit Vismodegib wurde bei 43 % der Patienten (27/63) mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom und 30 % der Patienten (10/33) mit metastasierendem Basalzellkarzinom ein objektives Ansprechen erreicht. Die mediane Ansprechdauer betrug 7,6 Monate.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Muskelkrämpfe, Haarausfall, veränderte Geschmacksempfindung oder Verlust des Geschmacksinns, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Übelkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Erbrechen und Gelenkschmerzen. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Ausbleiben der Monatsblutungen bei Frauen, niedrige Natriumspiegel im Blut, niedrige Kaliumspiegel und ein unnormal hoher Blutspiegel von Harnstoff oder anderen stickstoffhaltigen Stoffen im Blut.

Quellen
Pressemitteilung der FDA vom 30. Januar 2012
Informationen der FDA

Samstag, 28. Januar 2012

Axinitib von der FDA für Patienten mit RCC zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Axitinib (Inlyta, Pfizer) für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (RCC) nach Versagen einer vorherigen systemischen Therapie zugelassen.

Axitinib (Inlyta, Pfizer) ist ein Tyrosinkinasehemmer, der selektiv die VEGF-Rezeptoren 1, 2 und 3 hemmt.



Die Zulassung basiert vorwiegend auf einer internationalen, randomisierten, offenen Studie bei 723 Patienten mit fortgeschrittenem RCC nach Versagen einer vorherigen systemischen Therapie. Primärer Endpunkt der Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS). 361 Patienten erhielten Axitinib 5 mg oral zweimal täglich, 362 Patients wurden mit Sorafenib 400 mg oral zweimal täglich bis zur Progression der Erkrankung oder inakzeptablen Toxizität behandelt. Alle Patienten hatten einen ECOG-Performancestatus von 0 oder 1 und waren zuvor mit Sunitinib, Temsirolimus, Bevacizumab oder Zytokinen behandelt worden. Ausgeschlossen waren Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck. Das PFS war bei den Axitinib-Patienten signifikant besser als bei den Sorafenib-Patienten (HR=0,67; 95% KI: 0,54-0,81; p< 0,0001, Log-rank.Test). Das mediane PFS unter Axitinib lag bei 6,7 Monaten (95%-KI: 6,3 -8,6), unter Sorafenib bei 4,7 Monaten (95%-KI: 4,6-5,6). Häufigte (≥ 20 %) Nebenwirkungen unter Axitinib waren Diarrhö Hypertonie, Fatigue, verminderter Appetit, Übelkeit, Dysphonie, Hand-Fuß-Syndrom, Gewichtsabnahme, Erbrechen, Asthenie und Verstopfung. Weitere schwere Nebenwirkungen bei den Axitinib-Patienten waren hypertensive Krise, arterielle und venöse Thrombosen, Blutungen, gastrointestinale Perforation und Fistelbildung und reversibles Leukenzephalopathie-Syndrom.
Quelle:
FDA Pressemitteilung vom 27. Januar 2012
und
FDA Drug Approvals Axitinib

Donnerstag, 26. Januar 2012

Fingolimod: Rote-Hand-Brief zur strengeren kardiovaskulären Überwachung

Der Hersteller hat einen Rote-Hand-Brief zur strengeren kardiovaskulären Überwachung bei Beginn einer Therapie mit Fingolimod (Gilenya®) verschickt.

In der aktuellen Fachinformation wird bereits darüber informiert, dass Fingolimod nach der ersten Dosis eine vorübergehende Bradykardie verursachen und möglicherweise einen AV-Block auslösen kann. Der Hersteller weist nun in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass innerhalb der ersten 6 Stunden nach Behandlungsbeginn mit Fingolimod eine intensivere Überwachung der kardiovaskulären Funktionen erforderlich ist und ggf. noch länger weitergeführt werden sollte. Die Überwachung umfasst folgende Maßnahmen:
  • 12-Kanal-EKG vor der Erstgabe und 6 Stunden nach der ersten Dosis
  • Kontinuierliche 6-stündige EKG-Überwachung 
  • Stündliche Messungen von Blutdruck und Herzfrequenz
Bei Patienten mit Hinweisen auf klinisch bedeutsame kardiale Auffälligkeiten (siehe Kriterien im Rote-Hand-Brief) sollte die Überwachung bis zu deren Rückbildung weitergeführt werden. Die zusätzlichen Empfehlungen basieren auf Fallberichten von Patienten mit unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen, darunter der Fall einer Patientin, die nach der ersten Gabe von Fingolimod aus bislang unbekannter Ursache verstarb. Fingolimod ist seit März 2011 zur Behandlung von Patienten mit hochaktiver, schubförmig-remittierend verlaufender Multipler Sklerose zugelassen, die eine hohe Krankheitsaktivität trotz Behandlung mit einem Beta-Interferon zeigen oder die einen rasch fortschreitenden, schweren Verlauf haben.

Quelle
AkdÄ Drug Safety Mail vom 26. Januar 2012

Montag, 23. Januar 2012

Natalizumab: JCV-Antikörper Risikofaktor für PML

Die Food and Drug Administration (FDA) weist darauf hin, dass MS-Patienten, die positiv auf JC-Virusantikörper getestet wurden, ein erhöhtes Risiko für eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) haben.

Natalizumab (Tysabri, Biogen) ist ein Immunmodulator, der bei Patienten mit Multipler Sklerose und mit Morbus Crohn eingesetzt wird. Die PML ist eine gefürchtete Nebenwirkung der Substanz. Insbesondere bei Patienten mit positivem JCV-Test und/oder weiteren Risikofaktoren für eine PMLsollten Nutzen und Risiken sehr sorgfältig abgewogen werden. Patienten die drei bekannte Risikofaktoren aufweisen, haben ein Risiko von 11/1.000 Anwender.


Quelle:
FDA-Sicherheitsinformation vom 20. Januar 2012

Meprobamat: EMA empfiehlt Rücknahme der Zulassung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 16. bis 19. Januar 2012 empfohlen, die Zulassung für Meprobamat-haltige Arzneimittel innerhalb der nächsten 15 Monate zurück zu nehmen.
Die EMA empfielt den Widerruf der Zulassung für orale Meprobamat-haltige Arzneimittel, weil die Risiken - insbesondere unerwünschte Wirkungen am Nervensystem - größer als der Nutzen sind.
Quelle:
Mitteilung der EMA vom 20. Januar 2012

Rotavirus-Impfung: EMA empfiehlt Indikationserweiterung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 16. bis 19. Januar 2012 empfohlen, die Indikation von Rotavirus-Impfstoff (Rotateq) für die Anwendung bei Kindern im Alter von 6 Wochen bis 32 Wochen (vorher 26 Wochen) zu erweitern.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 20. Januar 2012

Infliximab: EMA empfiehlt Indikationserweiterung

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 16. bis 19. Januar 2012 empfohlen, die Indikation von Infliximab auf die Behandlung von Kindern mit Colitis ulcerosa zu erweitern.

Infliximab (Remicade, Janssen) ist ein  TNF-Blocker, der nun auch zur Behandlung von Kindern von 6 bis 17 Jahren mit Colitis ulcerosa eingesetzt werden soll, die nicht adäquat auf eine konventionelle Therapie mit Glucocorticoiden, 6-Mercaptopurin oder Azathioprin ansprechen oder diese Medikamente nicht vertragen.

Quelle:
Mitteilung der EMA vom 20. Januar 2012

Pralatrexat: keine Zulassungsempfehlung von der EMA

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 16. bis 19. Januar 2012 empfohlen, Pralatrexat für die Behandlung von Patienten mit peripherem T-Zell-Lymphom nicht zuzulassen.

Pralatrexat (Folotyn, Allos Therapeutics) ist ein Antimetabolit, der die Aktivität der Dihydrofolat-Reductase blockiert. Nach Meinung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP)liegen zu wenig Belege zur Wirksamkeit und Sicherheit der Substanz vor.

Quelle
Mitteilung der EMA vom 20. Januar 2012

Pasireotid: EMA empfiehlt Zulassung bei Cushing-Krankheit

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat in seiner Sitzung vom 16. bis 19. Januar 2012 empfohlen, Pasireotid für die Behandlung von Patienten mit Cushing-Erkrankung zuzulassen.

Pasireotid (Signifor, Novartis) ist ein Somatostatinanalogon. Es bindet an Somatostatinrezeptoren und hemmt so in der Hypophyse die Freisetzung von ACTH. Dies führt zu einem Abfall der Cortisolspiegel und zu einer Verringerung der Symptome der Cushing-Krankheit. Es soll für die Behandlung von Erwachsenen mit Cushing-Krankheit zugelassen werden, für die eine Operation nicht angezeigt ist oder bei denen eine Operation erfolglos blieb. In klinischen Studien senkte Pasireotid den Cortisolspiegel im Urin um mindestens 50 % bei 41 % der behandelten Patienten mit einer 900-µg-Dosis und bei 34 % der Patienten mit einer 600-µg-Dosis. Das Sicherheitsprofil von Pasireotid ähnelt dem anderer Somatostatinanaloga, die schon vor langem zugelassen wurden.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 20. Januar 2012

Freitag, 20. Januar 2012

Fingolimod: EMA überprüft Nutzen-Risiko-Verhältnis

Die Europäische Zulassungsbehörde (EMA) untersucht das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Fingolimod (Gilenya, Novartis) wegen der kardialen Wirkungen insbesondere nach Einnahme der ersten Dosis.

Aufgrund von Berichten zu kardialen Wirkungen bei MS-Patienten, die Fingolimod einnehmen, sowie aufgrund eines Todesfalls in den USA innerhalb von 24 h nach Einnahme der ersten Dosis überprüft die EMA das Nutzen-Risiko-Verhältnis.
Während der Überprüfung sollen Ärzte Patienten, die Fingolimod einnahmen, besonders sorgfältig überwachen, insbesondere nach Einnahme der ersten Dosis.

Quelle:
Pressemitteilung der EMA vom 20.Januar 2012

Donnerstag, 19. Januar 2012

Glucarpidase von der FDA bei toxischen MTX-Spiegeln zugelassen

Die Food and Drug Administration (FDA) hat Glucarpidase (Voraxaze) als Orphan Drug zur Behandlung von Patienten mit toxischen Methotrexat-Spiegeln wegen Niereninsuffizienz zugelassen.

Glucarpidase (Voraxaze, BTG International Inc) ist ein intravenös applizierbares Enzym, das Methotrexat in unwirksame Metaboliten verstoffwechselt. Die Substanz wurde in einer klinischen Studie mit 22 Patienten untersucht. Bei 10 der 22 Patienten fiel der Methotrexat-Spiegel unter einen vordefinierten kritischen Wert und blieb über mindestens acht Tage unter diesem Wert. Obwohl über die Hälfte der Patienten diesen Wert nicht erreichte, konnte mit dem Enzyme bei allen Patienten 95 % des Methotrexats eliminiert werden.
Die Sicherheit von Glucarpidase wurde in einer weiteren klinischen Studie mit 290 Patienten überprüft.
Häufigste unerwünschte Wirkungen waren niedriger Blutdruck, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Flush und Parästhesien.


Quelle:
Pressemitteilung der FDA vom 17. Januar 2012

Montag, 16. Januar 2012

Brentuximab Vedotin (Adcetris): neue PML-Fälle

Die Food and Drug Administration (FDA) weist darauf hin, dass bei der Behandlung mit Brentuximab Vedotin zwei weitere Fälle von PML aufgetreten sind.

Brentuximab Vedotin (Acetris) ist seit August 211 von der FDA für die Behandlung von Patienten mit Hodgkin-Lymphom (HL) und mit dem seltenen systemischen anaplastischen großzelligen Lymphom (ALCL) zugelassen (siehe med | pharm | text -Blog). Zum Zeitpunkt der Zulassung war ein Fall einer progressiven multifokalen Leukoenzephalopathie (PML) bekannt. Nun sind zwei weitere Fälle aufgetreten, deshalb muss nun in die Fachinformation ein entsprechender Warnhinweis aufgenommen werden. Darüber hinaus ist die gleichzeitigige Gabe von Brentuximab Vedotin und Bleomycin nicht erlaubt, weil hierdurch das Risiko toxischer Wirkungen auf die Lunge erhöht wird.

Quelle:
FDA Safety Communication vom 13. Januar 2012

Bortezomib: Rote-Hand-Brief zur korrekten Verabreichung

Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief daraufhin, dass Bortezomib ausschließlich intravenös verabreicht werden darf.
Die Information enthält darüber hinaus Empfehlungen, um das Risiko einer unsachgemäßen Applikation zu reduzieren. Hintergrund des Rote-Hand-Briefs sind drei Fälle einer versehentlichen intrathekalen Applikation mit tödlichem Ausgang, die seit der Erstzulassung berichtet wurden. Bortezomib (Velcade) wird in Kombination mit Melphalan und Prednison oder als Monotherapie bei der Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom eingesetzt.

Quelle:
AkdÄ Drug Safety Mail vom 16. Januar 2012

Donnerstag, 12. Januar 2012

5-Aminolävulinsäure für aktinische Keratosen zugelassen

Die Europäische Kommission hat 5-Aminolävulinsäure (Ameluz-Gel, Biofrontera Bioscience) zur Behandlung keratinischer Keratosen zugelassen. 5-Aminolävulinsäure wird als Hydrochlorid im Rahmen der photodynamischen Therapie zur Behandlung aktinischer Keratosen leichter bis mittelschwerer Intensität im Gesicht und auf der Kopfhaut angewendet.
Nach topischer Applikation von 5-Aminolävulinsäure wird der Wirkstoff zu Protoporphyrin IX metabolisiert, einer photoaktiven Verbindung, die in den behandelten aktinischen Keratoseläsionen intrazellulär kumuliert. Protoporphyrin IX wird durch Beleuchtung mit Rotlicht einer geeigneten Wellenlänge und Energie aktiviert. In Gegenwart von Sauerstoff entstehen reaktive Sauerstoffspezies. Sie schädigen Zellbestandteile und zerstören schließlich die Zielzellen.
Quelle:
Informationen der EMA vom 9. Januar 2012

Citalopram: Änderung der Produktinformation

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)hält Änderung der Produktinformation von Citalopram-haltigen Arzneimitteln für erforderlich.

Das BfArM hält auf der Grundlage der wissenschaftlichen Neubewertung durch die Pharmakovigilanz-Arbeitsgruppe (PhVWP) des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) Änderungen und Ergänzungen in den Produktinformationen citalopramhaltiger Arzneimittel hinsichtlich des dosisabhängigen Potenzials für das Auftreten von Verlängerungen des QT-Intervalls für erforderlich. Weiterhin hält es das BfArM auf dieser Grundlage nicht mehr für vertretbar, Arzneimittel, die eine Wirkstoffstärke von 60 mg Citalopram haben, in den Verkehr zu bringen. Ein Stufenplanverfahren wurde eingeleitet.

Quelle:
BfArM-Mitteilung vom 12. Januar 2012


Donnerstag, 5. Januar 2012

Aliskiren: Rote-Hand-Brief wegen Nebenwirkungen bei Typ-2-Diabetikern

Rote-Hand-Brief zu Aliskiren-haltigen Arzneimitteln: potenzielle Risiken unerwünschter kardiovaskulärer oder renaler Ereignisse bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Nierenfunktionsstörungen und/oder kardiovaskulären Erkrankungen.

Der Hersteller weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass bei Patienten unter Behandlung mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln eine Überprüfung notwendig ist: Diabetiker sollten nicht mit einer Kombination von Aliskiren und Angiotensin-Converting-Enzym(ACE)-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptorblockern (ARB) behandelt werden. Liegt bei Diabetikern eine solche Kombination vor, sollte Aliskiren abgesetzt und eine alternative blutdrucksenkende Medikation in Betracht gezogen werden. Betroffene Patienten sollten die Einnahme jedoch nicht beenden, bevor sie dies mit ihrem Arzt besprochen haben.
Hintergrund der Sicherheitsbedenken ist eine Zwischenauswertung der ALTITUDE-Studie, in der bei Typ-2-Diabetikern unter Standardtherapie mit ACE-Hemmern oder ARB kein Nutzen einer zusätzlichen Behandlung mit Aliskiren auf das Risiko für kardiovaskuläre und renale Ereignisse nachgewiesen werden konnte. Es zeigte sich jedoch eine höhere Rate unerwünschter Ereignisse wie nicht-tödlicher Schlaganfall, renale Komplikationen, Hyperkaliämie und Hypotonie.

Quelle:
AkdÄ Drug Safety Mail vom 5. 1. 2012